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Die Komplizin - Roman

Die Komplizin - Roman

Titel: Die Komplizin - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilhelm-Goldmann-Verlag <München>
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zufrieden. Wie konnten wir es nur so weit kommen lassen? Wieso?«
    Eigentlich war mir von Anfang an klar gewesen, dass es bei diesem Besuch keineswegs nur um ein paar Gegenstände ging, die mir seiner Meinung nach nicht zustanden.
    »Das haben wir doch alles schon viele Male durchgekaut«, antwortete ich. »Ich dachte, darüber sind wir längst hinaus. Schließlich bist du jetzt mit Sonia zusammen. Sie ist eine ganz besondere Frau.«
    Er lächelte. »Soll das heißen, du hältst dich selbst nicht für eine ganz besondere Frau?«
    »Ich gebe offen zu, dass Sonia viele besondere Eigenschaften besitzt, die ich nicht habe. Ansonsten möchte ich zu dem Thema lieber nichts sagen, weil das nämlich genau die Art Gespräch ist, die du und ich nicht mehr führen sollten.«

    Amos runzelte die Stirn. Eine Weile herrschte Stille.
    »Es funktioniert nicht«, erklärte er schließlich.
    »Wie meinst du das? Ich hatte ja keine Ahnung!«
    »Was?« Amos starrte mich verblüfft an. »Nein, ich spreche nicht von Sonia und mir. Das läuft gut. Ob es etwas Ernstes ist und Bestand haben wird, muss sich erst noch zeigen.«
    »Hör auf«, unterbrach ich ihn, »das will ich gar nicht hören. Du hast kein Recht, mir davon zu erzählen.«
    »Mit wem soll ich denn sonst darüber reden?«
    »Nicht mit mir«, antwortete ich. »Mit wem du willst, aber nicht mit mir.«
    Meine Worte schienen ihn zu verletzen. Wollte er Sonia haben und mich in irgendeiner Form trotzdem behalten?
    »Wie auch immer, ich hatte sowieso nicht vor, dieses Thema aufs Tapet zu bringen. Ich habe die Musik gemeint, unseren Auftritt.«
    »Wo liegt dein Problem?«
    »Mein Problem?«, wiederholte er mit einem sarkastischen Lachen. »Ich empfinde es lediglich als meine Pflicht, dich darauf hinzuweisen, dass das Ganze nicht gut läuft.«
    »Haben die anderen dich geschickt?«, fragte ich. »Ist es das?«
    »Nein, natürlich nicht«, entgegnete Amos. »Wir haben es hier nicht mit der Meuterei auf der dämlichen Bounty zu tun. Ich dachte nur, ich sollte dich auf ein paar Tatsachen hinweisen, die eigentlich klar auf der Hand liegen. Du hast da wirklich einen schlimmen Haufen zusammengetrommelt. Ich gebe ja zu, dass Joakim ein netter Junge ist, auch wenn ich mir nicht sicher bin, ob er mehr in dich oder in Hayden verknallt ist. Jedenfalls hast du ihm keinen Gefallen damit getan, dass du ihn mit in diese Höhle des Löwen gebracht hast. Aber sein Dad kann einem wirklich den letzten Nerv rauben.«
    »Das ist eben nicht sein Milieu.«
    »Ich habe keine Ahnung, was er in der Gruppe überhaupt
verloren hat  – mal abgesehen davon, dass er seinem eigenen Sohn nachspioniert und dann nicht zu den Proben erscheint, wenn er etwas Besseres vorhat. Wobei er sich ja immer recht herablassend über andere äußert, die es genauso machen. Was Neal betrifft, ist er wohl einfach Neal, obwohl ich in seinem Fall genauso wenig weiß, was er bei uns zu suchen hat. Es sei denn, dein Hauptanliegen war, dich mit Bewunderern zu umgeben.«
    »Verpiss dich, Amos!« Er lachte. »Nein, wirklich, ich meine das ernst«, fuhr ich fort. »Was soll das alles? Du selbst warst doch derjenige, der unbedingt mitmachen wollte.«
    Er ignorierte meinen Einwand. »Wie du allerdings auf die Idee kommen konntest, Hayden auf uns loszulassen, ist mir ein völliges Rätsel.«
    »Du magst ihn also nicht? Wie schlimm für dich! Glaub mir, du packst das schon. Nun brauchst du ihn ja nur noch ein paarmal zu ertragen.«
    »Ich begreife einfach nicht, was du dir dabei gedacht hast. Warum hast du ihn überhaupt angeheuert? Wenn mir jemals ein Typ untergekommen ist, der bis zum Hals in der Scheiße steckt, dann er.«
    »Ich habe ihn nicht angeheuert. Er hat mir von sich aus seine Hilfe angeboten. Gott sei Dank! Er ist ein echter Musiker.«
    »Auf jeden Fall ist er ein echter Quertreiber«, konterte Amos, »und trotzdem, ich bin mir gar nicht so sicher, dass ich ihn nicht mag. Was eigentlich unglaublich ist, weil mich, solange ich denken kann, noch kein Mensch so behandelt hat wie er. Mein einziger Trost ist, dass er mit anderen noch schlimmer umspringt. Wenigstens betrachtet er mich nicht als sein Spielzeug. Wenn es hier nur um mich ginge, fände ich es sogar ganz interessant, ihm dabei zuzusehen, wie er die Leute manipuliert.«
    »Was er gar nicht tut.«

    »Oh, entschuldige«, meinte Amos sarkastisch, »habe ich da gerade einen wunden Punkt berührt?«
    »Falls das heißen soll, dass du aussteigen möchtest, kann ich dich nicht davon

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