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Die Krieger der Königin: Falkenherz

Die Krieger der Königin: Falkenherz

Titel: Die Krieger der Königin: Falkenherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. J. McDonald
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selbst, aber der Brief in seinem Mantel würde Lizzys Tod nach sich ziehen, sollte er gefunden werden. Und auch den von Sieben-Null-Drei, obwohl Zwo kein Mitgefühl für den fremden Krieger aufbringen konnte. Besonders nicht im Moment.
    Zwo schwebte durch die Dunkelheit und zu der Stelle, an der er die Blumen für Eapha gesammelt hatte. Ganz in der Nähe spürte er Lizzys Vater. Er senkte sich am Rande der Stadt ab, direkt an der Grenze, und riss sein Maul weit auf, so dass die Blitze seiner Zähne die Dunkelheit erhellten. Heute Nacht gab es nicht viele Lagerfeuer, und alles war ruhig. Er fühlte, dass die Leute dort draußen Angst hatten.
    Alle außer einem. Sofort löste sich ein Schatten von dem Feuer und kam auf ihn zu. Zwo erkannte ihn an seinen Emotionen: entschlossen und ruhig. Der Mann trat an die andere Seite der zerbrochenen Mauer heran und sagte etwas, was der Krieger nie erwartet hätte.
    »Hallo, Zwo.«
    Zwo zuckte zusammen, und die Blitze in ihm setzten vor Überraschung für einen Moment aus. Woher kannte dieser Mann seinen Namen?
    »Hier ist jemand, der auf dich gewartet hat«, erklärte Leon und trat zur Seite.
    Eine zweite schwarze Gestalt kam auf ihn zu – eine, die er sehr gut kannte. Für einen Moment konnte er nur starren, aber dann rannte sie auf ihn zu. Er schrie und warf Dutzende schwarze Tentakel nach vorn, um sie um die schluchzende Eapha zu schlingen. Es war ihm verboten, seine natürliche Gestalt aufzugeben, aber er zog sie an sich und schlang zitternd seinen Mantel um sie. Eapha war in Sicherheit! Sie war in Sicherheit. Wie war sie hierhergekommen?
    »Leon hat mich gerettet«, flüsterte sie. »Und er ist bereit, mir dabei zu helfen, dein Meister zu werden, wenn wir ihm dabei helfen, Lizzy und Ril zu retten.«
    Dafür hätte Zwo alles für den Mann getan. Der Krieger drückte Eapha an sein Herz und beobachtete Leon, während er darauf wartete, dass der Mann ihm sagte, was getan werden musste. Wenn er es trotz all der Regeln, denen er unterlag, tun konnte, würde Zwo es tun.
    Und wie er in den folgenden Minuten erfuhr, war es etwas, das er problemlos tun konnte.
     
    Frisch genährt von zwei Futtersklaven, lag Ril in einer der Nischen des Harems, die Arme um Lizzy geschlungen. Ihr Kopf ruhte auf seiner Brust, und er atmete noch schwer. Eapha war verschwunden, das hatte sie ihm erzählt, nur um zu erfahren, dass ihre Freundin bereits von ihrem Vater gerettet worden war. Sie hatte in Rils Armen geweint und ihn dann schon fast gewalttätig geliebt. In ihrer unglaublichen Erleichterung hatte sie seine seltsame Distanziertheit nicht gespürt.
    Ril küsste ihre Stirn, und sie hob den Kopf, um ihn anzulächeln. »Ich nehme an, ich hätte diesen Brief gar nicht schreiben müssen. Eapha wird ihm sagen, was Zwo will.« Ihre Augen trübten sich für einen Moment. »Ril … bin ich dein Meister?«
    »Ja«, antwortete er. »Das warst du, bis Leon mich übernommen hat.«
    Sie starrte ihn an und richtete sich auf. Er hatte ihr gesagt, was ihr Vater getan hatte, und sie war sich immer noch nicht sicher, was sie davon halten sollte. Liebte Ril sie immer noch? Das tat er. Er hatte sie gerade erst geliebt. Jeden anderen Gedanken konnte sie vor lauter Angst nicht einmal zulassen. Als er sie fester packte, legte sie sich wieder neben ihn. »Wie ist es möglich, dass du zu mir gehörst?«, flüsterte sie. »Du bist der Krieger meines Vaters.«
    »Ich war auch der deine«, sagte er. »Das habe ich dir erzählt. Ich gehörte dir seit dem Tag deiner Geburt.«
    Sie verzog das Gesicht. »Ich kann als Baby nicht besonders eindrucksvoll gewesen sein.«
    »Du warst schleimig und laut und wunderschön«, versicherte er ihr. »Ich bin dir verfallen, kaum dass ich dich zum ersten Mal gesehen habe.« Er sah und fühlte ihren verdutzten Blick. »Ich habe es offiziell gemacht, als du sieben Jahre alt warst.«
    »Wie?«
    Er streckte eine Hand Richtung Decke aus, und beide beobachteten sie, während er sie langsam im dämmrigen Licht drehte, seine perfekte, menschliche, unmenschliche Hand.
    »Erinnerst du dich an die Zeit, als ich krank war?«, fragte er. »Ich war krank von dem Versuch, dein Muster in mich aufzunehmen. Ich brauchte es, aber erst, als du dich nach mir ausgestreckt hast, konnte ich es erreichen.«
    »Ich habe mich nach dir gestreckt?«, fragte sie überrascht.
    Er nickte, senkte seine Hand und schob ihr eine Strähne aus dem Gesicht. »Du wolltest so sehr, dass ich weiterlebe, dass du dich mir ergeben

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