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Die Kompanie der Oger

Die Kompanie der Oger

Titel: Die Kompanie der Oger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Lee Martinez
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Schlaghaltung ein. »Ich schätze, das bin dann wohl ich.«
    Den Speer in der Hand, stellte sich Regina neben ihn. »Das sind wohl wir beide.«
    Die Dämonin verengte ihre glitzernden Augen. »Mein Herr, der glorreiche und gefürchtete Rucka, Erster Imperator der Zehntausend Höllen, hat mich geschickt, um zu verhandeln. Hört gut zu. Gebt uns Ned heraus oder kommt auf grausame Art unter unserem unversöhnlichen Zorn um.«
    Frank verstärkte den Griff um den Baumstumpf. »Und wenn wir das tun?«
    Die Dämonin fletschte die Zähne und lächelte gleichzeitig. »Dann kommt ihr etwas weniger grausam unter unserem halbwegs versöhnlichen Zorn um.«
    Die Dämonen schnatterten, bis die Dämonin sie mit einem donnernden Knall ihrer Peitsche zur Ruhe brachte.
    »Heute Abend werdet ihr sterben, und ich werde eure Intelligenz nicht dadurch beleidigen, dass ich euch anlüge. Aber auch nur den geringsten Grad an Gnade von Ruckas Lakaien zu erlangen ist eine Wohltätigkeit, für die jeder dankbar wäre.«
    Die Dämonen schnatterten wieder.
    Frank kicherte. Regina stimmte ein. Dann Miriam. Und bald schüttelten sich sämtliche Soldaten der Oger-Kompanie vor Lachen. Die matt gesetzten Dämonen wurden still und starrten finster. Sie waren nicht an solch ein Verhalten von Seiten ihrer Opfer gewöhnt.
    »Was ist das für eine Torheit?«, rief die Dämonin.
    Frank wischte sich die Lachtränen aus den Augen. »Entschuldige, aber ich dachte, das soll ein Kampf werden und keine Debatte.«
    »Du wagst es, Ruckas Legionen zu verspotten?«
    »Oh, nein. Ihr seid eine ausgezeichnete Legion«, erklärte Regina. »Es ist nur so, dass Oger für Imponiergehabe vor dem Kampf nicht viel übrig haben.«
    »Das stimmt«, sagte Frank. »Wir reden weniger, wir zerquetschen eher.« Er ließ seine Keule auf den Boden donnern. »Und wir hatten schon sehr lange keinen ordentlichen Kampf mehr. Deshalb wirst du uns verzeihen, wenn wir ein bisschen ungeduldig sind.«
    Die Dämonin nickte. »Sehr gut. Wenn das dein Wunsch ist, dann soll dein Blut meine Peitsche tränken!«
    Ihre Waffe schoss auf Franks Kehle zu. Er wehrte sie mit dem Arm ab und die Peitsche wickelte sich um seinen Unterarm. Einen Moment lang waren sie in ein kurzes Tauziehen verwickelt. Die Stacheln durchbohrten seine dicke Haut und Blut tropfte aus den Wunden. Die Peitsche trank das Blut und wurde dunkler, während die Dämonin lachte.
    Frank verlagerte sein Gewicht und riss sie von ihrer Bestie herab. Ihr Reittier brüllte und ging zum Angriff über. Seine Kiefer waren jedoch nicht groß genug, um Frank mit einem Bissen zu verschlingen, aber es war gewillt, es zu versuchen. Frank drosch ihm mit seiner Keule auf die Nase. Das Monster taumelte. Er schlug noch einmal zu. Blut und Schleim spritzten umher. Frank wickelte seine Arme um den Hals der benommenen Bestie. Er brachte jedes Gramm seiner Oger-Muskelkraft auf und das Rückgrat des Untiers krachte laut. Es brach keuchend zusammen, zwar noch am Leben, aber schlaff und gebrochen.
    Die Dämonin zog eine Axt und warf sich auf Regina. Die wich einem Schwinger aus, der dazu gedacht war, sie in zwei Hälften zu zerteilen, und stieß mit ihrem Speer zu. Die Dämonin machte im absoluten Vertrauen auf ihre Rüstung gar keinen Versuch, zu entkommen. Aber diese Rüstung hatte ein kleines Loch genau unter ihrer Achselhöhle, das bisher noch niemand bemerkt hatte, ganz zu schweigen vom nötigen Geschick, es zu treffen. Doch Reginas Speer fand es. Die Dämonin heulte, als Blut aus der tödlichen Wunde strömte. Sie drehte sich und machte drei trotzige Schritte, bevor sie neben ihrer Bestie tot zu Boden fiel.
    Die Zitadelle wurde ein weiteres Mal totenstill.
    »Das war nicht so schwer«, sagte Frank.
    »Zwei haben wir.« Regina überblickte die Hunderte von entsetzlichen Augenpaaren auf den Mauern. »Wie geht’s deinem Arm?«
    Die Spitzen waren tief in den Muskel eingedrungen, und selbst ein dickhäutiger Oger musste die Schmerzen spüren. »Das ist gar nichts.«
    »Sei einfach vorsichtig, Frank.«
    Er lächelte auf sie herab. »Eines wüsste ich gern, Erzmajor. Keine Ahnung, ob du Interesse hast oder nicht, aber würdest du, wenn das alles hier vorbei ist, ein Bier mit mir trinken gehen?«
    Der Angriff des Schwarms übertönte ihre Antwort. Innerhalb eines Augenblicks war die Luft von Dämonen erfüllt, ein fürchterlicher Dunst von Schreien, Klauen und Klingen. Die Horde kam in vielerlei Gestalt. Kleine Teufelchen, eher lästig als gefährlich. Große

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