Die Krieger der Königin: Falkenherz
kreischte, bis die gesamte Arena von seinen Schreien widerhallte. Es versuchte, sich umzudrehen und Leon in zwei Stücke zu beißen, aber sein verkrüppelter Hinterlauf behinderten ihn. Leon ließ das eine Schwert im Bein stecken und tauchte unter dem riesigen Bauch hindurch.
Dann beschoss das Wesen ihn mit seinem Hass, aber Leon hatte fünfzehn Jahre lang Ril auf seinem Arm getragen. Die Aura eines Kriegssylphen war etwas, das er schon vor Jahren zu ignorieren gelernt hatte. Er wurde nicht einmal langsamer. Mit dem zweiten Schwert durchtrennte er sauber die Sehnen am zweiten Bein. Das Monster brach hinten ein. Seine panischen Bisse verfehlten den Haken schlagenden Menschen, der ständig über seinen Rücken und den Schwanz sprang.
Zu versuchen, wegzulaufen, würde nur seinen Meister töten. Aber in der Nähe zu bleiben, das bedeutete ebenfalls den sicheren Tod. Ril änderte seine Richtung und rannte direkt auf den Krieger zu, wobei er so schnell lief, wie es ihm nur möglich war. Die Aufmerksamkeit des Monsters war vollkommen auf Leon konzentriert, also sah es Ril nicht kommen. Aber es hörte den Jubel der Menge, als er sich näherte. Verzweifelt versuchte es, sich umzudrehen.
Ril legte seine gesamte Kraft in den Lauf und den Sprung, so dass er weit über den Kopf des Wesens hinwegsegelte. Außer Reichweite der Zähne, flog er neun Meter über dem Boden durch die Luft und drehte sich, bis er fast kopfüber stand. Das Schweigen auf der Tribüne sagte ihm, dass er verraten hatte, was er war – was bedeutete, dass das Dutzend Krieger, das über ihnen schwebte, ihn angreifen würde, selbst wenn er dieses Ding tötete. Aber er musste überleben. Wenn sowohl er als auch Leon starben, würde Lizzy niemals frei sein.
Er drehte sich in der Luft über dem Krieger und landete auf dem Rücken des Wesens, genau zwischen seinen Schulterblättern. Das Monster riss den Kopf hoch, und sein Gebrüll klang gleichzeitig überrascht und voller Verständnis. Ril ließ dem Ding keine Zeit, um seine Schilde zu heben; er hatte nicht die Reserven, ein Energiefeld zu durchstoßen. Stattdessen schlug er mit den Händen mit aller Kraft zu.
Der Krieger schrie, und es klang nicht mehr arrogant oder auch nur verängstigt. Das war ein Todesschrei, denn Rils Energie durchstieß ihn und riss den Mantel der Kreatur in Stücke. Der Körper des Sylphen explodierte, und Fleischstücke flogen in alle Richtung, die sich in der Luft auflösten, noch bevor sie auf dem Boden aufschlugen. Sein Schrei verklang zu einem Wimmern, dann zu einem Gurgeln, während das Wesen sich in Energie verwandelte, die mit einem Flackern verlosch.
Ril rollte auf den Sand und atmete tief den Ozongeruch ein, den sein Gegner hinterließ. Seine eigene Form wurde von furchtbaren Schmerzen erschüttert und es drängte ihn, sich aufzugeben, zu Energie zu werden und alle Gedanken zu vergessen. Das Leben zu vergessen. Aber er kämpfte gegen diesen Tod, zwang sich auf die Knie und fragte sich, ob das Rauschen in seinen Ohren die Menge war oder ob die Zuschauer schwiegen, als ihr Kämpe starb. Aber er konnte Leon hören, der ihn anschrie. Allerdings verstand er nicht, was der Mann sagte. Wahrscheinlich war es gut so. Es bedeutete, dass er sich keine Gedanken um den Befehl zum Aufhören machen musste.
Er hob wieder die Hände, diesmal in Richtung des schmalen Endes der Arena ohne Sitzreihen. Er konnte spüren, dass die Wand dort dünner war und sich dahinter ein leerer Platz erstreckte. Ril nahm alles, was er noch übrig hatte, und die Schmerzen, die der folgende Energiestoß auslöste, war schlimmer als alles, was er je erlebt hatte. Aber die Wand explodierte zu fliegenden Steinen.
Ril fiel nach hinten, und der Sand, den er dabei aufgewirbelt hatte, rieselte um ihn herum zu Boden. Es fühlte sich an, als wäre auch etwas davon auf seinen Augen gelandet. Und in seine Haut eingedrungen, denn in seinem Körper bildeten sich Risse, als wäre er kurz davor, sich aufzulösen. Er würde Lizzy niemals wiedersehen – aber es war ein guter Tod für einen Krieger.
Hände packten ihn, zogen ihn nach oben und gegen etwas Warmes. Er spürte einen vertrauten Herzschlag, und die geistige Berührung kannte er so gut wie seinen eigene. Hätte Leon nicht fliehen sollen? Er hatte dem Mann einen Fluchtweg geöffnet. Das war die Absicht gewesen.
Trink,
hörte er. Leon hatte geschworen, dass er Ril niemals wieder Befehle erteilen würde, aber natürlich tat der Mann es trotzdem ständig. Sein
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