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Die Korallentaucherin

Die Korallentaucherin

Titel: Die Korallentaucherin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Di Morrissey
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Sie lächelte und fügte dann, ernster werdend, hinzu: »Ich möchte, dass die Menschen verstehen, was ich tue, und auch die Gründe dafür. Dass unsere Meere den Planeten retten können.«
    »Und nach deinem Tauchgang mit Gideon im Haimobil reist du ab? Der Gedanke macht mir Angst.«
    »Ich muss nach Brasilien, in die Karibik, nach Hawaii, und dann komme ich hierher zurück, noch bevor unser kleines Baby auf die Welt kommt.«
    »Dann bin ich zwei Monate lang allein, bis auf die paar Wissenschaftler, die Feldforschung betreiben – Vogelkundler und Korallenleute. Tony ist dann fort und lässt mich mit Bergen von Aufzeichnungen auf Papier und Kassette zurück.«
    »Und du hast deine Arbeit. Du wirst die Zeit für dich allein brauchen können. Du musst genesen, lernen, allein zu leben, dich selbst kennen- und lieben lernen. Und ich bin immer nur einen Anruf oder eine E-Mail weit entfernt. Wenn du mich brauchst, dann komme ich.«
    »Ach, Isobel, das ist so lieb von dir …« Jennifer blieb stehen, und auf ihrem Gesicht zeichneten sich … Erstaunen und leichte Sorge ab.
    »Was ist los?« Isobel wandte sich Jennifer zu, die die Hände auf ihren Leib gelegt hatte.
    »Ein Flattern, in Wellen. Fast wie ein Krampf. Was ist das?« Ihre Stimme klang besorgt.
    Isobel legte die Hand auf Jennifers Leib und lächelte, als sie die Bewegung spürte.
    »Dein Baby. Sie geht spazieren.«
    »Tatsächlich? Es ist das erste Mal, dass es sich bewegt. Ach, du liebe Zeit!« Ihr traten die Tränen in die Augen, und sie lächelte entzückt. »Es ist wirklich wahr!«
    »Ja, Schätzchen, du hast tatsächlich einen kleinen Menschen da drinnen. Welch merkwürdiger, nein,
angemessener
Zeitpunkt, sich bemerkbar zu machen. Sie ist ganz deiner Meinung.«
    »Jetzt fühle ich mich nicht mehr so allein. O Gott, es ist beängstigend. Aber wunderschön.« Jennifer war euphorisch.
    »Und bist du jetzt bereit, Blair deinen Vortrag zu halten?« Isobel straffte die Schultern, und trotz ihrer zierlichen Gestalt strahlte sie Autorität aus.
    »Ich wollte, ich hätte dein Auftreten.« Doch tatsächlich fühlte Jennifer sich plötzlich zuversichtlicher und wusste, dass Blair sie nicht mehr einschüchtern konnte. Es schmerzte, ihr Ego und ihr weiblicher Stolz hatten gelitten, aber sie wusste auch, dass sie und Blair, ganz gleich, was mit ihnen geschah, für immer durch ihr Kind verbunden waren. Und das tröstete sie ein wenig.
    Sie sah Blair am Tisch sitzen und auf sie warten. Isobel gab ihr rasch einen Kuss auf die Wange.
    »Sei stark, sei freundlich. Triff keine übereilten Entscheidungen«, riet sie Jennifer. »Wir sehen uns morgen. Oder klopf an meine Tür, falls du mich brauchst.«
    »Du bist wunderbar«, sagte Jennifer. »Danke.«
     
    Blair saß sprachlos da, als Jennifer ihre kurze, emotionslose Rede beendet hatte. Was ihn am stärksten beunruhigte, war wahrscheinlich das Ausbleiben von Tränen und Hysterie.
    »Findest du nicht, dass du überreagierst?«, fragte er schließlich.
    Jennifer neigte nur den Kopf und zog eine Braue hoch, was Blair anscheinend in Wut versetzte.
    »Treib keine Spielchen mit mir, Jennifer. Das ist doch lächerlich. Du kannst nicht einfach so verkünden, dass du mich verlässt.«
    »Es kommt ja schließlich nicht wie ein Blitz aus heiterem Himmel«, erwiderte sie. »Wir haben uns schon vor deinem, hm, Fehltritt monatelang abgemüht.«
    Er überging den Hinweis auf Susie. »Wie willst du allein mit einem Kind zurechtkommen? Selbst, wenn deine Mutter dir beisteht? Und die Finanzen? Du kannst dich nicht ernähren.«
    »Noch nicht. Ich habe mit deiner Hilfe gerechnet – finanziell –, bis ich meinen Abschluss habe, und dann überlegen wir neu. Ein Anwalt für Familienrecht kann uns bestimmt Vorschläge machen.«
    Seine Miene veränderte sich; er presste die Lippen zusammen. »Wenn du das öffentlich machst, könnte es mir, was meinen Beruf betrifft, große Schwierigkeiten bereiten. Wir sind als Paar hierhergekommen. Ich kann es mir nicht leisten, meine Karriere zerstören zu lassen. Und ich beabsichtige auch nicht, mein Haus in Sydney zu verkaufen, damit du weiterhin mit einem Haufen langhaariger Uni-Typen herumspielen kannst. Komm auf den Teppich, Jennifer.«
    »Genau das tue ich. Mac lässt mich in der Forschungsstation wohnen, und Rosie hilft mir, wenn nötig, ebenfalls. Und vor allem habe ich Isobel.«
    »Gott, ihr Frauen haltet zusammen«, sagte er gereizt. »Im Grunde lässt du dich von all diesen Leuten

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