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Die Kolonie Der Catteni

Die Kolonie Der Catteni

Titel: Die Kolonie Der Catteni Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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den Catteni Kontakt aufnehmen sollte, brauchte er jemanden in seiner Mannschaft, der den Gegner aus dem Effeff kannte. Im Augenblick war Zainal der einzige, der ihm all das würde bieten können. Auf jeden Fall hatte Zainal während seiner Kundschaftertätigkeit mit Tag und Murph noch Zeit zur Jagd gefunden und einige Exemplare der einheimischen Fauna erlegt. Er bewies die Eßbarkeit, indem er ein Stück davon roh verzehrte. Mitford bevorzugte sein Fleisch gekocht oder gebraten, auf jeden Fall durchgegart, aber für ihn hatte das Stück, das er gekaut und geschluckt hatte, genauso geschmeckt, wie rohes Fleisch gewöhnlich zu schmecken pflegt. Die Tiere hockten auf den Felsen in hellen Scharen und Herden zusammen und rührten sich nicht, wenn Menschen sich ihnen näherten. Für Mitford war dies ein Hinweis darauf, daß sie noch nie Menschen zu Gesicht bekommen hatten, um vor ihnen Angst zu haben – daher waren sie kinderleicht zu erlegen.
    So gab es denn zusätzlich zu den Proviantriegeln reichlich Eiweiß, Wasser, Obdach, Nahrung. Nicht schlecht für gerade zwei Tage auf einer neuen Welt. Mitford war optimistisch, obgleich er sich diese Gefühlsregung nur sehr selten gestattete.
    Er hatte am Vortag während des Marsches Gelegenheit gehabt, sich mit mehr als hundert Männern und Frauen zu unterhalten, und fand die Tatsache sehr ermutigend, daß eine ganze Reihe von ihnen über spezielle Fähigkeiten verfügte, die sich als verdammt nützlich erweisen könnten. Automatisch griffen seine Hände nach den Taschen, in denen er gewöhnlich Bleistift und Notizbuch aufbewahrte. Erneut stieß er einen halblauten Fluch aus. Eine Tasse, eine Decke, ein Messer und ein Beil waren nicht gerade die Welt an Hilfsmitteln. Er hatte zwar schon weniger zur Verfügung gehabt, wenn er sich auf eine Überlebensmission begeben hatte, aber er war an Entbehrung gewöhnt. Diese Truppe jedoch nicht. Er vermißte Papier und Bleistift. Er war ein visueller Typ und nahm irgendwelche Informationen nur dann in sein Gedächtnis auf, wenn er sie vorher hatte aufschreiben können. Gerry Capstan war Aufseher beim Colorado Park Service gewesen. Er war überzeugt, daß sie irgend etwas finden würden, womit sich schreiben ließ, und er hatte bereits während ihrer Wanderung erste Schieferformationen am Wege gesehen. Eine verdammt seltsame Art und Weise, um Tagesbefehle aufzuschreiben, dachte Mitford, aber was soll’s? Der alte Erntemeister in Lubbock benutzte noch immer Kreide und eine Schiefertafel als Anschlagbrett für seine Leute. Murphy war Maschinist gewesen, konnte schweißen und hatte Mitford versichert, daß er nur ein hinreichend heißes Feuer brauchte, um einige der Reservemesser zu einer ganzen Kollektion nützlicher Werkzeuge umzuarbeiten. Eine Frau in Murphys Nähe meldete sich zu Wort, als sie die beiden Männer reden hörte. »Ich bin Töpferin … Sandy Areson. Ja, ich weiß, was Sie jetzt denken«, und sie grinste bei dem zweifelnden Ausdruck in Mitfords Miene, »Kunstkitsch würden Sie wahrscheinlich nennen, was ich damals hergestellt habe. Aber ich weiß auch, wie man Krüge, Becher, Teller und andere nützliche Dinge anfertigt. Das heißt, falls es auf diesem Planeten irgendwelche Ton vorkommen gibt.«
    »Wir behalten das im Gedächtnis«, sagte Mitford und wußte, daß so etwas Simples wie Krüge und Teller durchaus als moralische Unterstützung wirken konnte.
    Nun, in der Kühle des Morgens, begann Mitford die Aktivitäten des Tages zu planen. Eine anständige warme Mahlzeit würde sie erheblich optimistischer stimmen. Daher war die Jagd das erste Unternehmen des Tages. Als nächstes folgte eine eingehende Inspektion der nächsten Umgebung und des Höhlensystems. Danach müßten Fackeln angefertigt werden, um die bereits erforschten Gänge zu beleuchten.
    Dieser Kräuter- und Pflanzenkenner könnte sich auf die Suche nach genießbaren Salat- und Gemüsearten machen. Vielleicht gab es sogar irgendwelche Beeren.
    Zu der Truppe gehörten zwei Bergleute, die nach Erzlagern Ausschau halten könnten.
    Er würde Patrouillen losschicken, jeden beschäftigen, und Arnie könnte sich um die Latrinen kümmern. Darüber mußte er grinsen. Und jeder, der sich über irgend etwas beschwerte, würde Arnie bei seiner Arbeit helfen. Bei so vielen Leuten wäre eine sorgfältige Hygiene von höchster Wichtigkeit.
    Einer der wenigen Lichtblicke war, daß sie alle sich einer robusten Gesundheit erfreuten. Alle Kranken und Schwachen waren auf dem Feld

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