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Die Kraft der Mitfuehlenden Kommunikation

Die Kraft der Mitfuehlenden Kommunikation

Titel: Die Kraft der Mitfuehlenden Kommunikation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Newberg
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anhalten, dasselbe zu tun, wenn sie erst einmal die zentralen Prinzipien akzeptiert und verinnerlicht haben … Und wie ich bei führenden Unternehmen gesehen habe, kann aktives Nachdenken über zentrale Werte und Ziele kreatives Potenzial erschließen. 5
    So mächtig kann eine einzelne Frage sein.
    Was ist eigentlich ein Wert?
    Wir werden oft danach gefragt, was wir mit »Wert« eigentlich meinen. Die Schönheit dieser Übung liegt aber gerade darin, dass wir den Begriff nicht definieren. Wir geben auch keine Beispiele. Wenn uns jemand anders vorschlägt, welche Werte wir in Betracht ziehen sollten, richtet die Übung sich nach außen, nicht nach innen. Sobald jeder eigenständig über diese Frage nachdenkt, gelingen oft bemerkenswerte Entdeckungen über sich selbst.
    Werte sind schwierig zu definieren oder zu kategorisieren, weil sie so viele Dimensionen des Lebens berühren können. Es gibt moralische, politische, religiöse Werte, Beziehungswerte, organisatorische und ästhetische Werte. Es gibt praktische und theoretische Werte, wissenschaftliche und philosophische. Es gibt persönliche und zwischenmenschliche Werte, Gesundheits- und Geldwerte. Werte können sogar darüber bestimmen, was wir essen und welche Produkte wir kaufen. 6 Wenn sie aber zu starr werden – oder zu einem »Man soll« –, können sie zu einer Vielzahl von Konflikten mit anderen Menschen führen. 7
    Innere Werte werden sowohl von genetischen wie von Umgebungseinflüssen geformt 8 und sind wesentlich, um dem Leben Sinn und Zweck zu geben. Ohne sie neigen wir verstärkt zu antisozialem Verhalten. 9 Interessanterweise aktivieren unterschiedliche Werte auch verschiedene Gehirnstrukturen, 10 und es konnte sogar gezeigt werden, dass Menschen mit unterschiedlichen kulturellen Werten verschiedene Areale des visuellen Cortex aktivieren. 11 Sie sehen also die Welt tatsächlich grundsätzlich anders.
    Die richtigen Fragen stellen
    Als wir anfingen, Daten zu den Effekten der Mitfühlenden Kommunikation zu sammeln, fragten wir die Teilnehmer unserer Workshops: Was ist Ihr geheimer Wunsch? Die Frage war inspiriert vom phänomenalen Erfolg des Films beziehungsweise Buchs The Secret , und wir waren neugierig, wie die Menschen reagieren würden. Wie sich herausstellte, waren wir auf eine Goldmine an Informationen gestoßen.
    Bevor die Teilnehmer das gesamte Programm der Übungen in Mitfühlender Kommunikation absolviert hatten, antworteten die meisten auf die Frage nach dem »geheimen Wunsch« mit materialistischen Zielen: mehr Geld, ein besserer Job, ein schöneres Haus und so weiter. Nach vierzig Minuten Dialogübung antworteten sie ganz anders. Glück und Zufriedenheit wurden jetzt oft angeführt. Finanzielle Wünsche fielen von 34 auf 14 Prozent zurück, das Verlangen nach Frieden stieg um 60 Prozent. Der Wunsch nach Selbstliebe und zwischenmenschlicher Liebe verdreifachte sich fast.
    Intrinsische Werte wie diese bringt man viel eher mit Zufriedenheit im Leben und emotionalem Wohlbefinden in Zusammenhang als mit Reichtum. 12 Deshalb ist es wichtig, die richtige Frage zu stellen, und zwar auf die richtige Weise. Wenn man die Menschen fragt, was sie wollen, werden die Antworten oft um materiellen Wohlstand kreisen. Wenn man sie aber fragt, was sie glücklich macht, kommt Geld kaum vor. Glück ist, wie sich herausstellt, ein universeller Wert, der den Menschen viel wichtiger als materieller Reichtum ist. 13 Geld ist vielleicht erstrebenswert, aber man kann damit weder Vertrauen kaufen noch positive Emotionen entwickeln – Elemente, die essenziell für das Erreichen von Zufriedenheit sind. David Brooks schreibt in seinem Buch Das soziale Tier , dass ein Mensch, der in seinem Job glücklich ist, aber ein schlechtes Familien- und Sozialleben hat, es viel schlechter habe als jemand, der im Job Probleme, aber eine glückliche Familie hat.
    Im realen Leben kann der Stress, der entsteht, wenn man nur ans Geldverdienen denkt, buchstäblich lebensbedrohlich werden. In einer Studie an der Universität Lüttich von 2010 heißt es: »Geld hindert am Genuss alltäglicher positiver Emotionen und Erlebnisse.« 14 Diese Studie hat ergeben, dass wohlhabende Menschen viel größere Schwierigkeiten haben, das Leben zu genießen, als Bezieher bescheidener Einkommen.
    Situationswerte
    Beim Experimentieren mit der Innere-Werte-Übung werden Sie feststellen, dass die Ergebnisse sich mit der Zeit verändern und weiterentwickeln. Konkrete Ereignisse – wie etwa Heirat,

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