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Die Kraft der positiven Gefühle. Mit neuen Mentaltechniken innerlich frei werden

Die Kraft der positiven Gefühle. Mit neuen Mentaltechniken innerlich frei werden

Titel: Die Kraft der positiven Gefühle. Mit neuen Mentaltechniken innerlich frei werden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Schmidt
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einen Konkurrenten unseren Partner zu verlieren befürchten.
     
    Depression ist nicht nur Teilnahmslosigkeit und Desinteresse dem Leben gegenüber. In all diesen Gefühlen – gleichgültig ob nun Gefühl im eigentlichen Sinne oder Stimmung als durchgehende Gefühlstönung oder Emotion als starkes Gefühl oder Affekt als starke kurzfristige Gefühlsaufwallung, die unsere Kontrolle mindert – findet sich als gemeinsames Merkmal das Moment des Unangenehmseins
    (des Ne gativen, des Unlustbetonten, des Schmerzes im weitesten Sinne).
     
    Auch Sorge, Aggression, Angst, Misstrauen, Hass und zahllose andere Gefühle lassen sich auf diesen gemeinsamen Nenner bringen. Welche Bedeutung hat dieser Faktor?
     
    Stellen wir uns vor, wir verfügten über einen neurologischen Schalter, der dieses Moment des Unangenehmseins aus der Trauer, der Wut, der Eifersucht entfernen könnte: Solche Erfahrungen würden auf der Stelle ihren negativen Charakter verlieren.
     
    Gleiches gilt – diesmal jedoch mit dem umgekehrten gemeinsamen Merkmal des Angenehmseins (dem positiven, lustbetonten Gefühl) – für Freude, Schönheit, Lust, Wohlbehagen, Wohlklang, Wohlgeschmack, Begeisterung, Triumph, Vergnügen, Jubel, Entzücken, Fröhlichkeit, Befriedigung, Wonne, Wohlbefinden, Zuversicht, Vertrauen und zahllose andere Gefühlswerte.
     
    Doch sind diese beiden mentalen Hauptnenner – das Angenehmsein und Unangenehmsein – nicht nur für unsere Gefühle unentbehrlich. Sondern unsere Erfahrung erlangt mit ihnen erst ihren Wertcharakter.
     
    Nur im Angenehm- und Unangenehmsein der Gefühle, niemals aber in den gefühlsfreien Dingen der Welt finden wir einen Endwert, der nicht mehr auf sein Wertvollsein hinterfragt werden muss, weil diese Werterfahrung evident und selbsterklärend ist. Alle anderen Werte sind nur Mittel dazu (Geld, Besitz, Werkzeug, Kleidung, Wissen, Macht, Ruhm). [78]
     
    Es ist eine – zugegebe nermaßen viel Introspektion und genauen Vergleich erfordernde – Aufgabe der Psychologie und Philosophie, diesen für unsere Leben so fundamentalen Sachverhalt zu vermitteln. Stellen Sie sich daher selbst folgende grundsätzliche Frage:
     
    Kann es wirklich etwas geben, das Wertcharakter hat ohne das Positiv- und Negativsein des Gefühls? Oder handelt es sich dann nicht doch immer um bloßes „Wertmeinen“, 60 um „leere Wertideen“ oder die Erfahrungsobjekte selbst, die das sind, was sie sind, aber nicht darüber hinaus auch noch wertvoll? [79]

25 Vier verschiedene Weisen des Umgangs mit negativen Gefühlen
     
    In den vorausgegangenen Übungen haben wir verschiedene Methoden des Umgangs mit belastenden Gefühle kennengelernt. Hier eine Übersicht zur besseren Unterscheidung:
     
    1) Anschauendes Zulassen des Gefühls
    Wir nehmen das aktu elle Gefühl war, d.h., den Kern des Gefühls, in der Regel als Unangenehmsein oder als Angenehmsein – falls das positive Gefühl zum Problem wird). Dadurch wird dem Gefühl die Kraft genommen (es vermindert sich oder verschwindet), wir haben Handlungsspielraum.
     
    2) Gedankliches Zulassen des Gefühls
    Wir nehmen kom mende problematische Gefühle gedanklich vorweg, ohne sie bereits zu erleben, akzeptieren ihr Kommen, ihre Schmerzhaftigkeit („Unangenehmsein“), und dadurch verlieren sie ganz oder teilweise ihre belastende Dynamik, entstehen oft gar nicht erst oder sind dann nicht mehr so belastend.
     
    3) Mitlaufenlassen
    Wir lassen störende Gefühle einfach mit laufen wie z.B. Straßenlärm oder Rückenschmerzen und kümmern uns nicht weiter darum, wenden uns stattdessen den Objekten zu, z.B. dem Mantra.
     
    4) Paradoxe Intention
    Wir lassen nicht nur gedank lich zu (wie in 2), sondern, verstärken noch, indem wir (möglichst authentisch!) das stärkste Negativsein einfordern: z.B. „bitte mindestens dreimal so belastend“, – „dann sterbe ich jetzt bitte sofort!“, – „dann werde ich jetzt verrückt, aber bitte richtig!“
     
    Worin unterscheiden sich „Anschauendes Zulassen des Gefühls“ und „Gedankliches Zulassen des Gefühls“? Beim anschauenden Zulassen wird die aktuelle Wahrnehmung des Unangenehmseins (oder Angenehmseins) als neutraler Betrachter gefühlt.
     
    Beim gedanklichen Zulassen des Gefühls wird ein Gefühl gedanklich vorweggenommen. Wir befinden uns noch auf der kognitiven Ebene, nicht auf der emotionalen!
     
    Stellen Sie sich vor, Sie müssten gleich eine Prüfung ablegen und vermuten, dass dabei viele belastende Gefühle auftreten werden.

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