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Die Korallentaucherin

Die Korallentaucherin

Titel: Die Korallentaucherin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Di Morrissey
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gegenüber empört über die »wilden« Gerüchte und die »illegale« Durchsuchung der Firmenjacht, die nichts Ungesetzliches ergeben hatte.
    Als das Wetter aufklarte, nahm Tony später am Vormittag den Hubschrauber nach Branch Island.
    »Du siehst schrecklich aus«, sagte Rosie.
    »Habe nicht geschlafen. Ich habe immer noch ein paar Dinge zu erledigen.«
    »Komm, nimm dir ein Zimmer und schlaf dich aus. Danach essen wir. Die Sache läuft dir nicht weg.«
    »Ich muss Lloyds Boot zurückbringen. Hoffentlich haben die Schweine es nicht versenkt.«
    »Später. Komm, mein neuer stellvertretender Geschäftsführer zeigt dir dein Zimmer.«
    Tony zog eine Braue hoch. »Blair ist abgelöst worden?«
    »Sagen wir mal, er hat Größeres vor. Augenscheinlich hat er sich schnellstens von den Schleimern distanziert. Jemand muss ihm einen Tipp gegeben haben.«
    »Ich nicht. Jen hat getan, was sie für richtig hielt. Sie ist ihm auf immer verbunden.«
     
    Als Tony aufwachte und die Vorhänge zurückzog, sah er einen prachtvollen Sonnenuntergang. Der Sturm hatte sich endgültig gelegt, und die verbleibenden Wolken boten einen dramatischen Anblick. Er duschte, lieh sich von Doyley ein Hemd aus und suchte Rosie in der Bar auf.
    »Meine komplette Ausrüstung befindet sich auf dem Boot. Tja, trinken wir auf Miss Bella. Und auf Jen.«
    Rosie ließ ihr Glas an seines klingen. »Auf dich und deine hervorragende Arbeit. Übrigens, Lloyds Boot ist zurück. Willsy und Gordon haben es gebracht.«
    »Was? Ich dachte, sie wären auf der
Kicking Back?
«
    »Sie behaupten, sie hätten auf Cookshead Schutz vor dem Sturm gesucht. Ihr Beiboot wurde gestohlen, dann haben sie die Jacht gefunden, und da sie wussten, dass sie Lloyd gehört, waren sie so freundlich, sie zurückzubringen.«
    »Ach, du Scheiße. Wann sind sie angekommen?« Tony sprang auf.
    »Vor Stunden. Sie sind bei Gideon vor Anker gegangen. Warum? Was ist so dramatisch daran? Ich finde es anständig, dass sie Lloyds Boot zurückgebracht haben.«
    »Ich weiß nicht, ich habe das Gefühl, da ist etwas faul. Ich traue diesem Willsy nicht.«
    »Willsy ist hier, um sich zu erholen, sagt er. Er und Gordon wollen morgen zum Angeln rausfahren.«
    »Wo ist Patch?«
    »In seiner Wohnung, nehme ich an. Was ist denn? Du hast nicht mal ausgetrunken.«
    Rosie blickte Tony verdutzt nach, als er hastig die Terrassenbar verließ.
    Er konnte Patch nicht finden, und Angst machte sich in ihm breit, als er in aller Eile die verlassene Forschungsstation durchsuchte. Als er niemanden fand, lief er durch den Pisonienwald zu Gideon.
    Vor der Haifischbar lag Lloyds Schaluppe in der Lagune vor Anker. An Bord war alles in Ordnung. Tony durchsuchte das Boot und grübelte darüber nach, warum Willsy und Gordon es zurückgebracht hatten. Offenbar wollten sie nicht auf der
Kicking Back
erwischt werden, obwohl zu dem Zeitpunkt, als das Polizeiboot die Jacht aufgespürt hatte, keine illegale Fracht an Bord zu finden war. Die armen Vögel oder was immer sie geladen hatten, waren wahrscheinlich über Bord geworfen oder auf den Frachter verladen worden.
    Tony holte sein Rasierzeug und Kleidung zum Wechseln und ging zurück zur Ferienanlage. Er und Rosie aßen schweigsam zu Abend, und als sie den Speisesaal verließen, hörten sie Willsy in der Bar. Er lachte laut, war umringt von Leuten und bestellte mehr Sekt. Gordon war nirgends zu sehen. Nachdem Blair fort war, hatte er anscheinend keinen Chef mehr und machte, was er wollte.
    »Ich wollte, die Truppe wäre schon zurück«, sagte Tony. »Ich wüsste zu gern, was zum Teufel drüben auf Cookshead los war. Ich will Patch nicht bedrängen, aber er hat mir einiges an belastendem Material geliefert. Wenn ich es jetzt nutze, bringe ich sein Leben in Gefahr.«
    Tony konnte nicht schlafen. Er lag im Bett und dachte an den Vorabend zurück, als er und Jennifer die gefährliche Fahrt zurück nach Headland gewagt hatten. Wie tapfer sie gewesen war. Wenn er an ihre frühere Angst vor dem Meer dachte, als schon eine kleine Fahrt in Lloyds Boot von Gideons Unterkunft aus um die Insel herum eine Mutprobe für sie war … Nach der vorigen Nacht warf Jen wohl nichts mehr um.
    Er erforschte seine Gefühle für sie. Er war so verletzlich gewesen, als sie sich kennenlernten, hatte Liebesbeziehungen abgeschworen und wartete darauf, dass Herz und Psyche heilten. Aber sie war unter seinem Radar hindurchgeschlüpft. Ihre Freundschaft hatte sich unter den gegebenen Umständen und innerhalb der

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