Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Kraft der positiven Gefühle. Mit neuen Mentaltechniken innerlich frei werden

Die Kraft der positiven Gefühle. Mit neuen Mentaltechniken innerlich frei werden

Titel: Die Kraft der positiven Gefühle. Mit neuen Mentaltechniken innerlich frei werden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Schmidt
Vom Netzwerk:
Unangenehmsein aus Gefühlen, Stimmungen, Affekten und Emotionen entfernen, verlören sie für uns ihre Relevanz. Erst dieser Faktor macht Erfahrungen „werthaft“.
     
    Fehler 5:
    Gefühle sind Nebens ache. Es kommt im Leben auf andere, wichtigere Werte an.
     
    Kommentar:
    Ohne Gefühle (ihr A ngenehm- und Unangenehmsein) können keine Werte erfahren werden. Gefühle sind somit primär und nicht sekundär, wie man meist glaubt, Hauptsache, nicht Nebensache , soll das Leben nicht als wert- und sinnlos erlebt werden.
     
    Moralische Werte verlieren durch diese scheinbar „hedonistische“ Wertbegründung keineswegs ihre Bedeutung. Wir können uns bewusst für moralisches Handeln entscheiden, selbst wenn unsere momentanen Gefühle dagegen sprechen.
     
    Sollen moralische Werte aber keine leeren, abstrakten Wertideen bleiben, dann müssen sie am Ende ihren Nutzen dadurch erweisen, dass sie unsere Lebensqualität verbessern. Und Lebensqualität ist letztlich gleichzusetzen mit emotionaler Qualität: d.h., mit Werterfahrungen durch positive Gefühle, mit gefühlten Werten.
     
    Fehler 6:
    Leben ist Leiden (Buddha).
     
    Kommentar:
    Leben ist auch Leiden. Negative Gefühle sind nicht vollständig zu vermeiden, weil sie eine steuernde, erkennende und warnende Funktion haben. Dem steht auf der anderen Seite die ganze Vielfalt positiver Gefühle, Stimmungen und Emotionen in allen Bereichen des Lebens gegenüber: Genuss, Unterhaltung, Vergnügen, moralische Gefühle, Schönheit, Glück. Emotionale Intelligenz zielt darauf ab, emotionale Lebensqualität zu steigern und Leiden zu mindern. Die Summe positiver Eindrücke und Impulse im Leben soll vermehrt werden.
     
    Dies lässt sich nicht durch resignatives Beharren auf der unbestreitbaren Negativität des Lebens erreichen, sondern nur durch die radikale existentielle und praktische Entscheidung jedes einzelnen, für sich selbst und für andere die Positivität des emotionalen Systems zu erhöhen, in dem wir miteinander leben.
     
    Fehler 7:
    Positives Gefühl ist gleich Lust (Aristip pos, Epikur, S. Freud).
     
    Kommentar:
    Viele positive Gefühle lassen sich nicht in die Ka tegorie „Lust“ einordnen. Die Gefühle der Barmherzigkeit oder Anmut sind nicht unbedingt lustvoll, wohl aber positiv, attraktiv, angenehm getönt. Lust ist nur eine Form in einer breiten Skala angenehmer Gefühle. Deshalb zielt der Hedonismus („Luststreben“) auf einen zu engen Teilbereich unserer Werterfahrungen ab.
     
    Fehler 8:
    Was das Gefühl zum Gefühl macht, ist in Wirk lichkeit die gedankliche Interpretation einer Körperempfindung (S. Schachter, J. E. Singer [84] ).
     
    Kommentar:
    Zwar gesellen sich zu Ge fühlen oft ein und dieselben körperlichen Empfindungen und Erregungen, z.B. Spannung, Entspannung, Leichtigkeit, Druck, Hitze, Kälte. Aber was sie dann zur Freude oder zum Ärger macht, ist einerseits die Situation (der Grund, warum man sich freut oder ärgert) und andererseits die angenehme oder unangenehme Gefühlstönung, die sich mit der Körperempfindung und dem gedanklichen Erfassen verbindet.
     
    Gedankliches Auffassen und Körperempfindung allein reichen zur Bildung von Gefühlen nicht aus. Wenn wir uns das Knie am Tischbein stoßen, empfinden wir Schmerz – also ein negatives Gefühl –, bevor wir ein gedankliches Verständnis davon haben, was genau passiert ist.
     
    Fehler 9:
    Orientierung auf G efühle führt zu Hedonismus und Egoismus.
     
    Kommentar:
    Dann gäbe es kein Mitleid, keine Mo ral, keine Freude am Helfen, an der Wissenschaft, am Erkennen, denn auch daran sind Gefühle maßgeblich beteiligt. Könnte man per Knopfdruck aus unserem nicht-hedonistischen, nicht-egoistischen Handeln die motivierenden Gefühle entfernen, würden wir über kurz oder lang unsere Aktivitäten einstellen oder reflexhaft als bloße Denkautomaten handeln. Sogenannte „bloße Pflichterfüllung“ z.B. erlahmt schon bald, wenn sie nicht von positiven Gefühlen getragen wird.
     
    Fehler 10:
    Werte als Mittel sind obje ktive Werte.
     
    Kommentar:
    Werte wie Geld, Werkzeuge, Medika mente, Lebensmittel, Waffen, Besitz, Macht, Verhaltensregeln, Gesetze sind „Mittel zum Zweck“, aber keine Werte unabhängig von ihrem Endwert, dem gefühlten Wert . Werte als Mittel ohne Wertfühlen sind niemals echte, sondern nur vermeintliche Werte: „Wertattrappen“.
     
    Denn ein anderer Zweck als der Gefühlswert als Endwert, der nicht mehr auf sein Wertvollsein hinterfragt werden muss (vgl.

Weitere Kostenlose Bücher