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Die Krieger der Königin: Falkenherz

Die Krieger der Königin: Falkenherz

Titel: Die Krieger der Königin: Falkenherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. J. McDonald
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Leon, dass es ein Markt war – ein Markt für die Ärmsten der Armen.
    Alle starrten das Loch in der Wand der Arena an. Als Leon mit dem Schwert in der Hand erschien, mit wildem Blick und in alle Richtungen abstehenden Haaren, schrien sie angsterfüllt auf und flohen.
    Leon rannte die Straße entlang. Niemand sprang ihn an oder verfolgte ihn aus der Arena, und er duckte sich hinter den ersten Verkaufstand mit Stoffen und Teppichen und auch ein paar Roben, die weit genug waren, um zumindest den Sand abzuwehren.
    So ein Kleidungsstück würde ihn tarnen. Mit seinen blonden Haaren, dem Bart und seiner bleichen Haut wäre er zu auffällig. Schnell packte sich Leon eine Robe und zog sie über. Sie war warm und saugte sich sofort mit seinem Schweiß voll. Er trottete die Straße entlang, sein Schwert versteckt in den weiten Falten. Es würde ihm nichts helfen, es offen zu tragen, nicht, wenn so viele Krieger in der Gegend waren.
    Fünf Kilometer südlich und unter der Erde. Leon konzentrierte sich wieder auf seine Tochter, während er durch dunkle Gassen huschte und nach einem belebten Ort Ausschau hielt, wo er sich unter die Menge mischen konnte. Er konnte Lizzy nicht suchen, bevor er sich sicher war, dass niemand ihn verfolgte. Er achtete darauf, seine Gedanken auf Dinge zu richten, die keine Krieger anziehen würden, und zwang sich, ruhig und entspannt zu sein. Erst spät in der Nacht, versteckt in einer dreckigen Seitengasse, ließ er seiner Trauer freien Lauf. Er weinte bis zum Morgengrauen, beobachtet von einer Straßenkatze, die sich kaum für ihn interessierte.

[home]
    15
    D er Kaiser war erfreut. Rashala wünschte sich, sie hätte den Kampf gesehen. Anscheinend war er erstaunlich gewesen. Sie schüttelte den Kopf und ging weiter einen aufwändig verzierten Korridor entlang. Neben ihr schritt ihr Bruder. Krieger waren ihre Spezialität, aber Futtersklaven waren seine, und sie würden viele Futtersklaven brauchen.
    Sie traten durch einen Türrahmen, der vom Krieger Nummer  52 bewacht wurde, und erreichten einen großen Raum mit weichem Teppich und einem Fenster, das eine sanfte Brise einfing. Der Krieger, der Neunundachtzig besiegt hatte, lag auf einer gepolsterten Couch, und die persönliche Heilersylphe des Kaisers stand über ihn gebeugt. Nur ihr war es zu verdanken, dass er überlebt hatte – oder vielleicht sollte man eher sagen, er hatte überlebt, weil es dem Kaiser so gefiel. Das Ergebnis war das Gleiche.
    Der Körper des Kriegers, der bewusstlos auf der Couch lag, war mit tiefen Rissen überzogen, die sich langsam schlossen, als die Heilerin ihre Hände über ihn führte. Die Sylphe warf Rashala und ihrem Bruder einen ruhigen Blick zu und sagte: »Futtersklaven?« Es war seltsam, sie sprechen zu hören, aber aufgrund ihrer Arbeit war es ihr erlaubt.
    Futtersklaven. Da keiner von ihnen an mehr als eine Sylphe gebunden wurde, bedeutete das neue Sklaven. Egal, was die Einheimischen dachten, sie waren nicht so billig und einfach zu finden. Und bei Kriegern mussten Futtersklaven Männer sein. Rashala beneidete ihren Bruder nicht um die Aufgabe. Es war kaum eine Stunde her, seit sie die Nachricht erhalten hatten.
    Sie warf Shalatar einen fragenden Blick zu. »Sie sind unterwegs«, sagte er. »In ein paar Minuten sind sie da.«
    »Wo hast du sie so schnell gefunden?«, fragte Rashala.
    »Ich hatte keine Zeit, welche zu kaufen, also musste ich mir ein paar aus der Arena schnappen. Sie sind nicht perfekt, aber sie sind verfügbar. Im Moment werden ihnen die Zungen entfernt.«
    Sie nickte und schaute wieder zu dem komatösen Krieger. »Wie geht es ihm?«, fragte sie die Heilerin.
    Bis auf die Risse war seine Gestalt absolut menschlich, wenn auch sehr bleich und mit gelben Haaren. Aber gleichzeitig wirkte er seltsam durchsichtig. Rashala war fast davon überzeugt, dass sie durch die Kreatur hindurchsehen konnte. Er war in diesem Kampf schwer verletzt worden, obwohl Rashala gehört hatte, dass er nur ein Mal getroffen worden war. Zugegeben, auch Neunundachtzig war nur ein Mal getroffen worden. Es war ein Verlust, aber Rashala konnte nicht so tun, als wäre sie unglücklich darüber, dass das verrückte, frauenmordende Monster tot war.
    Die Heilerin beugte sich wieder über den Krieger und wirkte weiter ihre Magie. »Er ist beschädigt«, sagte sie schließlich. »Sehr alter Schaden. Er ist in seinen Fähigkeiten extrem eingeschränkt. Die Gestalt zu wechseln wäre für ihn unglaublich schmerzhaft, und seine

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