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Die Korallentaucherin

Die Korallentaucherin

Titel: Die Korallentaucherin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Di Morrissey
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Jennifer. Im Umgang mit den jüngeren Studenten und dem Personal war er immer so sanft und geduldig.
    Gordons Blick huschte im Zimmer umher und blieb an dem Laptop haften. »Schildkröten, wie? Darüber forschen Sie?«, fragte er Jennifer.
    »Über ihre Fortpflanzung«, sagte sie knapp. Macs Ärger übertrug sich auf sie. »Würden Sie Blair bitte sagen, dass ich ihn auf einen Drink vor dem Abendessen auf der Terrasse treffen kann? Danke für die Nachricht.«
    »Gern geschehen. Bis später.« Er nickte und schlenderte davon.
    Sie blickten ihm eine Weile wortlos nach. Dann sagte Mac: »Dieser Engländer hat Geld im Rücken, keine Frage.«
    »Woher weißt du das?«, wollte Jennifer wissen.
    »Diese verdammte Arroganz. Als könnte ihm niemand das Wasser reichen. Als hätte er das Recht, zu tun und zu lassen, was er will.«
    »Aber, Mac, jetzt kommt deine bescheidene Herkunft zum Vorschein.«
    »Ja, verdammt. Liegt wohl an meinen Sträflingsvorfahren.« Er beruhigte sich. »Merkwürdig, dass er sich für Rudi interessiert. Das setze ich auf die Tagesordnung unserer Nachmittagskonferenz.«
    Jennifer schob ihre Papiere zusammen. »Ich lasse dich jetzt in Ruhe. Danke für deine Hilfe.«
    Als Jennifer an Tonys Tür vorbeikam, rief er: »Hey, bevor du hinaufgehst: Kommst du heute Nachmittag zu Macs rundem Tisch?«
    »Ich war gerade bei ihm. Ich habe noch zu tun und muss mich mit Blair treffen. Informierst du mich dann später?«
    »Klar doch. Ich habe mich ein bisschen umgehört. Dieser junge englische Mitarbeiter, Gordon, was weiß Blair über ihn?«
    »Ich weiß nicht. Ich glaube, er hat Verbindungen zur Chefetage. Hängt ständig mit diesen Schleimern herum. Und mit Willsy. Blair trifft sich auch mit denen, glaube ich.«
    »Hm. Patch hat mir verraten, dass der Engländer einen Gepäckwagen aus dem Schuppen geholt hat – heimlich.«
    »So einen, wie er bei dem Einbruch bei Rudi benutzt wurde?«
    »Anscheinend, ja. Was meinst du, was will Gordon mit diesem Extrakt, mit dem Rudi experimentiert?«
    »Mit einem Drink eingenommen, gibt es vielleicht einen tollen Kick.«
    »Wenn es einen nicht umbringt oder für eine Woche aus den Socken haut«, sagte Tony. »Rudi sagt, Gordon hätte ihn aufgesucht und über seine Arbeit ausgefragt. Sagt, er interessiere sich für medizinische Forschung. Rosie weiß nicht viel über ihn.«
    »Mal sehen, was Blair weiß. Er ist der Verbindungsmann für das Personal.«
    »Mac ist besorgt, weil man versucht, sein Projekt hier zu unterminieren, negative Berichte an die Universität schickt über die Arbeit, die hier geleistet wird.«
    »Das zählt doch nicht, bevor die Studenten ihre Kurse abschließen und die Ergebnisse vorlegen!«, fuhr Jennifer auf, erschrocken angesichts der Gefahr, dass die Meeres- und Umweltforschung gestoppt werden könnte.
    »Klingt nach Klatsch und Tratsch. In den heiligen akademischen Hallen denkt man wahrscheinlich, hier wären Sexorgien am Strand und Nacktschwimmen im Mondschein an der Tagesordnung«, sagte Tony und lachte.
    »Das trifft bestimmt auf das Personal der Ferienanlage zu. Die Wissenschaftler hier konzentrieren sich auf andere Dinge«, sagte Jennifer. »Blair hat mir von den Bettgeschichten und Liebesaffären erzählt.« Wovon mein Mann nicht ausgenommen ist, hätte sie beinahe hinzugefügt.
    »Mac ist umgänglich, führt aber trotzdem ein strenges Regiment«, sagte Tony. »Wie kommst du mit deinen Recherchen voran? Wie es aussieht, hat er dich ins kalte Wasser gestoßen.«
    »Aber ich gehe nicht unter.« Sie lächelte. »Ich hoffe, ich kann bei unserem Projekt mithalten. Was hat Patch noch so erzählt? Anfangs hatte ich Angst vor ihm.«
    »Er ist ein Einzelgänger, so viel ist klar. Ich glaube, er ist ein Spanner ohne sexuelle Motive, falls es so etwas gibt.«
    »Du meinst, er will nur stets auf dem Laufenden sein, wissen, was los ist, was die Leute treiben, ohne beteiligt zu sein?«, fragte Jennifer.
    »Etwas in der Art. Gideon weiß mehr über ihn. Aber Gideon weiß ja auch alles, was diese Insel betrifft. Du solltest mal meine Aufzeichnungen über ihn lesen. Sein Leben allein würde ein Buch füllen.«
    Jennifer hob die Hände. »Bitte keine weiteren Schreibaufträge! Ich habe jetzt schon zu viele!«
     
    Jennifer gab sich große Mühe mit ihrer Frisur und dem Make-up und beschloss, aus ihrem und Blairs Häuschen ein Kleid zu holen, das sie tragen wollte, wenn sie sich mit ihm auf einen Drink traf. Ich bin ein bisschen verwildert, sagte sie zu sich

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