Die Kraft der positiven Gefühle. Mit neuen Mentaltechniken innerlich frei werden
auf positive Imagination, sondern zunächst einmal auf gefühlsmäßige Desensibilisierung und gedankliche Dekonditionierung. Mit dem Gedankensetzen wird eine Form des positiven Denkens eingeübt, die nicht von der mehr oder weniger ausgeprägten Imaginationsfähigkeit des Übenden abhängig ist.
Positive Imaginationen bleiben späteren Entwicklungsstufen vorbehalten. Das schließt natürlich nicht aus, dass Sie in zusätzlichen eigenen Übungen mit positiven Imaginationen arbeiten, wenn Sie sich dazu in der Lage fühlen.
Durch Wortklangmeditation lässt sich die Wirksamkeit der einzelnen Techniken weiter verstärken. Auch dies geschieht weniger auf dem Wege positiver Imagination als „mechanisch“, mehr oder weniger unabsichtlich und automatisch, mit der Befolgung einfacher mentaler Regeln.
Klären Sie zunächst, was Ihre Wünsche sind. Prüfen Sie, ob Ihr jeweiliger Wunsch echt ist. Achten Sie dabei auf Ihre feinsten negativen oder positiven Gefühle, die „Gefühlsaura“, die Einfärbung Ihrer Gedanken und Vorstellungen durch angenehme oder unangenehme Gefühle.
Das bedeutet bei Urteilen: Sowohl an Sachurteilen wie auch an Werturteilen zeigen sich bejahende oder verneinende Gefühle angenehmer oder unangenehmer Art. Den Gefühlsaspekt an Urteilen als angenehm oder unangenehm zu identifizieren setzt allerdings sehr viel innere Unterscheidungsfähigkeit voraus.
Auch hier können Sie – wenn auch vielleicht erst nach längerem Vergleichen und Üben – erkennen, dass unsere Urteile über weite Strecken ebenso wie unsere Motivationen und Werte durch Gefühle mitbestimmt werden. Es ist eben nicht nur die Sacheinsicht, die Richtigkeit, Wahrheit oder Logik eines Urteils, die uns das Urteil bejahen, praktisch umsetzen und anderen gegenüber in der Diskussion vertreten lässt, sondern jedes Urteil schöpft seine Psychodynamik zu einem Teil aus dem subtilen positiven oder negativen Gefühlslicht, in dem es erscheint.
Nehmen Sie auch hier Gefühlseinfärbungen wieder so zur Kenntnis, wie sie sich von selbst einstellen.
Dies lässt sich leichter nach der Ausklangphase der Wortklangmeditation bewerkstelligen als im normalen Bewusstsein – d.h. also noch innerhalb der Meditation, weil wir uns dann in tiefer Ruhe befinden und die Wahrnehmung deutlich verfeinert ist.
Setzen Sie danach die Ja-Nein-Technik in modifizierter Form ein, wie sie in Kapitel 7, „Ja-Nein-Wunsch-Technik“ beschrieben wurde.
14 Negative Ge danken
Inzwischen haben wir negative Gefühle als unentbehrliche Ursachen des Leidens, als „Störenfriede des Lebens“ identifiziert – was keineswegs ausschließt, dass einige negative Gefühle positive Funktionen haben. Vielfach ist es jedoch unser Denken, das Negativität erst schafft. Wir sind Opfer oder Nutznießer unserer Gedanken.
Negative Gedanken können inhaltlich gesehen offenkundig negativ sein, wenn ich z.B. denke: „Das Leben hat keinen Wert.“ Oder aber von ihrer Funktion her negativ wirken, wenn ich andere ständig kritisiere, unnötig kämpfe oder als Politiker wegen vergleichsweise kleiner Konflikte Krieg schüre. Ihre negative Funktion liegt dabei nicht immer sofort auf der Hand.
Negative, schädliche Gedanken sind Gedanken, die zu Leiden, also zu negativen Gefühlen, führen. Schädliche Gedanken sind Gedanken, die positive Gefühle verhindern. Sehr oft sind es falsche, überflüssige oder unnötige Gedanken, die negative Gefühle hervorrufen. Aber oft erfassen sie auch die Realität.
Wie befreien wir uns von negativen Gedanken? Dazu sollten wir folgende Unterscheidungen treffen:
1. Halten wir diese Gedanken (unbezweifelbar) für wahr?
2. Oder lässt sich ihr Wahr heitsgehalt anzweifeln?
Negative Gedanken können a) unabänderliche Wahrheiten, b) nicht ganz gewiss, c) unbeweisbar, d) Irrtümer oder e) fixe Ideen sein. In allen Fällen ist es möglich, sich von ihnen abzuwenden, um nicht mehr von ihnen beherrscht zu werden.
Ein Gedanke mag faktisch wahr sein (wie z.B. die Feststellung: „Es regnet“, wenn es tatsächlich regnet). Oder logisch wahr („Wenn alle Pfeifenraucher Griechen sind und Sokrates Grieche ist, dann raucht Sokrates diesen Prämissen zufolge nicht zwangsläufig Pfeife.“ [50] ). Oder eine mathematische Wahrheit („Drei mal vier ist zwölf.“). Oder es handelt sich um ein plausibles Werturteil („Ich lehne unnötigen Schmerz ab“.).
Ein Urteil kann als nur wahrscheinlich
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