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Die Krieger 4 - Das Geheimnis der Pforte

Die Krieger 4 - Das Geheimnis der Pforte

Titel: Die Krieger 4 - Das Geheimnis der Pforte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Grimbert
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sein sollte, selbst nachdem er ihnen alles berichtet hatte. Allem Anschein nach würden die Erben den Kampf gegen Sombre verlieren. Na und? Viele von ihnen würden danach ja offenbar noch am Leben sein, und das war doch immerhin etwas. Was machte es schon, wenn der Dämon zum Herrscher über Menschen und Götter aufstieg? Diese Ehre hatte er mehr als verdient, wenn er seine Überlegenheit unter Beweis stellte.
    Zugleich wusste der Junge, dass ihm diese Gedanken von seiner inneren Stimme eingegeben wurden. Genauso war es auch in Ith gewesen, nur war es diesmal noch gefährlicher. Hier, in der Unterwelt des Jal, kam es ihm ganz natürlich vor, sich von dem schwarzen Geist in seinem Körper leiten zu lassen. Umso schwieriger war es, gegen seine Einflüsterungen anzukämpfen.
    Aus Angst vor einem neuen Anfall versuchte er, immer in Niss’ Nähe zu bleiben. Sie war die Einzige, die ihm helfen konnte – aber nichts garantierte ihm, dass es ihr gelingen würde, den Dämon in ihm ein drittes Mal zurückzudrängen. Mit jeder Dezille, die er inmitten des unheilvollen Gwels verbrachte, wurde die Stimme stärker, und es sah nicht danach aus, als würden die Erben allzu bald aus dem Kam herauskommen.
    Seit Nolan seine Vision gehabt hatte, war jedenfalls schon einige Zeit verstrichen, und sie saßen immer noch untätig herum, versuchten einander Mut zu machen und sprachen über ihre Sorgen, Hoffnungen und Ängste. Auch aus dieser Prophezeiung konnten sie keine Schlüsse ziehen, solange sie nicht mehr über die Umstände wussten. Die einzige gute Nachricht, der einzige Strohhalm, an den sie sich klammerten, war die Aussicht, bald ihre Familien wiederzufinden.
    Der Flüstersee war zur Ruhe gekommen, was nur bedeuten konnte, dass sich der Wächter des Kam nicht mehr für seine Besucher interessierte. Hin und wieder sprang noch eine Undine aus der Masse heraus, doch das Wogen und Zischeln hatte sich gelegt. Fast schien es, als dämmerten die Feuerschlangen nun apathisch vor sich hin, und so hofften die Erben, nicht wieder im Kreis zu laufen, wenn sie sich ein zweites Mal in das Labyrinth vorwagten.
    Dennoch schoben sie ihren Aufbruch noch um einige Dekanten hinaus. Sie alle hatten etwas Schlaf und Erholung bitter nötig, denn der Schock über die Prophezeiung der Undinen und das düstere Schicksal, das sie erwartete, saß tief.
     
    Diesmal schlugen sie ihr Lager nicht in einem Gang, sondern am Ufer des Flüstersees auf. Da die Undinen sie nun nicht mehr beachteten, gab es keinen Grund, sich den Gefahren des Labyrinths auszusetzen, wo sie jederzeit eine böswillige Kreatur überraschen oder sich ein Gang für immer verschließen konnte. Außerdem wollte Amanon das Licht in der Höhle nutzen, um an der Übersetzung des ethekischen Manuskripts weiterzuarbeiten, während er Wache hielt. Überhaupt waren die Erben froh, hier auf ihre Lampen verzichten zu können. Der Weg ins Dara war vielleicht noch weit, und sie mussten sparsam mit ihrem Ölvorrat umgehen.
    Ohne zu wissen, ob es Tag oder Nacht war, nahmen sie ein karges Mahl zu sich und wickelten sich in ihre Decken. Doch die meisten waren noch viel zu aufgewühlt, um schlafen zu können, besonders Nolan, den nicht einmal Zejabel zu trösten vermochte. Auch Keb wirkte gereizt; er hatte seine Decke in einigem Abstand zu den anderen ausgebreitet, lag reglos mit unter dem Kopf verschränkten Händen da und starrte ins Leere. Seit Nolan von seiner Vision berichtet hatte, war ihm kaum ein Wort über die Lippen gekommen. Er schien an Heimweh zu leiden, was ihm keiner seiner Freunde verdenken konnte, schließlich kannten sie das Gefühl selbst nur zu gut.
    Cael hingegen war es sogar ganz lieb, noch wach zu bleiben. Wenn es ihm gelang, der Müdigkeit zu widerstehen, wollte er am liebsten kein Auge zutun. Er spürte, dass sein Dämon Kraft aus den dunkelsten Gedanken der Menschen zog und stärker wurde, sobald er schlief. Da es ihm zu gefährlich schien, sich hinzulegen, setzte er sich an die warme Höhlenwand, aber er nickte trotzdem immer wieder ein, nur um einen Augenblick später erschrocken hochzufahren. Als die meisten seiner Gefährten die Augen geschlossen hatten, stand er auf, um sich die Beine zu vertreten, und ging schließlich zu seinem Cousin, der ein wenig abseits zwischen seinen Manuskripten, Notizen und Schreibwerkzeugen saß.
    »Kann ich dir irgendwie helfen?«, fragte er und unterdrückte ein Gähnen.
    Amanon sah überrascht auf: Er war so vertieft in seine Arbeit gewesen,

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