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Die Kompanie der Oger

Die Kompanie der Oger

Titel: Die Kompanie der Oger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Lee Martinez
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bot.
    »Womit sollen wir anfangen?«, fragte er.
    »Man fängt immer mit den Grundlagen an«, sagte Frank. »Greifen Sie mich an. Mal sehen, was Sie schon können, Sir.«
    Ned wusste bereits, was er konnte. Oder nicht konnte. Und er wusste, dass er keine Chance gegen einen kleinen Oger hatte, ganz zu schweigen von einem von Franks Größe.
    »Soll ich mein Schwert benutzen?«, fragte Ned. »Wenn Sie wollen.«
    »Ich weiß nicht, ob ich das sollte. Ich will Sie nicht verletzen.«
    Lächelnd schüttelte Frank den Kopf. »Das werden Sie nicht, Sir.«
    »Es könnte aber sein.«
    »Dann greifen Sie mich ohne Schwert an, wenn Sie denken, das sei sicherer«, sagte Frank.
    Ned zögerte. Einerseits war er ohne Waffe keine Bedrohung für einen Oger. Andererseits wollte er Frank auf keinen Fall verletzen. Er erwartete es nicht. Nicht absichtlich. Aber Unfälle passierten.
    »Wann immer Sie so weit sind, Sir.«
    Ned zog sein Schwert, doch die scharfe Klinge schreckte ihn ab. Er war kein guter Kämpfer, aber er hatte immer Pech, auf fast übernatürliche Weise. Das eine Mal, da er jemanden nicht töten wollte, würde mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit das eine Mal sein, da er es tat. Er steckte das Schwert weg und hob stattdessen einen schweren Ast auf, der von einem halbtoten Baum gefallen war. Er schien dick genug, um ihm Selbstvertrauen einzuflößen, ohne Frank zu sehr in Gefahr zu bringen. Oger waren von Natur aus dickhäutig. Spitze Gegenstände konnten sie töten, aber die meisten Keulen und Kriegshämmer prallten einfach ab.
    Ned hob seinen Knüppel über den Kopf. Er tat einen Schritt vorwärts, aber Frank machte keine Bewegung, um sich zu verteidigen.
    »Äh, ich fange an«, sagte Ned.
    »Das habe ich bemerkt.« Frank blieb in vollkommen entspannter Haltung stehen.
    Ned machte einen weiteren Schritt. »Ich komme.«
    »Ja, Sir. Obwohl ich daraufhinweisen möchte, dass es in einem echten Kampf unklug ist, Ihren Angriff vorher anzukündigen.«
    »Das weiß ich.« Ned senkte seinen Knüppel. Er war schwerer, als er aussah, also machte er einen Moment Pause, um seine Arme auszuruhen. »Okay. Jetzt bin ich bereit.«
    Frank, die Hände hinter dem Rücken, sagte nichts. Ned holte mit einem Urschrei aus. Er schwang den Knüppel hoch in die Luft, zielte auf Franks Kopf, reichte aber nur bis an die Schulter des Ogers. Frank wehrte ihn mit dem Unterarm ab und der Knüppel brach entzwei. Die Kraft erschütterte Neds Hände. Er ließ den Knüppel fallen und schwankte aus dem Gleichgewicht. Frank streckte seinen Zeigefinger aus und stieß Ned um. Der landete mit einem peinlichen Plumps auf seinem Hintern.
    »Nicht sehr gut«, sagte Frank. »Aber auch nicht ganz schlecht.«
    Ned blieb sitzen. »Nicht?«
    »Überhaupt nicht, Sir.« Frank rieb sich den Unterarm. »Ich habe den Schlag gespürt. Also verfügen Sie über eine gewisse Kraft. Natürlich ist Ihr Angriff schwach und Ihre Abwehr ist nichtexistent. Aber niemand wird mit dem Wissen geboren, wie man ordentlich kämpft.« Er zog Ned auf die Füße. »Lassen Sie es uns noch einmal versuchen, in Ordnung? Benutzen Sie diesmal Ihr Schwert.«
    Ned stürmte auf Frank zu. Er zielte mit seinem Schwert in die Seite seines Gegners und hoffte um seines Stolzes willen auf einen kurzen Treffer. Frank schlug Ned einfach wieder beiseite. Es passierte so schnell, dass Ned nicht sagen konnte, wie.
    Jemand lachte.
    Ned schaute sich um. »Wer ist da?«
    Elmer trat vor. Das kleine Baumwesen hatte sich unter die Bäume gemengt.
    »Wie viel haben Sie gesehen?«, fragte Ned.
    »Genug, um zu wissen, dass Sie viel Arbeit nötig haben« - Elmer zog ein Streichholz über seine Seite und zündete sich eine Zigarette an - »und dass Ihnen dieser Oger keine große Hilfe sein wird.«
    »Was meinst du damit?«, fragte Frank.
    »Es ist einfach eine Tatsache.« Elmer blies eine graue Wolke, die über Neds Kopf schwebte. »Oger kämpfen wie Oger. Was völlig in Ordnung ist, wenn du ein Oger bist. Aber für den Fall, dass du es noch nicht gemerkt hast: Ned ist ein Mensch. Und er muss lernen, auch wie ein solcher zu kämpfen.«
    »Ich wollte eigentlich Regina fragen«, sagte Ned. Elmer kicherte. »Sie würde auch nicht viel nützen. Amazonen sind keine Menschen.«
    »Sind sie nicht?«
    »Nein. Sie werden in Melonenbeeten gezüchtet. Oder vielleicht aus verzaubertem Stein gemeißelt. So oder so sind sie nicht menschlich. Könnten keinem Menschen beibringen, wie man kämpft.«
    Leicht zu entmutigen wie Ned war, verstand

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