Die Kraft gelebter Gegenwart
wie möglich. Indem wir bei unserer verbundenen Atmung bleiben und so entspannt wie möglich sind, wird das Unbehagen, das während der Atemsitzungen aufsteigt, integriert. Nach den Atemsitzungen spüren wir möglicherweise ein Kribbeln in den Gliedmaßen. Das ist normal und positiv.
Jegliches Unbehagen, das wir während einer Sitzung der bewusst verbundenen Atmung spüren, ist ein Anzeichen, dass stark aufgeladene Emotionen an die Oberfläche treten, um integriert zu werden. Unbehagen während der Atemsitzungen ist die Vergangenheit, die am Auftauchen ist . Vertrauen Sie dem Prozess und führen die Sitzung normal zu Ende.
Die Atemtechnik, die wir in The Presence Process verwenden, ist einfach und angesichts dessen, was erreicht werden kann, behutsam. Sie ist aber auch sicher, wenn wir diesen einfachen Hinweisen Beachtung schenken. Wir lassen nicht zu, dass irgendwelches Unbehagen, das wir während dieser Sitzungen empfinden, uns in eingebildete Ängste hineintreibt. Stattdessen lassen wir das Unbehagen als Bestätigung dienen, dass wir mit dem, was wir tun, eine energetische Wirkung auf die Ursache unserer Erfahrungen ausüben.
Vertrauen Sie dem Prozess. Niemandem wird durch normale und natürliche Atmung Schaden zugefügt.
Manchmal kann es während der Atemsitzungen vorkommen, dass wir bewusstlos werden. Das äußert sich darin, dass wir ohne Vorwarnung während der Sitzung scheinbar einschlafen. Möglicherweise tritt auch ein Gefühl auf, als ob wir betäubt sind. Diese Erfahrung ist in Ordnung. Sie tritt ein, wenn zutiefst unbewusste Erinnerungen aktiviert werden und an die Oberfläche treten. Wenn Sie wiederholt Bewusstlosigkeit erleben, sodass Sie jedes Mal, wenn Sie sich zur Atemtechnik hinsetzen, scheinbar einschlafen, sollten Sie die Atemtechnik doppelt so schnell ausführen, bis Sie sich wieder präsent fühlen. Auch bei dieser doppelten Geschwindigkeit Ihres Atemmusters sorgen Sie dafür, dass das Einatmen und das Ausatmen ausgeglichen und im Gleichgewicht erfolgen.
Eine Verdoppelung des Atemmusters minimiert das Auftreten von Pausen. Der Punkt, an dem wir in den Schlaf gleiten, ist das Ende der Ausatmung. Wenn die Geschwindigkeit der Atmung verdoppelt wird, wird das Einschlafen sehr unwahrscheinlich. Wenn Sie sich dann wacher fühlen, kehren Sie zu Ihrer normalen Geschwindigkeit der Atmung zurück. Je präsenter wir werden, umso weniger wird uns das an die Oberfläche tretende Unbewusste überwältigen. Wenn das Gefühl der Unbewusstheit sehr stark ist, ist unsere einzige Möglichkeit, mittels der Atmung hindurchzugehen.
Die Atmung
Die Reise auf der Erfahrungsebene, die wir mit The Presence Process unternehmen, wird eingeleitet, wenn wir das erste Mal unsere Atmung bewusst verbinden.
Wie viele Menschen vor uns, die sich auf diese Reise begeben haben, werden wir vermutlich feststellen, dass es manchmal schwierig sein kann, konsequent zweimal am Tag für 15 Minuten die Atemtechnik zu praktizieren. Wir werden vielleicht merken, dass es Augenblicke gibt, in denen wir einen gewaltigen Widerstand dagegen verspüren. Beim ersten Mal, wenn wir zurückgezogen für 15 Minuten dasitzen und unsere Atemtechnik ausführen, können das die längsten 15 Minuten sein, die wir je erlebt haben. (Andererseits kann die Zeit aber auch wie im Flug vergehen.) Wenn wir verstehen, warum das so ist und dass es nicht ungewöhnlich ist, hilft uns das und kann uns sogar motivieren, mentale Hindernisse zu durchbrechen, die auftauchen können. Alle diese Widerstände sind mentale Hindernisse, die zugrundeliegende Prägungen von Emotionen widerspiegeln. Alles, was wir durch diese Reise anstreben, wartet auf der anderen Seite dieser Widerstände.
Es ist nicht deshalb anfangs eine Herausforderung für uns, sich zweimal am Tag für mindestens 15 Minuten hinzusetzen und die verbundene Atmung zu praktizieren, weil es so schwierig wäre. Wenn wir die Hinweise für die Atemtechnik befolgen, atmen wir lediglich auf natürliche Art und Weise. Wir atmen normal . Es ist keine übermäßige Anstrengung oder besondere Körperhaltung erforderlich. Wir sind nicht aufgefordert, etwas anderes zu »tun« als das, was bereits ganz natürlich in unserem Körper geschieht. Es beschreibt die Umstände in der Tat genauer, wenn wir sagen, dass wir eingeladen sind, »nicht zu tun«, die Erfahrung zu machen, »nicht zu handeln«. Die physische Anstrengung für die bewusst verbundene Atmung zweimal am Tag für 15 Minuten kann also nicht das Problem
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