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Die Kreatur

Die Kreatur

Titel: Die Kreatur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean Koontz
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verlassen.
    Auf der Fahrt sagte sie zu Michael: »Diese Leute im Park in dem weißen Mercury Mountaineer – kamen die dir irgendwie bekannt vor?«
    »Nein. Aber er hat uns zugewinkt.«
    »Ich glaube, die habe ich schon mal gesehen.«
    »Wo?«
    »Ich kann mich nicht genau erinnern.«
    »Was soll das heißen? Sind sie dir verdächtig vorgekommen? «

    Carson warf einen Blick in den Rückspiegel und sagte: »Sein Lächeln hat mir nicht gefallen.«
    »In New Orleans ist ein unaufrichtiges Lächeln noch lange kein Grund dafür, jemanden zu erschießen.«
    »Was hatten sie auf dem Forstweg zu suchen? Der ist nur für das Personal des Parks da, und das war kein Parkfahrzeug.«
    »Wir gehören auch nicht zum Parkpersonal. Unter den gegebenen Umständen wird man leicht paranoid.«
    »Es wäre dumm, nicht paranoid zu sein«, sagte sie.
    »Willst du umkehren und sie erschießen?«
    »Vielleicht wäre mir dann wohler zumute«, sagte sie und sah wieder in den Rückspiegel. »Willst du Deucalion anrufen und ein Treffen vereinbaren?«
    »Ich versuche gerade, mir auszumalen, wie Frankensteins erstes Monster ein Handy beantragt.«
    »Es gehört Jelly Biggs, dem Dicken, der im Luxe wohnt. Er war ein Freund von dem Kerl, der Deucalion das Lichtspieltheater vermacht hat.«
    »Wie kann man seinen Sohn bloß Jelly Biggs nennen? Damit verdammen ihn die Eltern doch dazu, ein Fettsack zu werden. «
    »Das ist nicht sein richtiger Name. Es ist der Name, den sie ihm im Monstrositätenkabinett gegeben haben.«
    »Aber er benutzt ihn nach wie vor.«
    »Es scheint, als fühlten sie sich mit ihren Künstlernamen wohler als mit ihren richtigen Namen, wenn sie erst mal lange genug im Schaustellergeschäft waren.«
    »Wie haben sie Deucalion im Monstrositätenkabinett genannt? «, fragte Michael.
    »Das Monster.«
    »Das muss in den Zeiten vor der Political Correctness gewesen sein. Das Monster – das stampft doch jede Selbstachtung in Grund und Boden. Heutzutage würden sie ihn den Andersgearteten nennen.«

    »Das ist immer noch zu abfällig.«
    »Stimmt. Sie würden ihn die Ungewöhnliche Schönheit nennen. Hast du seine Nummer?«
    Sie diktierte sie Michael, der die Tasten auf seinem Handy drückte.
    Er wartete, lauschte und sagte dann: »He, hier spricht Michael. Wir müssen uns unbedingt treffen.« Er hinterließ seine Telefonnummer und beendete das Gespräch. »Wie unzuverlässig sie doch alle miteinander sind, diese Ungeheuer. Er hat sein Telefon nicht eingeschaltet. Ich bin mit seiner Voicemail verbunden worden.«

40
    Im Einbaugarderobenschrank, der von dem Flur zwischen dem Wohnzimmer und der Küche abgeht, ist Randal sechs noch nicht vollends glücklich, aber er ist zufrieden, weil er sich zu Hause fühlt. Endlich hat er ein Zuhause.
    In ehemaligen Krankenhäusern, die in Laboratorien für Gentechnologie und die Produktion von Klonen umgewandelt worden sind, gibt es seiner Erfahrung nach keine Garderobenschränke. Allein schon die Existenz eines Garderobenschranks spricht dafür, dass dies hier ein Zuhause ist.
    Das Leben im Mississippidelta erfordert keine großen Mengen von Wintermänteln und Parkas. An der Stange hängen nur ein paar dünne Jacken mit Reißverschluss.
    Auf dem Schrankboden stapeln sich Kisten, doch wenn er sich hinsetzen wollte, hätte er jede Menge Platz dafür. Er ist aber viel zu aufgeregt, um still zu sitzen, und daher steht er im Dunkeln und bebt fast vor Spannung.
    Er ist es zufrieden, Stunden, wenn nicht Tage, in diesem
Schrank auf den Füßen zu bleiben. Selbst dieser beengte Raum ist ihm lieber als sein Quartier in der Barmherzigkeit und die Furcht einflößenden Maschinen, an die ihn sein Schöpfer zur Durchführung schmerzhafter Experimente häufig festgeschnallt hat.
    Was ihn in Versuchung führt, die Tür einen Spalt weit zu öffnen, ist der fröhliche Gesang der Frau. Und ihr herrliches Klappern bei der Küchenarbeit. Außerdem lockt ihn der köstliche Geruch von Zwiebeln an, die in Butter glasig gebraten werden und ihm das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen.
    Nachdem er jetzt braune Nahrung zu sich genommen hat, kann er vielleicht so gut wie alles gefahrlos essen.
    Ohne sich wirklich dessen bewusst zu sein, was er tut, und ganz so, als hypnotisierten ihn die häuslichen Gerüche und Geräusche, öffnet Randal die Tür weiter und wagt sich in den Flur hinaus.
    Die Schwelle zur Küche ist keine fünf Meter von ihm entfernt. Er sieht die singende Frau, die mit dem Rücken zu ihm am Herd steht.
    Dies

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