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Die Krieger 4 - Das Geheimnis der Pforte

Die Krieger 4 - Das Geheimnis der Pforte

Titel: Die Krieger 4 - Das Geheimnis der Pforte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Grimbert
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Dekaden, in denen sie auf die Insel Zuia und nach Ith gereist waren, unzählige Prüfungen überstanden und viele Kämpfe ausgetragen hatten.
    Andererseits glaubten die Erben nicht, dass es ihnen entgangen wäre, wenn einer von ihnen zum Erzfeind auserwählt worden wäre. Also war das Ereignis wohl noch nicht eingetreten. Doch das war natürlich nur ein frommer Wunsch, Beweise gab es keine. Im Grunde hatten sie nur eine Erkenntnis gewonnen: Jene einzige Chance, von denen die Undinen gesprochen hatten, war noch nicht vertan. Sombre konnte immer noch besiegt werden.
    Eryne war nicht gerade erfreut über Caels Auskunft. Immerhin hatte Usul sie als mögliche »Auserwählte« genannt, und dabei hatte sie schon gehofft, diese Bürde endgültig los zu sein. Auch Nolan hatte der Gott namentlich erwähnt. Zwar schloss die Ankündigung eines »Ereignisses, das zwischen euch allen entscheidet« Amanon, Niss oder Kebree nicht aus, aber die lorelischen Geschwister und der Junge aus Kaul schienen am ehesten in Frage zu kommen, sonst hätte Usul wohl kaum ausdrücklich von ihnen gesprochen. Oder war es vielleicht gerade umgekehrt? Wieder einmal tappten sie vollkommen im Dunkeln. Jedes Mal, wenn sie glaubten, ihrem Ziel näher gekommen zu sein, wurden sie bitter enttäuscht.
     
    Doch das war nicht ihre einzige Sorge. Nach Caels Geständnis packten die Erben ihre Sachen zusammen, um sich auf die nächste Etappe ihrer Wanderschaft zu machen. Als Amanon eine zweite Lampe entzündete, stutzte er.
    »Der Gang ist breiter geworden«, sagte er argwöhnisch.
    »Das bildest du dir nur ein«, widersprach Nolan. »Ich sehe keinen Unterschied zu gestern Abend.«
    »Du hast ja auch Wache gehalten«, erwiderte Amanon. »Ich denke, dass die Veränderung mit bloßem Auge nicht erkennbar ist. Aber als ich mich schlafen gelegt habe, war der Gang etwas schmaler, das schwöre ich.«
    Nun, da Amanon sie darauf hingewiesen hatte, beschlich auch Eryne das dunkle Gefühl, dass sich die Umgebung irgendwie verändert hatte. Reihum bestätigten die anderen diesen Eindruck, allen voran Zejabel.
    »Das Labyrinth verwandelt sich ständig«, rief ihnen Bowbaq ins Gedächtnis. »Das hat uns schon beim letzten Mal verwirrt. Nur die Höhle der Undinen scheint immer gleich zu bleiben.«
    »Und wie sollen wir aus diesem Drecksloch wieder rauskommen, wenn es ständig wächst oder schrumpft?«, murrte Keb. »Vielleicht hat ja einer von euch eine zündende Idee!«
    Offenbar waren seine Worte mehr als Frage denn als Stichelei gedacht, denn er sah dabei wie selbstverständlich Eryne an.
    Die Göttin zuckte nur ratlos die Achseln. Wenn sie den Gärten des Dara nahe genug kämen, würde sie vielleicht den richtigen Weg vor sich sehen und ihre Gefährten aus dem Kam führen können. Doch das konnte Tage, ja Dekaden dauern, wenn es überhaupt jemals geschah. Schließlich war Saat einhundertachtzehn Jahre lang in diesem Labyrinth herumgeirrt.
    Mit einem Mal kamen die aus Gwel geformten Gänge, die Verlauf und Gestalt nach Belieben ändern konnten, den Erben noch unheimlicher vor. Eryne malte sich aus, wie sie in eine Sackgasse gerieten, deren einziger Ausgang sich hinter ihnen verschloss! Dann würden ihre Freunde einen grausamen Erstickungstod erleiden und nach und nach vom Jal ausgelöscht werden, während sie, die Unsterbliche, bis in alle Ewigkeiten klagend und trauernd im Karu gefangen bliebe.
    Von solchen Schreckensvisionen wurden wohl auch ihre Gefährten heimgesucht, denn alle schlangen hastig ein paar Bissen hinunter, um ihren Aufbruch nicht länger zu verzögern. Wenn sie diese Reise durch die Unterwelt überleben wollten, durften sie keine Zeit verlieren.
    Am liebsten wären sie im Laufschritt weitermarschiert, doch sie mussten aufpassen, nicht blindlings in eine Höhle voller Dämonen zu stolpern.
    ***
    Sombre war verärgert. Und wenn er verärgert war, dann floss Blut, Menschenblut. Aus diesem Grund hatte Agenor einige Unglückliche in die Verliese des königlichen Palasts werfen lassen – doch nachdem er ihnen die Knochen gebrochen, Gliedmaßen und Köpfe abgerissen und ihrem Schreien, Betteln und Röcheln eine Weile gelauscht hatte, musste der Dämon einsehen, dass ihm diese Gemetzel keinen Spaß mehr machten. Die Opfer leisteten einfach zu wenig Widerstand.
    Als er Schritte auf der Treppe hörte, streckte er seinen Geist nach dem Besucher aus. Die neue Königin von Lorelien, wer auch sonst. Seit er dort hauste, wagte es niemand anders, in den Kerker

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