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Die Kolonie Der Catteni

Die Kolonie Der Catteni

Titel: Die Kolonie Der Catteni Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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mit mir?«
    »Ich habe nicht verlangt, daß Sie gehen sollen, Freund«, erklärte Mitford mit gepreßter Stimme.
    »Nur schnelle Läufer«, sagte Zainal und ignorierte Mitfords Einwand. »Sie müssen nämlich ausladen.«
    »Ja, aber Sie würden schnell genug dort sein, um mit ihnen zu starten, nicht wahr?« sagte Mitford drohend und trat aus der Dunkelheit, um Zainals Arm zu packen.
    Kris hielt den Atem an. Vielleicht hatte Mitford am Ende doch nichts gegen eine Hinrichtung des Catteni, aber Kris wollte nicht, daß Zainal getötet wurde. Dafür mochte sie ihn viel zu sehr! »Tun Sie nur nichts Dummes, Sarge«, sagte sie. »Ich gehe mit ihm.«
    »Natürlich tun Sie das«, sagte Mitford rätselhaft. Sie mußten innehalten, weil der Lärm des sie überfliegenden Vehikels jede Unterhaltung unmöglich machte. Zai-nal behielt das Schiff im Auge und nickte dann. »Transport. Mehr Leute. Wir müssen versuchen. Noch ist Nacht«, sagte Zainal, ergriff Kris an der Hand und zog sie hinter sich in die Senke.
    »Was versuchen?« rief Mitford, aber Zainal spurtete bereits durch den Hohlweg in die Richtung, in der das große Raumschiff über ihnen unterwegs war, und zog Kris hinter sich her.
    Sie hörte widersprüchliche und verwirrende Befehle hinter sich, während Zainal weiterrannte. Zuerst fragte sie sich, weshalb er so sehr darauf erpicht war, sie mitzunehmen, doch dann mußte sie sich darauf konzentrieren, wohin sie trat, um mit ihm mitzuhalten. Daß sie es schaffte, war ein Vorteil. Sie war auf diesem verrückten Planeten körperlich weitaus fitter, als sie es je gewesen war. Sie konnte andere folgen hören, vernahm ihre Flüche über das unwegsame Gelände, aber sie behielt Zainal und den Pfad im Auge, den er für sie bahnte. Sie hatten vor den Nachfolgenden einen beträchtlichen Vorsprung, als Zainal ihr eine kurze Pause von einigen Sekunden gestattete. Sie befanden sich auf der abfallenden Seite des Kammes, wo die Lichter des Raumschiffs durch die Beschaffenheit des Geländes verdeckt wurden. Kris zwang sich, ruhiger zu atmen, damit sie reden konnte.
    »Benutzen sie denselben Platz, an dem sie uns abgesetzt haben?« fragte sie. »Das wäre gut«, sagte er. »Dort ist nichts.«
    Sie verstand es so, daß das Feld leer und daher ein geeigneter Ort wäre, um dort bewußtlose Körper abzuladen. Sie wa gespannt, wie lange es dauerte, oder verfügten die Catteni über eine Vorrichtung, die es ihnen gestattete, die Körper einfach aus dem Laderaum des Schiffs herauszurollen, ohne jeden einzelnen gesondert zu behandeln? Dann erinnerte sie sich allzu lebhaft daran, was lebendigen Wesen drohte, wenn sie auf den Feldern dieser verdammten Welt herumlagen. Kein Wunder, daß Zainal es so eilig hatte. Bis zum Morgengrauen dauerte es noch einige Zeit. Schafften sie es schnell genug zum Landeplatz, um ein Gemetzel zu verhindern?
    Er lief wieder los, und sie folgte ihm. Dabei wurde ihr schmerzlich bewußt, daß sie von dem Feld aus zwei Tage gebraucht hatten, um die Höhlen zu erreichen. Auch wenn man bedachte, wie schnell Zainal sich bewegte, würden sie es bis zu dem Feld schaffen, ehe das Schiff wieder startete? Nun, sie mußten es versuchen. Oder hoffte er vielleicht, sich von einem der Punkte, von denen aus man das Feld überschauen konnte, bemerkbar machen zu können? Sie eilten jetzt einen Berghang hinauf, und Zainal blieb so unvermittelt stehen, daß sie gegen ihn prallte. »Hey, das nächste Mal sagen Sie vorher Bescheid, ehe Sie …« Ihre Stimme versagte, als sie erkannte, daß die blinkenden Lichter viel höher standen, als sie hätten stehen müssen, wenn ein Schiff landete. Sie hatten sein langsames Absinken nicht verfolgen können. Zainal fluchte, wirbelte herum und schaute auf den Weg zurück, den sie gekommen waren. Dabei zeichnete er mit seinem Arm die Linie nach, die das Schiff verfolgt hatte, als versuche er sich diese Richtung genau einzuprägen. Er nahm erneut den Abhang in Angriff, den sie soeben hinuntergerutscht waren, krallte sich mit den Zehen im Erdreich fest und rutschte aber immer wieder ein Stück ab.
    Kris folgte ihm kopfschüttelnd, unterbrach ihren Aufstieg nur kurz, als das Aufheulen der Triebwerke ihr mitteilte, daß das Schiff sich aus dem Schwerkraftbereich des Planeten löste. Die Feuersäule seines Antriebs war genauso hell, wie sie es von Raketenstarts von Cape Kennedy in Erinnerung hatte. Sie hätte sich dieses Schauspiel gerne in Ruhe angesehen, aber sie mußte zusehen, daß sie bei Zainal

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