Die Kraft gelebter Gegenwart

den Ausweg zu finden, müssen wir hindurch, und der Weg hindurch führt uns nach innen .
    Wenn wir verstehen, dass diese Suche authentisch ist, ersparen wir uns überflüssige Dramatik, falsche Erwartungen und das Aufgeben aufgrund unerwarteten physischen, mentalen und emotionalen Unbehagens.
    Wenn wir erwachsen werden und zu »normalen« Mitgliedern unserer Gemeinschaften heranwachsen, wütet in uns ein Sturm. Denn was wir als Normalität hinnehmen, ist in Wirklichkeit ein Zustand stiller Verzweiflung, in dem wir als Folge des Leugnens unseres authentischen Wesens verharren. So sehr wir die Existenz dieses kontrollierten und ruhiggestellten inneren Sturms bestreiten möchten, so wenig können wir ihn verbergen. Es ist der Sturm der Dualität, der Krieg zwischen Authentizität und Mangel an Authentizität, der Unterschied zwischen Präsenz und Täuschung. Zwischen dem Erwachsenen und dem Kind in uns liegt eine riesige Schlucht der Angst, Wut und Trauer. Wenn wir uns unseren Planeten ansehen, nehmen wir die Ursachen des aufgeladenen Zustands überall wahr.
    Wenn wir authentischen Frieden erreichen wollen, müssen wir uns bewusst in diesen Sturm begeben. Dazu brauchen wir einen inneren Impuls. Wir müssen uns nicht die Probleme der Welt vornehmen, weil der Hebel für unseren Einfluss auf die Ursache des ganzen Chaos, das wir wahrnehmen, in uns liegt.
    The Presence Process lädt uns ein, bereitwillig in den inneren Sturm einzutauchen wie ein Bungee-Springer, der von der Brücke springt. Präsenz ist der Gurt, an dem unser Mut und unser Leichtsinn geführt werden. Er leitet uns in das Auge des inneren Orkans und ermöglicht die Integration. Wenn wir bewusst in diesen Sturm eintauchen, haben wir Möglichkeiten zum Wachstum, die wir nie für vorstellbar gehalten hatten. Der Wind bläst den Nebel des »Lebens in der Zeit« aus unserer Erfahrung, während die wolkenbruchartigen Niederschläge unsere Illusionen davonschwemmen.
    Dieser innere emotionale Orkan ist kein Zufall, er ist sowohl Einladung als auch Abschreckung. Er fungiert als Einlass, an dem all die zurückbleiben, die noch nicht bereit sind, und überzeugt die, die noch Ruhe brauchen, im verschlafenen Traum der Zeit zu verweilen. Das bewusste Eintreten in unseren inneren emotionalen Orkan ist ein Initiationsritus – der richtige Schritt, um auf die Ursache einzuwirken und hierüber den Zugang zur Schwingungsebene zu finden.
    The Presence Process ist nicht so sehr eine Reise im Äußeren, sondern in erster Linie eine innere Erkundungsreise. Möglicherweise verstehen wir noch nicht völlig, was das bedeutet. Aber durch Erfahrung wird uns klar, welche umfassenden Auswirkungen das nach sich zieht, was wir als »innere Reise« bezeichnen. Innere Reise bedeutet, dass es nichts da draußen in der Welt gibt, an dem wir herummachen können. Wir lassen die Welt in Ruhe. Wir putzen nicht den Spiegel, um die Makel auf dem Gesicht zu beseitigen, das im Spiegel zu sehen ist. Wir nutzen den Spiegel – unsere Erfahrungen in der Welt – als Werkzeug, um unsere Makel zu erkennen. Alle Änderungen erfolgen dann innen , durch gefühlte Wahrnehmung .
    Indem wir absichtsvoll auf die Ursache der stark aufgeladenen Emotionen einwirken, manifestieren wir gleichzeitig physische, mentale und emotionale Erfahrungen, die uns spiegeln, worauf wir uns konzentrieren. Deshalb ist es hilfreich, wenn wir uns beim Durchlaufen dieses Prozesses immer wieder daran erinnern, dass unsere Erfahrung in der Welt eine Wirkung ist – sämtliche Erfahrungen. Wir müssen dies immer präsent haben, damit wir nicht durch die Dramatik des Spiegelputzens abgelenkt werden.
    Für viele von uns wirkt sich die bewusste Beeinflussung der Ursache stark aufgeladener Emotionen so aus, dass wir anfangen, uns unbehaglich zu fühlen. Bei unserem ersten Eintauchen in die Reise des Prozesses können wir den Eindruck gewinnen, dass sich unsere Erfahrung insgesamt verschlechtert. Es mag der Anschein entstehen, dass unsere Wünsche nicht nur ignoriert, sondern auch übersteigert werden.
    Nichts davon ist real, aber alles ist stichhaltig. Diese offensichtliche »Verschlechterung« geschieht nicht, aber sie ist erforderlich. Es ist eine Spiegelung nicht integrierter Kindheitserfahrungen, die nun auf die Projektionsfläche der Welt geworfen und durch unsere Erwachsenenaugen wahrgenommen wird. Die Projektion auf die Welt erfolgt, weil wir noch nicht die Fähigkeit besitzen, diese Dinge in uns wahrzunehmen.
    Aufgrund unserer