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Die Kolonie Der Catteni

Die Kolonie Der Catteni

Titel: Die Kolonie Der Catteni Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Unwissenheit ausdrücken sollte.
    »Hm, dann geht es bei den Catteni genauso zu wie in jeder anderen Armee, oder?« sagte Mitford mit leisem Spott. »Die linke Hand weiß nicht, was die rechte tut.«
    Kris hatte genügend Zeit, um dem verwirrten Zainal diese Bemerkung zu erklären. Er mußte grinsen, als er verstand, was sie meinte.
    Als Mitford sie am Ende entließ, begab Kris sich hinunter in die Schlucht und ging zur Treppe. Die Wände der Küchenhöhle waren mittlerweile mit den Zeichnungen von Gemüsepflanzen verziert worden. Sie waren in mehrere Gruppen unterteilt. Eine war mit der Überschrift »Menschen« versehen und enthielt die Pflanzen, die man meiden, und solche, die man sammeln mußte. Eine andere Gruppe war in sorgfältig ausgeführter gotischer Schrift mit »Deski« bezeichnet und enthielt außerdem die Bemerkung »Kalium? Calcium?«.
    »Hallo«, rief eine fröhliche Stimme, und Dick Aarens kam auf sie zu.
    »Nicht jetzt, Aarens«, sagte sie und änderte die Richtung, um ihm auszuweichen.
    »Hey, Mädchen, ich will nur nett zu Ihnen sein.« Er baute sich vor ihr auf.
    »Das ist auch meine Absicht, aber im Augenblick möchte ich nur noch in mein Bett.«
    Seine Augen, die in einem hübschen Blau leuchteten, ihr aber den Mann, dem sie gehörten, keinen Deut sympathischer machten, blitzten auf- »Hallo, das möchte ich auch!« Und er versuchte, einen Arm um sie zu legen, als wollte er sie mit sich ziehen.
    Sie entwand sich seinem Griff. »Alleine, Aarens.«
    »Kris …«
    Sie war erleichtert und besorgt zugleich, als sie Zainals Stimme hinter sich hörte. Sie wandte sich um und machte einen Schritt auf den Catteni zu.
    »Ja?« Sie hoffte, daß ihre Frage ihm die Erleichterung signalisierte, die sie über sein rechtzeitiges Erscheinen empfand.
    »Können wir uns kurz über unseren morgigen Erkundungsgang unterhalten?« fragte er.
    Sie hörte Aarens hinter sich etwas murmeln, das sie nicht verstand, und dann knirschten seine Füße auf dem sandigen Boden, als er sich entfernte.
    »Danke, Zainal. Sie haben mir das Leben gerettet.«
    Zainal betrachtete sie nachdenklich. »Mögen Sie ihn nicht?«
    »Nein«, antwortete sie und schüttelte heftig den Kopf.
    »Das habe ich mir gedacht.«
    »Nehmen Sie sich trotzdem vor ihm in acht, Zainal. Er ist gefährlich.« »Wieso?« Zainal schien sich über ihre Warnung zu amüsieren. »Er kann Sie nicht leiden.« »Weil Sie es können?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Erstens, weil Sie ein Catteni sind, und zweitens, weil er sich für besser als Sie hält. Und für unwiderstehlich.«
    Zainal schüttelte den Kopf, faßte sacht nach ihrem Arm, eine behutsame Bitte um genauere Erläuterung. »Ich glaube, die feinen Nuancen kann ich nicht erklären«, sagte sie und schaute lächelnd zu ihm hoch. Gelbe Augen waren viel schöner als langweilige blaue. Und sie mochte Zainals Hände auf ihrem Arm, wohingegen Dick Aarens Berührung ihr Ekel verursachte. »Nuancen?«
    Sie legte eine Hand auf seine Brust, spürte den schwachen Puls seines Herzschlags – Catteni hatten also doch Herzen! »Ich erkläre es später, Zainal. Im Augenblick bin ich so müde, daß ich kein Wort mehr herausbringe.« »Dann gehen Sie.« Damit drehte er sie um und schob sie in den Korridor. Doch als er ihr einen leichten Schubs gab, ergriff sie seine Hand.
    »Kommen Sie auch mit. Ich möchte nicht, daß Aarens mir auflauert.«
    »Ich komme gerne«, sagte Zainal, und in seinen Augen erschien ein Glanz, der Kris darüber nachdenken ließ, wie sie diesen Freier am elegantesten loswerden könnte. Und wenn sie nicht so müde gewesen wäre, hätte sie – nur für einen kurzen Moment – durchaus in Erwägung ziehen können … Sie schüttelte den Kopf. Der Zeitpunkt war falsch. Sie war wirklich zu müde.
    So marschierten sie, ihre Hand in seiner großen vergraben, zu ihrer Höhle. »Schlafen Sie gut, Kris.«
    »Das werde ich ganz bestimmt«, erwiderte sie voller Inbrunst.
    Zu ihrer totalen Verblüffung legte er eine Hand unter ihr Kinn und strich ihr kurz durchs Haar, ehe er sie wieder losließ. Er hatte sich schon einige Schritte entfernt, ehe sie reagieren konnte.
    »Sogar zu verdammt müde für einen Gutenachtkuß«, sagte sie bedauernd und ließ sich dankbar auf ihre weiches Reisigbett sinken.
    Am nächsten Tag bestand Kris’ Erkundungstrupp aus Zainal, Coo, Slav und den Doyle-Brüdern. Ihre Hauptaufgabe: am Schlachthaus anzufangen und so viele Mechanos wie möglich zu finden und außer Betrieb zu setzen. Am

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