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Die Kompanie der Oger

Die Kompanie der Oger

Titel: Die Kompanie der Oger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Lee Martinez
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Miriam war die einzige Versuchung. Sie hatte ein süßes Lächeln und ein reizendes Lachen und eine bezaubernde Figur und eine herrliche Anmut, aber sie war außerdem ein Fisch. Das war ein Argument.
    Es war allerdings kein gewaltiges Hindernis. Er hatte früher den Geschmack von Brokkoli gehasst - und es überwunden. Und Miriam war unendlich verführerischer. Aber er war der Kommandeur. Er sagte es sich immer wieder, und für den Augenblick war das genug. Es war sowieso ein Dilemma. Er konnte sich nicht vorstellen, dass Miriam tatsächlich an ihm interessiert war. Sie war nur nett zu ihm. Das war ihre Aufgabe als Moraloffizier. Der Rest schien lediglich Sirenencharme und Wunschdenken zu sein. Trotzdem konnte er sich jedes Mal, wenn sie seinen Arm berührte oder über einen seiner lahmen Witze lachte oder mit den Wimpern dieser großen, schwarzen Augen schlug, nur wundern. Er hätte die Sache sogar weiterverfolgt, trotz seiner Entschlossenheit, es nicht zu tun, aber er hatte andere Dinge zu tun.
    Er trank seinen Met aus und entschuldigte sich. »Kompaniegeschäfte«, erklärte er vage, und Miriam schien zufrieden, es dabei zu belassen. Er ging durch den Pub und hielt bei Frank und Gabel an.
    »Kann ich einen Moment mit Ihnen sprechen, Leutnant?«, fragte Ned den Oger.
    »Worüber, Sir?«, fragte Frank, während er etwas Besteck zwischen seinen Zähnen zermalmte. Die Bedienungen hatten aufgehört, Krüge zu bringen, nachdem er den fünften verschlungen hatte.
    »Eine private Angelegenheit.« Ned ging davon und Frank, der Gabel einen argwöhnischen Blick zuwarf, folgte ihm. Ned führte Frank aus dem Pub in einen ruhigeren Abschnitt des Hofs, wo niemand zuhörte.
    »Ich brauche Ihre Hilfe«, sagte Ned.
    »Ja, Sir?«
    Ned beugte sich vor. »Ich kann nicht kämpfen.«
    »Sir?« Skeptisch kniff Frank die Augen zusammen. Vielleicht hatte Gabel Recht gehabt. Vielleicht spielte Ned eine Art psychologisches Spiel.
    »Ich kann kämpfen«, fuhr Ned fort. »Aber nicht sehr gut.« Er zog eine Grimasse. Es hatte keinen Sinn, es zu leugnen. »Überhaupt nicht gut.« Er zuckte die Achseln. Es war eigentlich gar nicht so schwer, es auszusprechen. Fast fühlte es sich befreiend an, das laut zuzugeben.
    »Ich verstehe nicht, Sir«, sagte Frank.
    »Ich brauche einen Lehrer. Einen Kriegslehrer.«
    Franks Skepsis verblasste zwar, klang aber noch nach. »Sie sind der Kommandeur, Sir. Sie brauchen nicht zu wissen, wie man kämpft.«
    »Aber ich sollte dazu in der Lage sein«, sagte Ned. »Zumindest ein kleines bisschen. Ich will der Truppe ein gutes Beispiel geben.«
    »Tatsächlich?«
    »Ja. Sollte ich nicht?«
    Natürlich solltest du, stimmte Frank in Gedanken zu. Aber ich habe nie einen Kommandeur getroffen, der diese Philosophie verfolgt hat.
    »Ich dachte, ich könnte mit den anderen Soldaten trainieren«, sagte Ned. »Aber ich hatte gehofft, zuerst ein paar Hinweise bekommen zu können. Es macht mir nichts aus, wie ein Idiot auszusehen, aber ich möchte nicht komplett unfähig wirken.«
    »Warum ich, Sir?«, fragte Frank.
    »Entweder Sie, Regina oder Gabel. Ich wollte zuerst Regina fragen, aber sie war weg. Und Gabel ist im Moment nicht in bester Verfassung. Ich vertraue darauf, dass ich auf Ihre Diskretion zählen kann.«
    Wenn das irgendein Trick war, konnte Frank sich nicht vorstellen, wohin er führen sollte. Und Frank stellte fest, dass er Ned gegen seinen Willen mochte. Es erforderte einen starken Charakter, seine Schwächen zuzugeben, und einen noch stärkeren Charakter, auch dann zu versuchen, sich zu verbessern, wenn man es nicht tun musste. Wenn er darüber nachdachte, hatte Frank keinen einzigen der früheren Kommandeure auch nur das geringste Maß an kriegerischem Können an den Tag legen sehen. Sie waren alle zu beschäftigt gewesen, Befehle zu brüllen und herumzustolzieren.
    »Werden Sie mir helfen?«, fragte Ned.
    Frank salutierte. »Wann wollen Sie anfangen, Sir?«
    Ned entschied, dass er nicht auf morgen verschieben sollte, was er heute besorgen konnte. Aber es war ihm zu peinlich, im Freien zu trainieren. Die Kupferzitadelle hatte einen eigenen Garten, der für den Kommandeur vorgesehen war. Niemand hatte sich je um ihn gekümmert, er bot einen traurigen Anblick. Die Hälfte der Pflanzen wucherte wild und die andere Hälfte war abgestorben oder zumindest kurz davor. Ned hatte den Garten nicht aus ästhetischen Gründen ausgewählt, sondern wegen seiner hohen Mauern und weil er genug Platz für Trainingskämpfe

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