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Die Kraft der positiven Gefühle. Mit neuen Mentaltechniken innerlich frei werden

Die Kraft der positiven Gefühle. Mit neuen Mentaltechniken innerlich frei werden

Titel: Die Kraft der positiven Gefühle. Mit neuen Mentaltechniken innerlich frei werden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Schmidt
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denen Ihnen vorgegaukelt wird, es gäbe auch Werte ohne das Positiv- und Negativsein der Gefühle.
     
    Definitionen: Wie wird ein Wert zum Wert?
     
    Etwas nur begrifflich zu bewerten begründet noch keine Werterfahrung im echten Sinne, sondern nur Werturteile, es sei denn, wir setzen willkürlich ohne weiteres Auszeichnungsmerkmal einer Wertqualität das Wertvollsein durch Urteilen („Meinen“) .
     
    Etwas abzulehnen oder vorzuziehen, anzuerkennen oder zu erstreben begründet ebenfalls noch keine – erkennbare, „evidente“ Werterfahrung, weil hier das Auszeichnungsmerkmal des Positiv- oder Negativseins fehlt, sondern eben nur Wunsch oder Ablehnung .
     
    Durch etwas ein Bedürfnis zu befriedigen bedeutet noch keine Werterfahrung, sondern nur Bedürfnisbefriedigung.
     
    Werthaft im eigentlichen Sinne, weil die Frage nach dem Wertvollsein nicht mehr zum unendlichen Regress führt, werden Werturteil, Wunsch oder Ablehnung und Bedürfnisbefriedigung erst, wenn sie sich zusätzlich durch die Erfahrung des Positiv- und Negativseins der Gefühle auszeichnen.
     
    Es war vor allem der amerikanische Psychologe Daniel Goleman, der mit seinem Buch Psychologie der Emotionalen Intelligenz (1995, deutsch 1996) einem neuen, vertieften Nachdenken über unsere Gefühle den Weg geebnet hat. Goleman hat zwar wichtige Vorarbeiten für die Psychologie der Emotionalen Intelligenz geleistet, lässt uns aber weitgehend im unklaren darüber, was das entscheidende Moment seiner Psychologie ist, obwohl er der entscheidenden Ansicht sehr nahe kommt:
     
    „Alles, vom Lesen eines Romans oder vom Fernsehen bis zu den Aktivitäten und Freuden, für die wir uns entscheiden, kann als ein Bemühen aufgefasst werden zu erreichen, dass wir uns besser fühlen.“ [37] Von dieser richtigen und wichtigen Einsicht Golemans wäre es eigentlich nur noch ein kleiner Schritt gewesen zu der Generalisierung, dass positive Gefühle den Wert des Lebens begründen.
     
    Unsere Methoden der Desensibilisierung, des Gedankensetzens, der Ja-Nein-Technik, des Focusing und der Entspannungsmeditation ermöglichen es nun zum ersten Mal wirksamer, die Ziele der Psychologie und Philosophie der Emotionalen Intelligenz praktisch umzusetzen. Als wichtigste Erkenntnis erweist sich dabei, dass unseren Gefühlen keine sekundäre Rolle zukommt, wie man gemeinhin annimmt, sondern eine primäre.
     
    Gefühle sind, vom Lebenssinn und Wert des Lebens her betrachtet, Hauptsache, nicht Nebensache. Wenn das Leben gelingen soll, kann es letztlich immer nur um emotionale Lebensqualität gehen. Lediglich intellektuell, also nur über den Verstand erkannte Werte – das bloße Wissen, dies oder das zu besitzen , dies oder das zu tun , dies oder das sein zu wollen , dies oder das zu sein: reich oder berühmt oder begehrt oder über Macht zu verfügen – vermitteln eben auch nur intellektuelle, durch den Verstand erfasste Werte.
     
    Dann handelt es sich nicht um erlebte, d.h. gefühlte Werterfahrungen. Das Leben ist verarmt, wird zu abstrakten, geistigen Schemen, zu einer Art Schattenwirtschaft der Wertmeinungen und Wertfiktionen.
     
    In der Praxis bestimmt uns allerdings neben den Werten, die durch Wertfühlen zugänglich sind, ein weiter Bereich von bloßen Wertideen , die sogar als treibende Kräfte der Geschichte und verschiedenster zivilisatorischer Entwicklungen angesehen werden müssen. [38]
     
    Der zweite, dritte oder vierte Platz wir den meis ten Olympiasportlern weniger „wert“ erscheinen als der erste. Und der zweite „besser“ ( = „mehr wert“) als der dritte usw.
     
    Ist diese Bewertung objektiv und allgemeingültig? Offenbar nicht, denn um objektiv zu sein, müsste das Positiv- oder Negativsein „an der Sache“ z.B. „erster Platz“ nachweisbar sei n .
     
    Es bleibt natürlich niemandem benommen, solchen „verkopften“ Werten zu folgen, zumal sie in der Regeln entsprechende Gefühle mit sich bringen. Die Weltgeschichte allerdings ist voller Wertideen ohne objektiven und allgemeingültigen Gehalt – mithin eben subjektiv –, die zu den allseits bekannten Tragödien fühlen.
     
    Schätzungen zufolge sind in den bekannten Kriegen der Menschheitsgeschichte etwa 3,5 Milliarden Menschen zu Tode gekommen.
     
    Die Ideen Hitlers, Lebensraum im Osten zu erobern oder jedem Deutschen ein Auto (in Form des sogenannten „Volkswagens“) zu ermöglichen, sind zunächst noch genauso Werterwartungen – eben „Ideen“ – ohne klaren Bezug zu tatsächlichen

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