Die Kraft gelebter Gegenwart

wertvoll sind. Niemand hört mit dem Autofahren auf, nur weil er in der ersten Fahrstunde die Höchstgeschwindigkeit noch nicht erreicht. Wir werden ermutigt, die nicht integrierten Aspekte des Kindes in uns und unsere Fähigkeit zur Integration nicht deshalb aufzugeben, weil wir die Folgen unserer Versuche nicht sofort erfahren.
    Wenn wir die nicht integrierten Aspekte des Kindes in uns angehen, die unsere nicht integrierten, stark aufgeladenen Emotionen sind, hilft es, wenn wir uns erinnern, wie lange wir die Rufe unseres Kindes nach Hilfe ignoriert haben und seine Versuche, unsere Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, ruhiggestellt und kontrolliert haben.
    Wenn wir in unserem Bewusstsein als Erwachsene die Kenntnis hochhalten, dass jede unbehagliche Erfahrung, die wir nun manifestieren, der Ruf unserer nicht integrierten Vergangenheit nach Unterstützung ist, und wenn wir uns verpflichten, wann immer möglich auf diese Rufe achtsam mit konsequenter, bedingungsloser, gefühlter Wahrnehmung zu reagieren, setzen wir einen energetischen Prozess in Gang, der die Harmonie in unserer Erfahrung wiederherstellt und einen wertvollen Aspekt unseres Ausdrucks als Mensch aus dem konzeptionellen Gefängnis der Vergangenheit befreit.
    Damit schließen wir die fünfte Woche ab.

Woche 6
    Unsere bewusste achtsame Reaktion der nächsten sieben Tage lautet:
    »Ich integriere stark aufgeladene Emotionen«
    Integration stark aufgeladener Emotionen
    Wir sind nun an einem Punkt in The Presence Process angelangt, an dem uns die verschiedenen Aspekte eines Wahrnehmungswerkzeugs bekannt sind, das dazu dient, stark aufgeladene Emotionen zu integrieren. Dieses Werkzeug wird das »emotionale Integrationsverfahren« genannt. Das Wunderbare an diesem Wahrnehmungswerkzeug liegt darin, dass wir es einfach dadurch anwenden, dass wir mit seiner Funktionsweise vertraut sind. Die Anwendung besteht nicht im »Handeln«, sondern in einem Zustand des Seins.
    Untersuchen wir die Natur des emotionalen Körpers im Rahmen der Zeit und außerhalb der Zeit sowie den Ursprung dessen, was wir »stark aufgeladene Emotionen« nennen, genauer, bevor wir uns das emotionale Integrationsverfahren ansehen.
    Im gegenwärtigen Augenblick ist die höchste Anwendungsmöglichkeit unseres physischen Körpers seine Wahrnehmung als Kristallisationspunkt für die bewusste Verankerung der umfassenden Möglichkeiten der Präsenz in der Welt. Das Leben in unserem Körper ist eine Chance für uns, Bewusstsein im gegenwärtigen Augenblick zu erreichen – in dieser Erfahrung »präsent« zu sein. Wenn wir das erreichen wollen, müssen auch der mentale Körper und der emotionale Körper mit ihren höchsten Anwendungsmöglichkeiten in Übereinstimmung gebracht werden.
    Die höchste Anwendungsmöglichkeit des mentalen Körpers ist, wenn er uns dient, den Fokus unserer Aufmerksamkeit zu lenken. Die höchste Anwendungsmöglichkeit des emotionalen Körpers ist es, wenn er die Dynamik unserer Absicht unterstützt.
    Der mentale Körper ist das Navigationssystem unserer Fähigkeit des Seins , der emotionale Körper ist das Treibstofflager, das die verschiedenen Emotionen enthält, vergleichbar mit verschiedenen Arten Kraftstoff, die jeweils die verschiedenen Intensitäten der Bewegung befeuern.
    Das bedeutet, dass unsere stark aufgeladenen Emotionen nicht der Heilung bedürfen, als ob etwas kaputtgegangen sei. Wenn wir uns die Prägungen unserer stark aufgeladenen Emotionen als etwas vorstellen würden, das der Heilung oder Reparatur bedarf und nicht der Integration, wäre das so, als ob sich eine Dose einen Dosenöffner als etwas vorstellen würde, das der Heilung bedarf. Der Dosenöffner muss einfach nur benutzt werden, wie auch unsere nicht integrierte »Energie in Bewegung« einfach nur genutzt werden muss. In unseren stark aufgeladenen Emotionen schlummert das Potenzial, uns für nicht erkannte Möglichkeiten zu »öffnen«.
    Stark aufgeladene Emotionen sind wie ungenutzte Brennstoffzellen, die durch den Prozess der Integration authentische Bewegung ermöglichen. Diese Bewegung manifestiert sich als unumkehrbare Veränderungen der Wahrnehmung.
    Wenn wir dies wirklich begreifen, erkennen wir, dass unsere Prägung aus der Kindheit ein Mittel ist, unseren Körper mit Treibstoff zu versorgen.
    Wenn wir »in der Zeit leben«, kommt es nicht oft vor, dass wir das strukturelle Potenzial unseres Körpers verwirklichen, die Kraft seines Navigationssystems umsetzen oder die Treibstoffkapazität