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Die Krieger der Königin: Falkenherz

Die Krieger der Königin: Falkenherz

Titel: Die Krieger der Königin: Falkenherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. J. McDonald
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Trainingsschwert diente.
    »Ignorier sie«, sagte Leon. »Greif an.«
    Der Junge schluckte, dann sprang er nach vorn und wäre fast über seine eigenen Füße gestolpert, als er versuchte, das Ende seines Stockes in Leons Magen zu bohren. Leon wich ihm mühelos aus und schlug seine eigene Waffe auf Justins, so dass er sie verlor. Der Junge stolperte und landete auf dem polierten Deck.
    Leon wollte ihm gerade erklären, was er alles falsch gemacht hatte, als sich die schwach wahrnehmbare Langeweile in seinem Hinterkopf zu konzentrierter Aufmerksamkeit verschob. Mit einem Aufkeuchen wirbelte Leon herum und riss sein falsches Schwert hoch, so dass er Rils Schlag parierte, bevor sein Stock ihm die Schulter oder vielleicht sogar den Schädel brechen konnte. Der Krieger riss überrascht die Augen auf, weil ihm nicht klar war, wie er sich verraten hatte. Leon stieß sein Schwert zur Seite, zwang Rils Arm nach oben und schlug dann in Rils Kniekehlen. Die Beine des Kriegers gaben nach, er landete auf dem Rücken auf dem Deck und hatte sofort Leons Schwert an der Kehle.
    »Viel besser«, keuchte Leon mit rasendem Herzen. Sein Arm war taub, weil er Rils Schlag pariert hatte. Ob es nun ein Stock war oder nicht, der Krieger hätte ihm den Kopf abschlagen können. »Aber schlag das nächste Mal nicht so hart zu. Das hier soll ein Übungskampf sein.«
    Ril starrte ihn wütend an, und Leon konnte seine Scham fühlen. Sechs Jahre lang hatte er versucht, den Krieger davon zu überzeugen, den Schwertkampf zu erlernen. Ril konnte sich nicht mehr auf seine Kräfte verlassen, auch wenn er es nicht glauben wollte. Der Sylph hatte den Vorschlag und auch jeden Fast-Befehl zu lange ignoriert, aber jetzt hatte Lizzys Entführung seine Meinung geändert. Allerdings war er noch nicht besonders gut.
    Sechs Wochen würde es sie insgesamt kosten, Meridal mit diesem Schiff zu erreichen, und Leon trainierte jeden Tag bildete Leon sowohl Ril als auch Justin. Justin war ungeschickt und nervös, während Ril sich aus ganz anderen Gründen schlecht fühlte: Abgesehen davon, dass er im besten Fall ein widerwilliger Schüler war, verließ er sich zu sehr auf Macht und Geschwindigkeit und zu wenig auf Technik. Im Wesentlichen kämpfte er immer noch wie ein Kriegssylph. Trotzdem war Leon glücklich darüber, dass er es wenigstens versuchte. Er wollte seinem Krieger niemals wieder etwas befehlen – hatte sogar geschworen, dass er das niemals wieder tun würde –, aber um seine Tochter zu retten, war er zu allem bereit. Ril musste lernen, als Mensch zu leben und zu kämpfen. Sollten sie jemals gezwungen sein, zu enthüllen, dass er ein Sylph war, hatten sie wahrscheinlich nur eine einzige Chance.
    »Das war wirklich gut«, sagte Leon, aber das Kompliment traf auf taube Ohren. Der Krieger kämpfte sich auf die Füße und stapfte davon, quer durch die murmelnde Menge. Leon seufzte.
    »Ich hätte nicht gedacht, dass Sie fähig sind, ihn zu besiegen«, sagte Justin, der ebenfalls wieder aufgestanden war.
    »Halte diesen Gedanken fest«, antwortete Leon, drehte sich um und nahm erneut eine Angriffshaltung ein. »Und jetzt verteidige dich.«
    Schon beim ersten Schlag jaulte der Junge auf und ließ sein Übungsschwert fallen. Innerlich stöhnend, ließ Leon ihm ein paar Sekunden Zeit, es wieder aufzuheben, bevor er ihn erneut angriff. Sie hatten nur noch wenige Wochen, bis sie Meridal erreichten. Bis dahin musste er Justin in jemanden verwandeln, den nicht alle umbringen konnten.
    Leon wich einem unkoordinierten Schlag aus wie schon am Anfang des Kampfes, schwang sein Schwert herum und schlug den Jungen als Bestrafung auf den Hintern. Justin kreischte auf und fiel zu Boden. Die Zuschauer brüllten vor Lachen.
     
    Ril ging zu dem Raum nach unten, der ihnen im Bauch des Schiffes zugeteilt worden war. Er hatte keine Ahnung, was er gekostet hatte, aber er hatte gesehen, wie Leon sich bei den Verhandlungen gewunden hatte. Sie hatten nicht viel für ihr Geld bekommen. Es war eine fensterlose Kammer mit schmalen Betten an den drei Wänden. Sein eigenes Bett lag direkt gegenüber der Tür. Mit einem Stöhnen ließ sich Ril darauf fallen. Er hatte nicht gegen den dummen Mann kämpfen wollen, aber was blieb ihm anderes übrig, als zu lernen? Er hatte in seiner Sklavenform eines Falken auf Leons Schulter gesessen, als er zum ersten Mal von Meridal erfahren hatte, und er wusste genauso gut wie sein Meister, wie es dort mit den Kriegern war: Sie patrollierten die Städte und

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