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Die Krieger 1 - Das Erbe der Magier

Die Krieger 1 - Das Erbe der Magier

Titel: Die Krieger 1 - Das Erbe der Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Grimbert
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unterschiedlicher Größe und Form festgemacht waren, ragten auf das Mittenmeer hinaus. Die prächtigen Kriegsschiffe und Jachten ankerten im königlichen Hafen im Süden der Stadt, weshalb es hier im Norden nur kleinere Barkassen, Kähne und Jollen gab. Die Hälfte der Schiffe diente dem Fischfang, die andere Hälfte dem Handel mit Benelia und den Fürstentümern. Eine bunt zusammengewürfelte Menschenmenge bevölkerte den Hafen, und aus allen Richtungen erschallten die Rufe der Seeleute. In das Stimmengewirr mischten sich die Schreie der Koriolen und Amoamöwen, die über dem Viertel schwirrten wie Mücken über einem Sumpfgebiet.
    »Was wollen wir eigentlich hier?«, fragte Cael irgendwann, während er sich mit großen Augen umsah.
    Alle warteten auf Amanons Antwort, doch der Kaulaner marschierte schweigend weiter, und so folgten sie ihm noch ein Stück. Plötzlich blieb er vor einem der Anleger stehen und betrat zu ihrer Überraschung die Holzplanken. Auf einem verwitterten Schild stand »Fischsteg«. Was wollten sie hier, wo bekanntermaßen Schiffe verkauft wurden?
    »Wollt Ihr uns etwa auf einem Boot unterbringen?«, fragte Eryne empört und schloss zu Amanon auf.
    »Kommt ganz auf das Angebot an«, antwortete er, ohne sie eines Blickes zu würdigen. »Es ist nicht gesagt, dass wir mit den Leuten ins Geschäft kommen.«
    Das brachte das Fass zum Überlaufen! Eryne packte Amanon am Arm und zwang ihn, stehen zu bleiben. Er mochte klug und besonnen sein, doch das hieß noch lange nicht, dass er sich alles erlauben konnte.
    »Ist Euch schon mal der Gedanke gekommen, dass wir da ein Wörtchen mitzureden haben?«, rief sie empört. »Ich kann mich nicht entsinnen, dass wir Euch zu unserem Anführer erkoren hätten!«
    Amanon riss erstaunt die Augen auf, aber Eryne bereute ihre Worte nicht. Da sie vermutlich einige Zeit miteinander verbringen würden, war es besser, gleich zu Anfang einige Dinge klarzustellen.
    »Ihr habt Recht«, antwortete er kleinlaut. »Verzeiht. Ich reise meist allein und bin es gewohnt, Entscheidungen zu treffen, ohne andere nach ihrer Meinung zu fragen.«
    »Aber warum ein Boot?«, warf Nolan ein.
    »Wir werden bald in See stechen müssen«, sagte Amanon. »Hier können wir nicht offen reden, aber ich werde Euch alles erklären, sobald wir in Sicherheit sind. Versprochen! Fürs Erste möchte ich Euch bitten, mir zu vertrauen.«
    In See stechen! Eryne verbarg ihre Verblüffung nicht. Wohin würden sie fahren? Außer einer Handvoll unbewohnter Inseln gab es vor der lorelischen Küste nichts. Amanon wollte doch nicht etwa eine mehrtägige Schiffsreise unternehmen?
    »Und wer wird das Boot steuern?«, fragte Nolan. »Ich bin viele Male nach Maz Nen übergesetzt, aber immer nur als Passagier.«
    »Ich weiß, wie man das Ruder hält und ein Segel setzt«, verkündete Cael mit stolzgeschwellter Brust. »Schließlich bin ich am Meer aufgewachsen!«
    »Und ich habe eine ungefähre Ahnung davon, wie man navigiert«, fügte Amanon hinzu. »Für unser Vorhaben reicht das allemal.«
    »Solange ich nicht rudern muss, habe ich nichts dagegen«, befand Keb.
    Alle Blicke richteten sich auf Eryne, und sie begriff, dass ihr die endgültige Entscheidung zukam. Auch wenn sie es nicht anders gewollt hatte, saß sie nun in der Zwickmühle. Sie hatte nicht die geringste Lust, an Bord eines der Kähne zu gehen, die am Steg festgemacht waren. Aber wie hätte sie sich weigern können, nachdem sich Amanon so höflich bei ihr entschuldigt hatte?
    »Damit eins klar ist: Ich werde keinen Fuß auf ein Boot setzen, das nur noch vom Dreck über Wasser gehalten wird!«, verkündete sie. »Und wehe, ich bekomme auch nur eine einzige Ratte zu Gesicht!«
    »Aber zwei oder drei Mäuse wären in Ordnung?«, scherzte Keb.
    »Und sollten wir auf dem Schiff schlafen«, fuhr sie fort, »brauche ich eine eigene Kabine! Mit einem Schloss!«
    »Eryne«, mischte sich Nolan ein. »Vielleicht haben wir keine Wahl. Schließlich ist das auch eine Frage des Geldes.«
    »Komm mir nicht damit! Ich weiß, dass Vater einen Haufen Münzen im Keller versteckt hatte. In deinem Rucksack befinden sich genug Terzen, um dem König seine Krone abzukaufen! Davon könnten wir uns vier oder fünf dieser Wracks leisten.«
    »Aber wir müssen sparsam sein«, wandte ihr Bruder ein. »Schließlich wissen wir nicht, wie lange wir von dem Geld leben müssen.«
    »Ich werde mich keinen Tag länger im Dreck suhlen!«, versetzte Eryne mit hochroten Wangen.
    Sie schob

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