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Die Krieger 1 - Das Erbe der Magier

Die Krieger 1 - Das Erbe der Magier

Titel: Die Krieger 1 - Das Erbe der Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Grimbert
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plötzlich zwei weitere Männer den Raum betraten. Die Anspannung stieg ins Unerträgliche. Freund oder Feind? Ihre eisernen Mienen ließen Amanon Letzteres befürchten. Auf einmal hatte er den Eindruck, dass die Valiponden das Große Haus schon gänzlich unterwandert hatten. So musste das Leben seines Vaters in den langen Jahren auf der Flucht ausgesehen haben, geprägt von Wachsamkeit und Misstrauen …
    »Vielen Dank für die Auskunft«, antwortete er und legte vielsagend die Hand an sein Schwert. »Die Hochverehrte Mutter und ich werden uns jetzt verabschieden.«
    Trotz dieser Ankündigung dauerte es noch einige Augenblicke, bis die Neuankömmlinge den Weg freigaben. Der Blick, den sie mit dem Aufseher wechselten, entging Amanons scharfem Auge nicht. Er verließ rückwärts den Raum, fuhr dann herum und zog die Ratsfrau am Arm davon, so schnell er konnte.
    »Wir sind in Gefahr«, sagte er ernst. »Ich rate Euch, heute nicht mehr in Eure Schreibstube zurückzukehren, sondern sofort nach Hause zu gehen.«
    »Wie bitte? Aber …«
    »Hochverehrte Mutter, leider habe ich keine Zeit, Euch alles zu erklären, und ich weiß auch gar nicht, wovor ich Euch warnen soll. Ich befürchte nur, dass das Große Haus nicht mehr so sicher ist wie früher. Irgendetwas ist hier im Gange.«
    Noch bevor sie weitere Fragen stellen konnte, erreichten sie die Tür zu ihrer Schreibstube, wo er sich hastig verabschiedete.
    »Bitte hört auf mich und geht umgehend nach Hause«, sagte er noch einmal, während er schon den Flur entlanglief. »Bis auf weiteres solltet Ihr niemandem vertrauen. Sie werden von jetzt an noch vorsichtiger sein und sich keine Blöße mehr geben.«
    »Von wem sprichst du? Und wohin willst du?«
    Wortlos rannte Amanon die Treppe zum Ausgang hinunter. Er wagte kaum den Blick zu heben, als er an den Wachen vor dem Portal vorbeikam. Was, wenn auch sie zu den Valiponden gehörten? Vielleicht wimmelte es schon überall im Matriarchat von diesen finsteren Gestalten?
    Den Rückweg brachte er viel schneller hinter sich als den Hinweg. Zu Hause warf er einige Sachen in seinen Rucksack und sattelte Grigans verbliebenes Pferd.
    Seinem weichen Bett sagte er für diese Nacht Lebwohl. Stattdessen schlug er sein Lager unter freiem Himmel auf, einige Meilen von der kaulischen Hauptstadt entfernt, wo nur der Mond über ihn wachte.
    Lange fand er keinen Schlaf, aber er zwang sich, wenigstens die Augen zu schließen. Der nächste Tag würde anstrengend werden. Sobald der Morgen graute, wollte er nach Eza weiterreiten, in der Hoffnung, seine Eltern dort zu finden, genau wie Cael, Yan und Leti.
    Er konnte nur beten, dass sie noch am Leben waren.
    ***
    Was hätte Nolan darum gegeben, in einer Herberge zu übernachten! Aber es war schon schwer genug gewesen, seine Schwester zur Flucht durch die unterirdischen Gänge zu bewegen. Er wusste genau, dass ein zweiter Überzeugungsversuch kläglich scheitern würde. Während sie durch die verwinkelten Gassen von Lorelia liefen, redete Eryne in einem fort von sauberen Kleidern, Zubern mit warmem Wasser und seidenen Laken. Es schien das Einzige zu sein, was sie beschäftigte, abgesehen vom Verschwinden der Eltern natürlich.
    Nolan hatte ein so ungutes Gefühl bei der Sache, dass er insgeheim hoffte, Roban von Sarcy würde ihnen einfach nicht öffnen. Sie standen eine ganze Weile vor dem Portal seines Stadtschlosses und läuteten Sturm, doch außer den wütend bellenden Wachhunden rührte sich hinter dem Gitter nichts. Während Nolan am liebsten gleich wieder kehrtgemacht hätte, zerrte seine Schwester immer ungeduldiger an der Glocke, ohne sich um den Lärm zu scheren, den sie in der nächtlichen Stille veranstaltete.
    »Das ist doch nicht zu fassen!«, wetterte sie und stemmte die Hände in die Hüften. »Roban hat mindestens zwanzig Diener, aber keiner scheint sich bequemen zu wollen, uns zu öffnen!«
    »Es ist schon spät … Sicher halten sie uns für freche Kinder oder verwirrte Trunkenbolde.«
    »Sie könnten sich wenigstens die Mühe machen, nachzusehen! Was, wenn uns der König höchstpersönlich geschickt hätte? Was für eine Unverschämtheit!«
    Ohne Rücksicht auf die Nerven der Nachbarn malträtierte sie die Glocke so lange, bis Nolan befürchtete, jeden Moment von einem Trupp Nachtwächter verhaftet zu werden. Sie befanden sich in einem der wohlhabendsten Viertel der Stadt, und Störenfriede waren hier nicht gern gesehen. Jeden Augenblick konnten bewaffnete Knechte aus einem der

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