Die Kraft der positiven Gefühle. Mit neuen Mentaltechniken innerlich frei werden
„wesentlich“.
Es gelangt in seine eigene Mitte, erkennt die Kraft, die in der Befreiung von den Marionettenfäden liegt, die unsere Gefühle eben auch – neben ihrer Funktion, Werterfahrungen zu ermöglichen – darstellen.
24 Wann wirken mentale Tech niken, und wann wirken sie nicht?
In bestimmten Lebensphasen – nennen wir sie „Leerlaufphasen“ – können uns starke Gefühle und Eindrücke daran hindern, Gedanken zu setzen, uns zu desensibilisieren oder unsere Aufmerksamkeit bei der Ja-Nein-Technik und dem Focusing auf subtile Gefühlszustände und Stimmungen zu richten. Oft handelt es sich dabei um kontinuierliche negative Gefühle, z.B. Schmerzen oder eine durchgehende Stimmung wie Melancholie, Trauer oder Depression.
Manchmal sind solche „Störenfriede“ auch starke Eindrücke und Vorstellungen (z.B. Stress, Sucht, wichtige Neuigkeiten), von denen die Aufmerksamkeit nicht lassen will, durch die sie immer wieder magisch angezogen wird wie bei einem Verkehrsunfall.
Auch in der Wortklangmeditation wird es dann schwieriger, auf leichte Weise beim Klang zu bleiben oder zu ihm zurückzukehren. Die Meditation wird schwerfällig, zerstreut, anstrengend, unangenehm, ergebnislos. Man „bohrt“ plötzlich, wie Meditationsexperten zu sagen pflegen, „auf Stein“.
In manchen, wenn auch seltenen Fällen helfen dann auch Zusatztechniken wie desensibilisierendes Körperfühlen nicht.
Wenn Sie in einer solchen Leerlaufphase resignieren, werden Sie leicht am Wert der Techniken zweifeln. Dann berauben Sie sich allerdings eines sonst überaus wirksamen Mittels innerer Veränderung!
Es ist daher wichtig, von möglichen Leerlaufphasen zu wissen, um sie überbrücken zu können.
Leerlaufphasen verschwinden meist ebenso plötzlich, wie sie gekommen sind.
Ein probates Mittel – für Experten – ist es in einigen Fällen, die Wortklangmeditation auf sanfte, aber beharrliche Weise trotz negativer Gefühle und starker Vorstellungen – sozusagen „an den negativen Gefühlen und Gedanken vorbei“ über das Maß der gewohnten zwanzig Minuten hinaus, vielleicht bis zur doppelten Zeit, fortzusetzen. Oft ändert sich dann gegen Ende der Meditation schlagartig das Gefühlsbild. [77]
Gehen Sie hier mit Einfüh lungsvermögen und Vorsicht zu Werke! Entwickeln Sie Ihren Spürsinn für solche Phänomene. Als wichtigste Regel aber gilt: Lassen Sie sich nicht von gelegentlichen Leerlaufphasen beirren!
Eine mögliche andere Ursache für die eingeschränkte Wirkung von Mentaltechniken liegt in den Lebensumständen:
Bestimmte Konflikte sind folgenreich . Wegen dieser Folgen stellen sie emotional einen größeren Widerstand dar. Wir können absehen und einschätzen, dass der Konflikt materielle, gesundheitliche oder andere ähnlich schwerwiegende Folgen haben wird. Beispiel:
Wenn eine Trennung vom Partner bevorsteht, überblicken wir intuitiv die negativen Folgen, die das hat. Und das Trennungs- oder Einsamkeitsgefühl will weniger leicht weichen, weil es sich auch um eine intellektuell erfasste Einsicht in einen Unwert handelt und keine bloß emotionale durch negative Gefühle: nämlich den Umstand, genau diesen Partner zu verlieren, dies und das nicht mehr mit ihm tun zu können, wie etwa Sex zu haben, miteinander zu sprechen, zu verreisen.
Am besten lassen sich emotionale Probleme mit der Problem-Desensibilisierung bewältigen, wenn sie nicht so folgenreich sind. Man kann aber auch nicht sagen, dass sich solche Konflikte einer konsequenten Desensibilisierung absolut widersetzen. Vielfach benötigt man nur häufigeres Üben, kann aber die Zeit des Leidens oft erheblich verkürzen.
Schwere Lebenskrisen wie Trennung, Trauer, Bankrott können also die Wirksamkeit von Mentaltechniken verhindern, beeinträchtigen oder verzögern.
Zu solchen hemmenden Faktoren gehören auch langdauernde krankhafte Reaktionen wie Phobien oder Panikattacken, Müdigkeit, Schmerzen, bestimmte Krankheiten, extreme Nervosität und Konzentrationsschwäche und psychopathische Zustände.
INFO 13
„Angenehm“ und „unan genehm“ als ausschlaggebende Eigenschaften der Gefühle
Das Gefühl der Trauer ist nicht nur das Wissen um den traurigen Sachverhalt: dass jemand, der einem nahe steht, gestorben ist. Wut ist nicht nur jener Affekt, in dem wir entrüstet sind über etwas, das uns angetan wurde. Eifersucht ist nicht nur jene Dreieckskonstellation, bei der wir durch
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