Die Kraft gelebter Gegenwart
kümmern uns um die Zukunft?«
Leider besteht unsere Zwickmühle darin, dass uns das Unbehagen aus unserer nicht integrierten Kindheit als emotionale Spur folgt, die sich negativ auf unsere Erfahrung als Erwachsene auswirkt, indem sie sich regelmäßig und pünktlich wie eine Uhr als ständige Muster des Unbehagens manifestiert.
Außerdem ist diese Uhr nicht neutral wie die Uhr, die wir am Handgelenk tragen. Das Ticken dieser Uhr aus der Kindheit und die Auswirkungen auf unsere gegenwärtige Erfahrung können als »emotionale Zeit« bezeichnet werden. Das Tragen einer Uhr und deren Nutzung als Instrument für den gegenwärtigen Augenblick sind vollkommen unterschiedliche Erfahrungen. Das Zweite sind bewusste Vorgänge. Wir können uns entscheiden, die Uhr abzulegen und uns ihres Einflusses zu entziehen, aber die Trümmer der »emotionalen Zeit« werden uns ständig aus der Gegenwart entführen, bis wir sie bewusst integriert haben.
Es mag uns jahrelang erfolgreich gelingen, die Auswirkungen der Trümmer aus der nicht integrierten Kindheit, die sich in unserer Erfahrung als Erwachsene bemerkbar machen, ruhigzustellen und zu kontrollieren, aber früher oder später bäumen sich diese energetischen Lasten auf, und wir finden uns inmitten einer Krise wieder.
Zum Glück ist es nicht erforderlich, eine Krise zu manifestieren, damit wir uns um unsere Trümmer aus der nicht integrierten Kindheit kümmern. – Trotzdem ist eine Krise manchmal genau das, was erforderlich ist, damit der nicht integrierte Aspekt des Kindes in uns unsere Aufmerksamkeit bekommt. In dem Augenblick, in dem wir uns nach innen wenden und uns um das Kind in uns kümmern, setzt der Prozess der Integration unseres physischen, mentalen und emotionalen Unbehagens ein.
Wenn das Kind in uns Frieden findet, finden auch wir Frieden. So einfach und kraftvoll ist das. Wenn wir jetzt keinen Frieden empfinden, liegt das daran, dass ein Aspekt des Kindes in uns noch nicht integriert ist. Das Einzige, was wir tun können, und das einzige achtsame Antworten, das wir zeigen können, ist das konsequente und bedingungslose Fühlen der Resonanz dieses nicht integrierten Aspekts unserer Erfahrung.
Integration des Kindes in uns
Während unserer Reise durch The Presence Process gab es bereits zahlreiche Augenblicke, in denen wir uns alles andere als in der Gegenwart gefühlt haben, und es wird noch viele weitere geben.
In diesen Augenblicken der Ablenkung fühlen wir uns vielleicht gereizt, verärgert, besorgt und verwirrt, mit anderen Worten, wir fühlen uns voller Angst, Wut und Trauer. Dies sind Momente, in denen wir aufgerufen sind, uns um die nicht integrierten Aspekte des Kindes in uns zu kümmern.
Wenn wir einen solchen unbehaglichen Augenblick erleben, bemühen wir uns, den Erwachsenen in uns daran zu erinnern, dass das von uns gefühlte Unbehagen nichts damit zu tun hat, was jetzt geschieht, auch wenn es sich natürlich in der gefühlten Resonanz des Augenblicks widerspiegelt. Dieses Unbehagen ist ein Hilferuf eines nicht integrierten Aspektes des Kindes in uns, der noch immer mit Erfahrungen ringt, die er nicht verdauen kann.
Wie reagieren wir auf diesen Hilferuf? Die Antwort ist einfach. Es bedarf der bedingungslosen, ständig eingesetzten, gefühlten Wahrnehmung. Wir richten unsere Fähigkeit des Fühlens auf die gefühlte Resonanz unseres unbehaglichen, emotionalen Zustands und »sind« damit, ohne Bedingungen zu stellen.
Symptome des Unbehagens sind Echos. Ein Symptom ist ein Stück der nicht integrierten Vergangenheit, das sich als Unbehagen manifestiert.
Je nachdem, wo unser Bewusstsein verankert ist, können sich Symptome auf drei verschiedenen Ebenen bemerkbar machen: auf der physischen Ebene, der mentalen Ebene und der emotionalen Ebene – oder in einer Kombination dieser Ebenen. Wie wir bereits erkannt haben, sind die physischen und mentalen Aspekte unseres Unbehagens eine Auswirkung, eine Folge einer bestimmten Ursache, der ursprünglichen, nicht integrierten Erfahrung. Die tatsächliche Resonanz dieser bestimmten Ursache ist rein energetisch und in unserem Energiekörper enthalten, also unserem emotionalen Körper. (Sie erinnern sich: Emotion entspricht »Energy in motion«, also »Energie in Bewegung«.) Entweder ist unser emotionaler Körper friedvoll, weil sich die Energie harmonisch und frei bewegen kann, oder wir stellen fest, dass sich unser emotionaler Körper in einem unbehaglichen Zustand befindet, weil es da eine stark
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