Die Kompanie der Oger
Es ist schwer, so einen Kerl zu finden. Vor allem hier in der Gegend.«
Regina arbeitete sich leise hinter die Sirene vor und zog lautlos ihren Dolch.
• in •
»Er sieht nicht nach viel aus, ich weiß«, fuhr Miriam ahnungslos fort. »Und er ist auch nicht toll im Bett. Obwohl er auch ziemlich betrunken war. Aber ich mag ihn. Ich erwarte nicht, dass Sie das verstehen, Ma’am.«
Regina, bereit, Miriams Kehle aufzuschlitzen, zögerte. Sie hatte kein Problem damit zu töten, wenn es ihren Zwecken diente, aber es gab nur einen Grund, Miriam umzubringen. Und dieser Grund, so absurd es schien, lag verwesend auf diesem Bett. Ihre Rivalin zu töten würde bedeuten, zuzugeben, dass sie eine Rivalin hatte. Dazu war sie noch nicht bereit.
Miriam warf einen Blick zurück auf Regina, die sich jetzt mit dem Dolch die Fingernägel säuberte.
»Manchmal wünschte ich, ich wäre eine Amazone«, sagte die Sirene. »Das muss das Leben so viel leichter machen.«
Regina lächelte gezwungen. Die Feindseligkeit in ihren Augen blieb Miriam nicht verborgen, aber da Reginas Augen immer voll kochender Wut waren, hatte die Sirene keinen Grund zu vermuten, dass sich ein Teil dieses Feuers gegen sie richtete.
»Ich werde mit Ihnen warten.« Regina plumpste in einen Sessel. »Einfach, um Ihnen für eine Weile Gesellschaft zu leisten.«
Miriam legte eine weiche Hand an Neds Wange und glättete sein Haar.
Regina, die ihren langen, scharfen Dolch liebkoste, heftete ihren Blick starr auf Miriams Kehle.
ZEHN
Kurz vor der Abenddämmerung betrat der Dämon die Zitadelle. Niemand machte sich die Mühe, ihn aufzuhalten. Es gab nur ein paar Wachen, und nur ein winziger Prozentsatz von ihnen war so wachsam, dass er den Dämon bemerkt hätte, hätte dieser nicht seinen Tarnumhang getragen. Und von diesen hätte es eine noch winzigere Gruppe überhaupt interessiert. Aber der Dämon war nicht von der Sorte, die Risiken einging. Er trug seinen magischen Umhang, obwohl er abgetragen und fleckig war. Nur die Näherinnen der Verdammten hätten die ausgefransten Säume des Umhangs reparieren können, und nur der Strom von Blut konnte die Flecken auswaschen. Es war Jahrhunderte her, seit der Dämon in der Unterwelt gewesen war, und wenn es nach ihm ging, würde es auch noch einige Jahrhunderte so bleiben. Selbst Dämonen hassten die Hölle. Vor allem Eisdämonen fanden die brütenden Temperaturen unangenehm. Also ertrug er die losen Fäden, den riesigen Weinfleck, mit dem die Vorderseite vollgekleckst war. Es schien albern, sich Gedanken über einen Fleck auf einem verzauberten, unsichtbaren Mantel zu machen.
Er schritt über die Pflastersteine. Am Brunnen blieb er stehen und zog ein Pendel aus seinem Ärmel. Er hielt es an seiner silbernen Kette und das Pendel zog ganz leicht in eine Richtung. Unter seiner schattenhaften Haube lächelte der Dämon. Es war keine große Reaktion, aber eine stärkere als jemals zuvor. Er war ganz nahe.
»Hey, was ist das?«, fragte ein vorbeikommender Kobold.
»Sieht aus wie Fußspuren«, antwortete ein Oger.
»Als wären sie aus Eis.«
Die Magie des Umhangs war, wie seine Nähte, abgerissen und abgenutzt. Wenn ein Beobachter eine Spur seiner Anwesenheit wahrnahm und sich ausreichend dafür interessierte, um dem Hinweis nachzugehen, konnte er ihn bemerken.
»Hey, was hat das alles zu bedeuten?«, fragte der Kobold plötzlich. »Wer bist du?«
»Niemand.« Der Dämon wandte sich ihnen zu. »Ich bin niemand.« Seine langen, knochigen Finger spannten sich wie bei einer Spinne, die sich zum Sprung bereit machte. Schwarze Eiszapfen-Dolche, scharf genug, um Stahl zu schneiden, materialisierten in seinen Händen.
Der Kobold warf einen Blick zu dem Oger hinüber, der einen Schluck Wein nahm.
»Na dann«, sagte der betrunkene Oger, »wir sehen uns.«
Sie schlenderten weiter. Der Dämon kalkulierte so kühl, wie man es von einem Dämon erwarten würde und wog das Auftauchen von zwei Leichen gegen das Risiko ab, dass diese beiden sein Erscheinen jemandem melden würden, der es wichtig nehmen könnte. Er warf die Dolche in den Brunnen und setzte seinen Weg fort.
Elmer das Baumwesen starrte in Aces wachsame Koboldaugen. Es würde kein Pardon geben. In diesem Willenskampf würde keine Gnade gewährt werden.
»Irgendwelche Dreien?«, fragte Elmer.
»Sorry, Kumpel.« Ace grinste. »Du darfst ziehen.«
Murrend zog Elmer eine Karte und ordnete sein Blatt neu, wobei er darauf achtete, Sallys heiße Schuppen
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