Die Kraft gelebter Gegenwart
Neuorganisation unserer Alltagserfahrung ist reines Spektakel – ein besseres Wort wäre vielleicht »Dramatik«, das Wort, das in diesem Buch verwendet wird, um diese Art sinnloser Bewegung zu bezeichnen. Dramatik ist eine physische, mentale und emotionale Aktivität, die sich auf die Wirkung konzentriert, ohne die Ursache zu berühren.
The Presence Process führt uns aus der Dramatik heraus, indem er authentische Bewegung in unserer Erfahrung aktiviert. Ein großer Teil unserer unbewussten Vorgehensweisen für das Leben entsteht aus einem Dilemma. Dieses Dilemma besteht darin, dass wir reaktiv mit Dramatik agieren, bis wir authentische Bewegung in unserer Erfahrung aktivieren. Aber solange wir reaktiv mit Dramatik agieren, versuchen wir nicht, authentische Bewegung zu aktivieren. The Presence Process zeigt uns, wie wir uns aus diesem Dilemma befreien können, indem wir blockierte Emotionen integrieren. Wenn diese blockierten Emotionen erst einmal befreit sind, spiegeln sich die Auswirkungen automatisch in unserer physischen, mentalen und emotionalen Erfahrung.
Indem wir unsere Fähigkeit zur kausalen Veränderung – auch als »Alchemie« bezeichnet – verbessern, aktivieren wir in unserer gesamten Erfahrung authentische Bewegung, ohne auf Dramatik zurückzugreifen. Erst wenn wir die Wirksamkeit dieses alchemistischen Ansatzes erkennen, sind wir bereit, der Dramatik zu entsagen. Durch authentische Alchemie wird die Sinnlosigkeit jeglicher Dramatik augenscheinlich. Wenn wir das erkannt haben, haben wir Zugriff auf das Dharma aller Dramatik.
Im Lauf von The Presence Process beginnen wir, uns zu bewegen: vom »Handeln« zum Sein, vom Ansehen zum Sehen, vom Zuhören zum Hören, vom Unbehagen ins Gleichgewicht, von der Trennung zur Einheit, von der reaktiven Aktion zum achtsamen Reagieren, vom Unauthentischen zur Authentizität, von der Zersplitterung zur Integration, von der Suche nach Glück zum Zulassen von Freude, von Schuld und Rache zur Vergebung, von der unrichtigen Wahrnehmung zur richtigen Wahrnehmung, von der Beschwerde und dem Konkurrenzdenken zum Mitgefühl, vom unbewussten Verhalten zum bewussten Verhalten und vom »Leben in der Zeit« zur Erfahrung des Bewusstseins im gegenwärtigen Augenblick.
Alle oben beschriebenen Möglichkeiten der Bewegung sind Variationen der gleichen Veränderung: von der Täuschung in die Präsenz. Diese Veränderung wird allein dadurch bewirkt, dass wir Aufmerksamkeit und Absicht nutzen, um unsere gefühlte Wahrnehmung zu justieren.
Durch die Vorbilder, die wir in der Welt sehen, ist es nicht einfach, die Möglichkeit des Erreichens authentischer Veränderung ohne Dramatik unter den gegebenen Umständen zu verstehen. So erschaffen wir unter Umständen schon zu Beginn dieser Erfahrung unnötige Dramatik. Möglicherweise haben wir die Absicht, das Rauchen oder andere Gewohnheiten mit Abhängigkeitspotenzial aufzugeben, einer speziellen Ernährungsrichtlinie zu folgen und neben unserem täglichen Programm zusätzlich ein sportliches Training zu absolvieren – und das alles, während wir die Erfahrung dieses Prozesses machen!
Wenn wir versuchen, irgendeinen Aspekt unserer Erfahrung zu verändern, um uns besser zu fühlen, greifen wir automatisch auf Dramatik zurück. Dramatik richtet den Fokus unserer Aufmerksamkeit auf die Wirkung, nicht auf die Ursache. Wenn wir die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass wir jetzt nicht noch mehr Dramatik, sondern die Aktivierung authentischer Bewegung brauchen, verschwenden wir nicht so viel Energie darauf zu versuchen, unsere Erfahrung dieses Prozesses durch unnötige Aktivität im Außen zu ergänzen.
Wenn wir mit The Presence Process beginnen, sind wir aufgefordert, unsere Erfahrung nicht daran zu messen, wie gut wir uns fühlen . Erwarten Sie nicht, dass diese Erfahrung einfach sein wird. Streben Sie stattdessen für sich eine authentische Erfahrung an, auch wenn das unbehaglich sein kann.
Wir sind aufgefordert, die Möglichkeit in Betracht zu ziehen, dass der Schlüssel zur Wiederherstellung von Harmonie in unserem Leben in einer persönlichen, emotionalen Entwicklung liegt. Wir sind außerdem aufgefordert, es für möglich zu halten, dass die persönliche, emotionale Entwicklung aus der Hingabe an eine Erfahrung des »Nichtwissens« entsteht.
Unser äußeres Erscheinungsbild, unser Verhalten und unsere Lebensumstände, so wie sie jetzt sind, sind die kumulierten Folgen des jetzigen Zustands unseres emotionalen Körpers. Wenn uns
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