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Die Kompanie der Oger

Die Kompanie der Oger

Titel: Die Kompanie der Oger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Lee Martinez
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eingeladen.«
    »Hey, das ist ein Mädchenprojekt. Und ihr dürft hier nicht wählerisch sein, wo ihr eure Mädchen herbekommt, sonst habt ihr nicht viele.«
    Der Salamander und die Elfe tauschten skeptische Blicke. Schließlich sagte Ulga: »Na gut. Aber du bleibst die ganze Zeit über weiblich.«
    »Alles klar.« Seamus runzelte die Stirn und wand sich auf ihrem Stuhl. »Ich glaube, ich muss mir neue Unterwäsche kaufen.«
    Regina war verblüfft. Trotz der Bande weiblicher Schwesternschaft hatte sie sich keiner Frau der Kompanie je nahe gefühlt. Selbst in der Amazonenarmee war sie eher eine Einzelgängerin gewesen. Dieser Schock genügte mehr als alles andere, um ihre mörderische Wut abzukühlen.
     
    Auf der anderen Seite des Pubs saß Frank in einer noch dunkleren Ecke. Er beobachtete Regina, die Ned beobachtete. Und Frank war darüber nicht glücklich.
    Gabel besetzte einen Hocker neben dem Oger. »Ich frage mich, was sie an ihm findet«, sagte er.
    Frank grunzte.
    »Ich wette, sie würde dich beachten, wenn er weg wäre«, sagte Gabel.
    »Ich weiß, was du da vorhast, Gabel, aber ich werde ihn nicht umbringen.«
    Gabeis Augen weiteten sich. »Gott bewahre! Ich würde niemals etwas Derartiges vorschlagen.«
    Frank knirschte mit den Zähnen. Das Geräusch war laut genug, um die Gespräche in der näheren Umgebung zu übertönen. Alle Soldaten, die sich auf Armeslänge des sehr großen Ogers befanden - eingeschlossen einen Oger, der beinahe so groß war -, bewegten sich diskret aus der Reichweite seiner starken, Knochen zermalmenden Hände. Gabel wartete geduldig, bis Frank sich beruhigt hatte.
    »Ich finde ohnehin nicht, dass du ihn töten solltest«, sagte Gabel, »selbst wenn du wolltest.«
    Frank schaute den Ork finster und von oben herab an. »Ich will nicht.«
    Gabel murmelte mit gespieltem Desinteresse: »Warum solltest du auch?«
    Frank nahm einen langen Schluck. Als Junge hatte er Glas gekaut, wenn er nervös oder aufgebracht oder verärgert war. Er hatte diese Gewohnheit vor langer Zeit aufgegeben, aber heute Abend fuhr er mit der Zunge an seinem Krug entlang und kratzte mit den Zähnen an den Kanten.
    »Sie denkt nicht klar«, sagte Gabel. »Vielleicht hat Ned sie mesmerisiert. Das würde es doch erklären, oder?«
    Frank ballte die Faust. Er schloss seine Kiefer und ein Haarriss spaltete den Krug. Bier tropfte an seinem Kinn herab.
    »Er kann niemanden mesmerisieren«, sagte Frank.
    »Ich würde meinen, ein Geheimzauberer könnte alle möglichen abnormalen Sachen tun.«
    Frank wischte sich das Kinn ab. »Ich dachte, du glaubst nicht an Geheimzauberer.«
    »Tu ich auch nicht. Eigentlich nicht. Aber manchmal passieren eben Dinge. Seltsame Dinge ohne jede vernünftige Erklärung. Es macht mich einfach nachdenklich. Vielleicht gibt es wirklich Geheimzauberer. Und wenn das so ist, glaube ich nicht, dass solche heuchlerischen Zauberer darüber erhaben sind, ihre Kräfte für so abscheuliche und niederträchtige Zwecke einzusetzen.«
    Frank atmete tief ein. »Das sagst du nur so. Du glaubst das eigentlich gar nicht.«
    »Nein, eigentlich nicht«, gab Gabel zu. »Aber immerhin bin ich nicht allwissend. Ich könnte mich irren. Oder ich könnte Recht haben, auch wenn es eine lächerliche Theorie ist, die ich nicht mal selber glaube.« Er wedelte mit seinem Krug in Reginas Richtung, dann in Neds und wieder zurück. »Aber es ist ja von vornherein eine absurde Situation, wenn du mal darüber nachdenkst. Es kann also sein, wenn die Dinge keinen Sinn ergeben, dass der logische Verstand keine andere Wahl hat, als absurde Alternativen zu berücksichtigen.«
    Frank knabberte an seinem Krug. »Aber es ergibt überhaupt keinen Sinn! Wenn er Magie benutzt, um sie zu bezaubern, warum ignoriert er sie dann?«
    »Vielleicht tut er nur so, als sei er schwer zu kriegen«, sagte Gabel. »Oder vielleicht ist er einfach nur ein Arschloch.«
    »Er sieht nicht aus wie ein Arschloch.«
    »Er sieht auch nicht aus wie ein Geheimzauberer. Aber du kannst dich nicht immer auf den ersten Eindruck verlassen, wenn es um Geheimzauberer geht.« Gabel grinste. »Oder um Arschlöcher.«
    Mit einem angewiderten Schnauben warf sich Frank seinen ganzen Krug in den Mund. Er zermalmte das Glas zwischen seinen kräftigen Kiefern.
    Gabel sprang auf seinen Hocker und streckte den Arm aus, um Franks Schulter zu tätscheln. »Oh, was macht das schon? Geheimzauberer, Arschloch, was auch immer er sein mag. Wir können Ned nicht töten, solange wir nicht

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