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Die Kompanie der Oger

Die Kompanie der Oger

Titel: Die Kompanie der Oger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Lee Martinez
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wird in fünfzehn Minuten alles höllisch weh tun.« Er holte mit einer massiven Faust aus. »Aber ich werde nicht der Einzige sein.«
    Seamus führte einen kraftvollen Aufwärtshaken aus und Ralph segelte in den Mob. Noch bevor Ralph den Boden berührte, hatten mehrere Oger Seamus angegriffen. Er taumelte rückwärts in die Menge und kollidierte mit den Soldaten um ihn herum. Ein fetter Ork stolperte und stieß mit einem hochgewachsenen Elf an den Köpfen zusammen. Der Elf fiel zu Boden, aber nicht, ohne einem Kobold mit einem rudernden Arm einen Schlag zu versetzen. Der Kobold versenkte in fehlgeleiteter Vergeltung seine scharfen Zähne in den Schenkel eines Trolls. Einige andere Kobolde, getrieben von Rassenloyalität, stürzten sich auf den aufschreienden Troll, der sich brüllend und taumelnd umdrehte. Bei seinen Versuchen, die schnappenden Plagegeister loszuwerden, wand er sich durch die Menge und streckte jeden in der Nähe nieder. Bald schwappte eine Flutwelle von Raserei durch den Mob und innerhalb von Sekunden war die Prügelei in vollem Gang.
    »Rührt euch, Männer!«, schrie Ned.
    Das erboste Gebrüll verschluckte seinen Befehl, aber selbst wenn er gehört worden wäre, hätte man ihn ignoriert. Dieser spezielle Kampf hatte sich seit langer, langer Zeit zusammengebraut. Es hatte nichts mit Konflikten zwischen Spezies zu tun. Die Oger-Kompanie hatte viele Jahre lang keine Schlacht gesehen, so dass fünfhundert gereizte, ruhelose Soldaten auf einen Kampf warteten.
    Zunächst verliefen die Kampflinien entlang der Rassenlinien. Orks kämpften gegen Menschen. Menschen kämpften gegen Kobolde. Kobolde kämpften gegen Oger. Alle verprügelten die Elfen. Doch das löste sich schnell auf und jeder schlug auf alles ein, was sich in Reichweite befand. Es war ein glücklicher Umstand, dass niemand ordentlich bewaffnet war, sonst wäre die Erde der Zitadelle blutgetränkt gewesen. Aber niemand kämpfte, um zu töten, und die einzigen Todesopfer waren ein paar Dutzend Kobolde, die zertrampelt wurden, worüber sich niemand groß Gedanken machte.
    Nachdem ihm nicht nur einmal, sondern zweimal von einem fliegenden Kobold beinahe der Kopf abgerissen wurde, gab Ned das Befehlen auf und ließ sie einfach machen. Er zog sich in eine sichere Entfernung neben seine Offiziere zurück.
    Dann beobachtete er den Tumult mit beiläufiger Faszination. »Das hätte besser laufen können.«
    Regina legte ihm eine Hand auf die Schulter. »Sie müssen es so sehen, Sir. Zumindest trainieren sie.«
    »Danke, Erzmajor. Das ist auch schon etwas, denke ich.«
    »Bitte, Sir«, sagte sie, »ich heiße Regina. Ich bestehe darauf.«
    Er lächelte sie an und sie lächelte zurück.
    Mit finsterem Blick ballte Frank seine Fäuste. Ein Verlangen, Ned zu schnappen und ihm die Arme und Beine auszureißen, kam über ihn. Statt das zu tun, watete er jedoch in das Handgemenge hinein und fing an, eine Schneise der Zerstörung zu schlagen.
    Ned blickte tief in Reginas dunkle Augen und sie in seine. Sie war schön, stellte er plötzlich fest. Bevor er irgendetwas anderes denken konnte, wurde er von einem durch die Luft fliegenden Kobold-Hornisten von den Beinen geholt.
    »Tut mir leid, Sir«, entschuldigte sich der Hornist bei seinem benommenen Kommandeur. Er setzte sein Horn an die Lippen, blies zum Angriff und stürmte zurück in den Kampf.
    Regina beugte sich auf ein Knie herab, um Ned aufzuhelfen. »Alles in Ordnung, Sir?«
    »Mir geht es gut.« Er sah hinauf in ihre dunklen Augen. Als sich sein Blick klärte, stach ihm abermals ihre Schönheit ins Auge. Sie war ziemlich umwerfend. Er bevorzugte Rothaarige, aber man konnte ihre Attraktivität nicht verleugnen. Vor allem jetzt, da sie lächelte.
    »Erlauben Sie, Sir.« Sie hievte ihn spielend auf die Füße und ihm fiel nicht zum ersten Mal auf, dass sie fast zehn Zentimeter größer war als er.
    »Bitte, Regina, nennen Sie mich Ned.«
    »Wenn Sie darauf bestehen, Sir.«
    »Das tue ich.«
    Immer noch hielt sie seinen Arm. Es bedeutete nicht viel für ihn, aber sie hatte noch nie so lange den Arm eines Mannes gehalten, ohne zu versuchen, ihn zu brechen. Frank, mitten in der Schlägerei, schleuderte noch einmal absichtlich einen Kobold nach Ned, doch ein Ork sprang auf Franks Rücken und lenkte seinen Wurf ab. Das kreischende grüne Wurfgeschoss flog in hohem Bogen über Neds Kopf hinweg und krachte gegen eine Wand. Der Ork folgte kurz darauf.
    Owens näherte sich, den linken Arm in einer Schiene.
    »Wie

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