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Die Krieger 1 - Das Erbe der Magier

Die Krieger 1 - Das Erbe der Magier

Titel: Die Krieger 1 - Das Erbe der Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Grimbert
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Amanon ein. »Und das tun wir besser an einem anderen Ort. Die Gerichtsverhandlung ist vorbei. Es bringt nichts, noch weiter auf die Stimmen zu warten …«
    »Welche Stimmen?«, fragte Bowbaq verständnislos.
    Statt einer Antwort schenkte Eryne ihm ein flüchtiges Lächeln und hob den Blick zum Himmel. Amanon und Nolan führten die Gefährten zum südlichen Ende des Platzes, und Bowbaq und Niss blieb nichts übrig, als ihnen zu folgen.
Wir haben einander tatsächlich viel zu erzählen!,
dachte er.
    Wegen seiner Körperfülle stieß er versehentlich mit einem Pfeife rauchenden Lorelier zusammen, der in einer engen Gasse an einer Hausmauer lehnte. Bowbaq stammelte eine Entschuldigung und schob Niss eilig vor sich her. Als sie etwa dreißig Schritte entfernt waren, steckte der Raucher seine Pfeife in den Mantel und setzte sich in Bewegung, um Bowbaqs massige Gestalt nicht aus den Augen zu verlieren.
    Am Himmel ballten sich finstere Wolken zusammen.
    Die ersten Tropfen fielen nur wenige Dezillen nach ihrer Rückkehr auf die
Rubikant.
Cael hastete in seine Kabine, um das Bullauge zu schließen, und eilte dann zurück in die Kajüte. Nach zwei Tagen an Bord hatte jeder der Freunde bereits einen Stammplatz. Nun, da sie Bowbaq und Niss zu Besuch hatten, war es unter Deck noch enger als sonst.
    Cael war Bowbaq mehrmals begegnet, aber das letzte Treffen lag bereits fünf oder sechs Jahre zurück. Wieder einmal verblüffte es ihn, wie riesig der Arkarier war. Die Haare, die ihm auf dem Handrücken und im Nacken wucherten, und der dichte graumelierte Bart, der ihm bis auf die Brust reichte, ließen ihn noch imposanter wirken. Seine Waffe, die er Kaute nannte, war so groß, dass sie ihm als Hocker hätte dienen können. Selbst Keb hätte Schwierigkeiten gehabt, die Holzkeule zu schwingen.
    Niss war in vielerlei Hinsicht das genaue Gegenteil ihres Großvaters. Sie war schmächtig, die jungenhaften Kleider schlackerten ihr um den Körper, und sie war so schüchtern wie Bowbaq offenherzig. Cael fragte sich, unter welcher rätselhaften Krankheit sie wohl litt. Zugegebenermaßen verwirrten ihn ihre haselnussbraunen Augen, die manchmal auf ihm ruhten, vielleicht kam dieses Gefühl aber auch nur daher, dass er sie hübsch fand, ihr das Haar wie ein Schleier ins Gesicht fiel und sie niemals zu lächeln schien.
    Inzwischen regnete es so heftig, dass es unter Deck fast völlig dunkel war und Eryne zwei Kerzen auf den Tisch stellte. Während sich die anderen auf den Bänken niederließen, wärmte Nolan das itharische Körnergericht auf, das er zubereitet hatte, bevor sie zum Platz der Büßer aufgebrochen waren. Er hatte absichtlich eine größere Portion gekocht, für den Fall, dass sie mit weiteren Erben zum Boot zurückkehren würden. Allerdings hatte er nicht damit gerechnet, einen Arkarier mit dem Appetit eines Riesen verköstigen zu müssen.
    Amanon merkte an, welches Glück sie hätten, einander gefunden zu haben, und rief ihnen damit den Ernst der Lage ins Gedächtnis. Bowbaq nickte und fragte nach dem Verbleib seiner ehemaligen Gefährten, aber die jungen Leute waren so ungeduldig, dass er erst von seinem Abenteuer berichten musste. Die Umstände, unter denen seine Familie verschwunden war, waren noch rätselhafter als Caels Geschichte.
    Als das Getreide auf dem Tisch stand, bedienten sich die Freunde lustlos. Bowbaqs Tragödie erinnerte sie an ihr eigenes Unglück und den übermächtigen Feind.
    »Wenn deine Frau und deine Kinder von Menschen entführt worden wären, hätten sie auch versucht, dich zu schnappen«, sagte Amanon nachdenklich. »Und vor allem hätten sie Niss nicht einfach am Ufer des Flusses zurückgelassen.«
    »Vielleicht versteckte sich das Mädchen, als der Kampf ausbrach«, schlug Eryne vor.
    »Das glaube ich nicht«, entgegnete Amanon. »Denkt doch nur daran, was mit Euren Eltern geschehen ist. Alle Türen des Hauses waren verriegelt, und trotzdem sind Lana und Reyan verschwunden. Das beweist, dass der Angriff gegen sie etwas mit Magie zu tun hatte. Uns haben die Anhänger, die wir um den Hals tragen, davor geschützt, entführt zu werden. Also können es nicht Graue Legionäre oder Valiponden sein, die unsere Eltern gefangen halten. Es sei denn, sie haben Magier in ihren Reihen.«
    »Wer sind die Grauen Legionäre?«, fragte Bowbaq.
    Amanon berichtete von dem Unglück, das ihnen widerfahren war, und seine Freunde ergänzten die Schilderung hier und da. Cael wartete sehnsüchtig darauf, dass sein Cousin von

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