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Die Kraft der positiven Gefühle. Mit neuen Mentaltechniken innerlich frei werden

Die Kraft der positiven Gefühle. Mit neuen Mentaltechniken innerlich frei werden

Titel: Die Kraft der positiven Gefühle. Mit neuen Mentaltechniken innerlich frei werden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Schmidt
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„unendlicher Regress“ der Wertbegründung), weil sein Wertvollsein offenkundig und evident ist, kann in der Erfahrung nirgends aufgewiesen werden.
     
    Fehler 11:
    Die Schlüssigkeit von Wer ten als Mittel wird falsch eingeschätzt.
     
    Kommentar:
    Sehr oft lässt sich nur schwer abschät zen, ob Werte als Mittel, z.B. politische Strategien, zu Gefühlswerten führen, zumal Menschen unterschiedlich fühlen. So gesehen dürften Werte als Mittel vielfach nur als hypothetische Werte angesehen werden. Viele Konflikte ließen sich durch ein kritischeres Verständnis der Werte als Mittel vermeiden.
     
    Fehler 12:
    Gefühlswerte werden für objektive Werte geha lten.
     
    Kommentar:
    Da wir hinsichtlich der Rolle unserer Gefühle noch weit gehend unaufgeklärt sind, kann der Stellenwert des Gefühls nicht richtig eingeschätzt werden, bzw. das Gefühl wird gar nicht bemerkt. Dann können wir die Gefühlsauszeichnungen von Erfahrungen (Wahrnehmungen, Gedanken, Erinnerungen, Motivationen) nicht als solche identifizieren und halten das, was wir über positive Gefühle erfahren, für objektive Werte.
     
    Solche fälschlich als allgemeingültig verstandenen Werte führen zum Wertoktroyismus , der wesentlich mitverantwortlich ist für antidemokratische Entwicklungen in der Geschichte wie Feudalismus, Absolutismus, Autoritarismus, Diktatur, Terrorismus, Fundamentalismus, Nationalsozialismus, Faschismus, rechte Gewalt, Rassendiskriminierung oder Ausländerhass.
     
    Viele Werturteile sind nur scheinplausibel oder willkürlich, also weder wahrscheinlich noch objektiv noch empirisch oder logisch begründet. Manche Werturteile stellen Rationalisierungen dar. Ihre Gründe liegen in anderen Motivationen, meist unbewusster, gefühlsmäßiger Art. Werturteile sind oft bloßes Wertmeinen, Wertfiktionen. [85]
     
    Und dies unter and erem auch, weil der Wert von Mitteln für unsere emotionale Lebensqualität oft nur schwer oder gar nicht voraussagbar ist. Das schließt nicht aus, dass Wertfiktionen, falls sie Gefühlswerte realisieren, eine positive Funktion besitzen. Vieles spricht dafür, dass ohne Wertfiktionen, ohne fixe Ideen die gesellschaftliche Evolution hin zu Lebensqualität schleppender vorangegangen wäre.
     
    Auch moralisches Handeln lässt sich letztlich nur durch die – über weite Strecken sehr plausible – Hypothese begründen, dass Moral emotionale Lebensqualität fördert.
     
    Fehler 13:
    Das Angenehm- und Una ngenehmsein der Gefühle wird nicht als ihre wesentliche Eigenschaft für die Wertbegründung angesehen. So ließen sich z.B. Ergriffenheit, Ärger, Reue, religiöse Gefühle, Achtung und Verehrung angeblich nicht unter die Kategorien Lust und Unlust subsumieren (P. Lersch).
     
    Kommentar:
    Dieser Einwand über sieht, dass, wenn wir uns das Moment des Angenehm- oder Unangenehmseins aus den Erfahrungen der Ergriffenheit, des Ärgers, der Reue, der Achtung, Verehrung und der religiösen Gefühle wegdenken, die Anziehungskraft oder Ablehnung dieser Gefühle auf der Stelle verschwindet.
     
    Ein neutraler Gefühlszustand – d.h. sich weder in einer angenehmen noch unangenehmen Gefühlslage zu befinden – rührt uns emotional nicht an, lässt uns „kalt“, wie es die Alltagssprache ausdrückt. Und dies eben, weil damit auch das wesentliche Charakteristikum der Ergriffenheit, des Vergnügens, der Reue, des Ärgers usw. fehlt.
     
    Ersetzen wir die angenehmen Gefühle durch Unangenehmsein, Unlust, wird daraus sogar Abneigung, Ablehnung, Desinteresse. Ersetzen wir die unangenehmen Gefühle durch angenehme, wird daraus Interesse, Neugier, Faszination, Wertschätzung.
     
    Die positive oder negative Einfärbung des Gefühls jeweils innerhalb so verschiedener Phänomene wie Ergriffenheit, Ärger, Verehrung als gemeinsamem Nenner einwandfrei zu identifizieren, setzt allerdings durch klare Begriffe geführte Übung, genaue Vergleiche und ein hohes Maß an Introspektionsfähigkeit voraus. In einigen Bereichen ist die Gefühlseinfärbung so subtil, dass sie uns leicht entgehen kann.

26  Welche Tech nik für welches Problem?
     
    In diesem Kapitel erfahren Sie – alphabetisch aufgelistet –, welche Technik sich für welches Problem eignet.
     
    Desensibilisierung wirkt in Lebenskrisen, gegen allgemeine Negativität, Anspannung, Verspannung und Nervosität, körperliche Schmerzen und additiven Stress und vermindert traumatische Folgen. Desensibilisierung schafft innere Distanz und damit mehr Handlungsspielraum.

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