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Die Kometenjäger: Roman (German Edition)

Die Kometenjäger: Roman (German Edition)

Titel: Die Kometenjäger: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc Deckert
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hoben sich die Brauen unseres Gegenübers plötzlich, und auf seinen Mund trat sogar ein Lachen.
    »Oh ja«, sagte er. »Sid Koenig hat mir davon erzählt. Ein echtes Clark. Sind Sie in Kontakt mit Koenig?«
    »Ja.«
    »Und es ist in Ihrem Besitz?«
    »Ja.«
    »Aber was machen Sie hier? Weiß Sid, dass Sie hier sind? Er sollte sich um alles kümmern.«
    »Sid Koenig hat nichts damit zu tun, dass wir hier sind«, sagte Tom. »Wir wollten Sie nur kennenlernen.«
    »Wie? Und da sind Sie einfach so hierhergefahren?«
    John Loeb nickte leise und auch Tom nickte, was Whistler mit einem heiseren Lachen quittierte. Ich glaube, es gefiel ihm.
    »Na, dann ist es ein glückliches Zusammentreffen, was?«, stellte er fest und streckte seine Hand in Toms Richtung. »Ich bin Jeremiah Whistler.« Auch ich schüttelte seine Hand. Wir mussten mehrmals unsere Nachnamen aufsagen, und Whistler versuchte, sie nachzusprechen, zum Vergnügen der Runde. Die beiden jungen Männer, die die ganze Zeit teilnahmslos herumgestanden waren, wurden uns als Eric Tolwyn und Bart Dreysen vorgestellt. Den Namen der Frau nannte Whistler zuletzt. Er präsentierte sie uns wie einen Stargast, mit dem Hinweis, wir hätten bestimmt von ihr gehört. Sie hieß Rhada Anand. Vielleicht war sie eine prominente indische Sängerin. Als sie mir ihre zierliche Hand reichte, nahm ich mir vor, sie später danach zu fragen. John Loeb, sichtbar erleichtert, keinen Fehler gemacht zu haben, nutzte die Gelegenheit, um sich zu verabschieden. Wenn niemand etwas dagegen habe, wolle er nach dem Generator sehen.
    »Tun Sie das John«, sagte Whistler. »Die jungen Leute können sich ja zu uns gesellen. Na, kommen Sie.« Und damit schritt er uns allen voran, hinüber zu seinem Hangar, tippte Zahlen auf eine Tafel mit Nummerntastatur, ließ mehrere Riegel aufschnappen und versetzte das große Schiebetor mit einem Knopfdruck in Bewegung. Das blecherne Tor quietschte auf Stahlrädern zur Seite, und dahinter kam eine Halle von den Ausmaßen eines halben Fußballfelds zum Vorschein, in der noch zwei weitere Flugzeuge herumstanden – das erste ein glatter zigarrenförmiger Silberleib mit einem massiven Stahlpropeller, das wie ein in Form gegossener, nostalgischer Geschwindigkeitsrekord aussah, das andere eine bauchiges Modell in Weinrot, Cremeweiß und Chrom, das an einen fliegenden Cadillac erinnerte. Ansonsten war der Hangar größtenteils leer und so hell und staubfrei wie ein Krankenhausflur. Staunend gingen wir zwischen den kostbaren Stücken hindurch, Whistler vorneweg, dann Tolwyn und Dreysen, die sich kichernd knufften wie zwei Schulkinder im Technikmuseum, und schließlich wir und Rhada Anand, die sowohl die Flugzeuge als auch das Benehmen der beiden mit gelangweilter Noblesse ignorierte.
    Hinter den Maschinen parkte ein weiteres Fahrzeug. Es war ein einfaches Wohnmobil.
    »Willkommen in meinem Zuhause«, sagte Whistler.
    »Da drin wohnen Sie, Jeremiah?«, fragte Rhada Anand.
    »Nur wenn ich hier bin«, sagte Whistler. »Ist doch besser, als immer in ein Hotel zu müssen. Ich versorge nur rasch das Flugzeug. Machen Sie es sich bequem.«
    Im Inneren des kleinen Campers war es eng. Es gab eine Küchenzeile, eine Bettcouch und ein Esszimmer, mit einer Sitzecke. Tolwyn, Dreysen und ich ließen uns nebeneinander nieder und starrten ein wenig befangen geradeaus wie Fremde in der U-Bahn. Tom und Mrs. Anand nahmen gegenüber Platz. Da uns die Nähe dazu zwang, begann ich ein Gespräch mit Tolwyn und Dreysen. Ich hatte sie zunächst für jüngere Mitarbeiter von Whistler gehalten, vielleicht auch für seine Assistenten, aber sie sagten, sie seien Freunde aus der Nähe von San Francisco. Sie hätten Mr. Whistler in Mojave besucht und seien dann gemeinsam mit zwei Zwischenstopps hierhergeflogen. Sie mussten etwa gleich alt sein, Anfang dreißig, beide jungenhaft, aber sichtbar dem Collegedasein entwachsen, Tolwyn mit einem in die Breite gehenden Gesicht und dichten schwarzen, an den Schläfen angegrauten Haaren, Dreysen mit dünner werdenden blonden Fransen auf einem runden Schädel mit glänzenden Babywangen und einem ebenso schüchternen wie verschlagenen Buchhaltergrinsen. Sie mochten Geschäftspartner von Whistler sein. Da es am unverfänglichsten war, fragte ich sie, ob sie ebenfalls in der Fliegerei tätig seien. »Nein, nein«, sagten die beiden lachend. »Wir leiten ein Softwareunternehmen.«
    Ich fürchtete schon, sie würden uns gleich jede Menge Details über ihre Firma und

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