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Die Kompanie der Oger

Die Kompanie der Oger

Titel: Die Kompanie der Oger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Lee Martinez
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Kupferzitadelle.
    Die schleimbedeckten Kobolde, die die Dämonensoldaten bekämpften, glitten mühelos durch den glitschigen Thronsaal, um auf den Roch zu klettern, während Ace seinem Vogel die Sporen gab und aus dem Fenster steuerte. Dieser stürzte nach unten, bis Ace fest genug an seinen Zügeln riss, um ihn daran zu erinnern, losfliegen zu müssen. Voller Verärgerung kreischend, als wäre er lieber auf den Steinen unter sich aufgeschlagen, flatterte der Roch mit seinen majestätischen Schwingen und schwebte davon. Der Schleim, der Ned bedeckte, löste sich ab und blieb in der Festung zurück.
    Der Hornist blies weiter zum Rückzug, während der Rest der reptilischen Vögel startete. Inzwischen hatten die Dämonen es geschafft, ihre Schwefelkanonen herauszuholen. Sie feuerten ein paar Salven schwefeliger Flammen, die alle weit an ihren Zielen vorbeigingen, bis auf eine, die einen Roch in die Seite traf. Der Vogel taumelte kurz, störte sich aber nicht weiter daran.
    Die Eiserne Festung verschwand langsam am Horizont. Ihre großen Füße stampften in einem erderschütternden Wutanfall.
    »Sie haben mich zurückgeholt«, sagte Ned.
    »Sie sind unser Kommandeur«, sagte Regina.
    »Und vielleicht haben wir uns Sorgen um das Schicksal des Universums gemacht«, fügte Miriam hinzu.
    »Oh ja«, stimmte Ned zu. »Ich nehme an, das ist wichtig.«
    Ned warf noch einen Blick zurück auf die Festung. Ein paar Salven stinkenden Feuers segelten durch die Luft, verfehlten ihr Ziel aber um einiges. Kein Dämon verfolgte sie. Vermutlich waren sie ohne ihren Imperator verwirrt, dachte Ned. Aber wenn Rucka seine Form erst einmal wiedergefunden hatte, würde mit Sicherheit eine Armee der Verdammten kommen.
    Ned wog seine Alternativen ab. Er konnte Ace befehlen, weiterzufliegen und hoffen, mögliche Verfolger abzuhängen. Es war nicht ehrenrührig zu fliehen. Doch er bezweifelte, dass es funktionieren würde. Er war vielleicht in der Lage, sie eine Weile hinzuhalten, aber sich zu verstecken würde jetzt um einiges schwieriger werden. Die Dämonen wussten, wer er war. Genau wie er selbst. Und ein paar hundert Soldaten. Gut, sie wussten nicht genau, was er war, aber doch so viel, dass es auf lange Sicht schwierig wurde, sich zurückzuziehen.
    Zumindest war er in der Zitadelle von einigen hundert Soldaten umgeben. Sie waren vielleicht nicht die Besten der Besten, die beste Ansammlung von Kriegern, aber sie waren auf jeden Fall besser als … sich allein durchzuschlagen. Er wusste nicht, wie viele Dämonen kommen würden, aber ein paar hundert Oger an seiner Seite bedeuteten immerhin, dass er eine gewisse Chance hatte. Die Umstände ließen ihm keine andere Wahl.
    Ned schauderte. Er hatte nicht viel Vertrauen in die Oger-Kompanie. Und noch weniger in ihren Kommandeur.
    Ein Kobold zupfte an Neds Bein. »Haben Sie wirklich einen Dämon in die Luft gejagt, Sir?«
    Ned war nicht danach, Erklärungen zu etwas abzugeben, das er selbst nicht ganz verstand.
    »Ja. Ja, das habe ich.«
     
    DREISSIG
     
    Die Zitadelle kam für Neds Geschmack viel zu früh in Sicht. Er hätte eine größere Distanz zur Eisernen Festung vorgezogen. Er konnte nicht anders, als jeden Zentimeter jeder Meile zwischen sich und der Dämonenarmee zu zählen. Es hätte nicht viel geändert, trotzdem hätte er sich besser gefühlt. Der Hauptteil der Rochs kam in den Pferchen am anderen Ende der Zitadelle herunter, aber Ace landete Neds Flugtier im Hof. Dort herrschte hektischer Betrieb, aber Ace schaffte es - beeindruckenderweise-, bei der Landung nichts zu zermatschen.
    Die Reiter stiegen ab und Ace trieb den Roch zurück in den Pferch. Frank hinkte herbei, um Ned und die anderen zu begrüßen. Der Oger hielt einen Baumstumpf über der Schulter. Er salutierte ohne eine Spur von Sarkasmus.
    »Probleme, Sir?«
    »Nichts, womit wir nicht fertig geworden wären.«
    »Gut, Sie wieder hier zu haben, Sir.«
    »Gut, wieder hier zu sein, Leutnant. Und ich heiße Ned. Einfach nur Ned.«
    Frank lächelte. »Wenn Sie darauf bestehen, Ned.«
    »Das tue ich. Ich denke, wir wissen beide, dass ich nicht der richtige Mann dafür bin, hier die Verantwortung zu tragen.«
    Regina räusperte sich hinter Ned, der zusammenzuckte.
    »Die richtige Person«, korrigierte er hastig.
    »Kann Ihnen da nicht widersprechen, Ned«, sagte Frank, »aber Sie tragen die Verantwortung. Um ehrlich zu sein, ich habe schon schlechtere Kommandeure gesehen.«
    »Das kann ich kaum glauben.«
    »Sehen Sie es mal so,

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