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Die Krieger der Königin: Falkenherz

Die Krieger der Königin: Falkenherz

Titel: Die Krieger der Königin: Falkenherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. J. McDonald
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nur selten etwas, was zu beanstanden war. Ein Mann kratzte sich, als hätte er Läuse, und er vermerkte den Befehl, ihn scheren zu lassen. Ein anderer zuckte anfallartig, und Speichel lief ihm aus dem Mundwinkel. Das war nicht gut. Ein verrückter Futtersklaven konnte seiner Sylphe schlechte Energien weitergeben. Er notierte, dass der Futtersklave vernichtet werden sollte. Er war einfacher zu ersetzen als eine gut ausgebildete Sylphe.
    Hinter den Zellen der Futtersklaven – die alle weit unter der Erde lagen, wo es einfach war, sie kühl zu halten – lagen die Zellen für die Opfer. Mit diesem Bereich des Geschäfts hatte Shalatar nichts zu tun. Er hatte mit Kriegern nichts zu schaffen, außer sie zu füttern, aber seine Zwillingsschwester schon. Er war hierhergekommen, um sie zu finden.
    Seinen Notizblock unter den Arm geklemmt, ging Shalatar an den Käfigen entlang, die Frauen enthielten. Alle waren schön, aber jede auf ihre Art entstellt – sie waren gut genug, um einen Krieger anzulocken, aber nicht dafür geeignet, in einen Harem zu kommen. Entweder das, oder sie hatten bereits Zeit im Harem verbracht und sollten jetzt getötet werden. Das geschah, wenn alle Krieger sie ignorierten oder wenn einer ein besonderes Interesse entwickelte. Sobald ein Krieger anfing, ausschließlich nur noch eine Frau zu decken, war es Zeit, sie verschwinden zu lassen, bevor er anfing, sich mehr auf sie als auf seine Pflichten zu konzentrieren. Die Harems waren dazu da, die Sylphen bei Laune zu halten, und nicht, um sie träge werden zu lassen.
    Als Shalatar an ihnen vorbeiging, starrten die Frauen ihn verängstigt an, oder flehten, sie freizulassen oder zurück in den Harem zu schicken. Er ignorierte sie alle. Wenn die Frauen nicht als Opfer endeten, würden sie irgendwo in der Stadt verkauft werden – falls jemand wirklich eine Frau kaufen wollte, die schon von Kriegern benutzt worden war –, oder man würde ihnen die Zungen entfernen und sie in Futtersklaven verwandeln. Für etwas anderes waren sie nicht gut genug, das war das Schicksal, das sie ereilte. Sobald eine Frau einmal mit einem Krieger geschlafen hatte, konnte sie nicht mehr als Opfer eingesetzt werden, um einen Neuen anzulocken. Irgendwie konnten die Krieger es spüren – sie tauchten nicht wegen ehemaliger Konkubinen auf. Und natürlich durfte sich kein Krieger von einer Frau nähren. Er durfte sie nur ficken. Früher einmal hatte man den Frauen die Kehle durchgeschnitten, wenn sie als nicht geeignet für die Harems gesehen worden waren, aber das hatte einige Krieger in Unruhe versetzt. Deswegen konnte man auch in der Arena keine Frauen töten lassen. Das trieb die Krieger in den Wahnsinn. Nein, sie konnten nur als Futtersklaven für die Elementarsylphen eingesetzt werden … was einen Umsatzverlust für die Kriegerabteilung bedeutete. Es war ein logistisches Puzzle, um das er seine Schwester nicht beneidete.
    Natürlich kam sie gut damit zurecht, so wie sie auch gut mit den Kriegern zurechtkam. Auch wenn ihre Meister Männer waren – in die Harems zu gehen und einem Krieger Anweisungen zu erteilen, das erforderte eine ganz besonderes, weibliches Einfühlungsvermögen. Rashala war berühmt dafür. Sie konnte den wütendsten Krieger mit einer Berührung und einem Wort beruhigen.
    Shalatar fand seine Schwester in der Quarantänestation für neue Frauen. Die Käfige waren penibel sauber, aber es gab immer die Gefahr von Krankheiten, und es war unvorstellbar, eine Heilersylphe für Sklaven einzusetzen. Sie hatten Zugriff auf eine von ihnen, um sie in der Arena einzusetzen, falls ein Kämpfer besonders mutig war und sich die Anerkennung des Kaisers verdiente, oder wenn eine Sylphe verwundet wurde, was manchmal, wenn auch selten, geschah. Ein oder zweimal hatte Shalatar sie auch eingesetzt, um seine eigenen Magenschmerzen zu heilen, obwohl sie bei Stress wieder auftraten. Trotzdem konnte er sich nicht vorstellen, die Heilersylphe zu rufen, wenn eine einfache Quarantäne alle Probleme ausräumen würde.
    Rashala stand auf dem Steg über den Käfigen und schaute nach unten. Wie er selbst war auch Shalatars Schwester kahlgeschoren, um ihren Status als gebundene Unfreie zu zeigen. Sie war durch ihre herausragenden Leistungen der Sklaverei entronnen. Ihre Fähigkeiten hatten Shalatar die Möglichkeit gegeben, selbst auch zu glänzen, was eine Chance war, die er ihr nie vergelten konnte. Sie trug Beerensaft auf ihren Lippen, um sie zu einem dunklen Purpur zu

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