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Die Krieger der Königin: Falkenherz

Die Krieger der Königin: Falkenherz

Titel: Die Krieger der Königin: Falkenherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. J. McDonald
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sofort in eine enge, schmale Gasse zwischen zwei Gebäuden ein. Die Abwesenheit der Sonne, die den Tag so schrecklich heiß gemacht hatte, kühlte die Luft extrem ab, und nur noch sehr wenige Leute waren draußen unterwegs. Die junge Frau zog im Gehen einen Schal um den Hals und bewegte sich so schnell, wie es ihr möglich war, ohne zu rennen.
    Der Weg, den sie einschlug, war nicht einer, den Leon einem unbewaffneten Menschen empfohlen hätte, und er eilte inzwischen auch deswegen hinter ihr her, um ein wachsames Auge auf sie zu haben. Aber als sie tiefer in das enge Straßengewirr eindrang, das sich am Rande der Stadt erschreckte, folgte er ihr bald nur noch deshalb, weil er ohne sie den Rückweg nicht gefunden hätte. Alle paar Schritte tauchten dunkle Türrahmen auf, jeder davon tief genug, dass sich ein Mann darin verstecken konnte, aber niemand sprang sie an, nicht an diesem Ort. Es musste an den Kriegern liegen. Er konnte fühlen, wie sie in der Luft über ihnen schwebten, alles beobachteten und fühlten, und er wusste auch, dass sie bei Bedarf in Sekunden da wären – wahrscheinlich, um neue Kämpfer für die Arena zu finden, dachte er unfreundlich. Aber er hatte genug Gründe, so hart zu sein. In der kurzen Zeit, die er in den Käfigen verbracht hatte, hatte er sich mit vier anderen Opfern unterhalten. Einer hatte ein wenig Brot gestohlen. Einer war aus den Pferchen der Futtersklaven entkommen, bevor man ihm die Zunge entfernen konnte. Der dritte hatte Sand auf einen Adeligen geworfen, und der vierte hatte keine Ahnung, warum er hier war.
    Das Mädchen erreichte den Rand der Stadt, wo eine halbverfallene alte Mauer die Wüste zurückhielt. Sand wehte über sie, hängte sich an die Kleidung und brannte in seinen Augen. Sie ging zur Mauer, dann klettere sie darüber hinweg und verließ die Stadt. Leise folgte Leon ihr und als er das tat, erkannte er, dass sie nicht allein waren. Auch andere Leute hielten auf die Wüste zu und wickelten sich zum Schutz Schals ums Gesicht.
    Während die Stadt voller Licht und Leben war, gab es hier draußen nur eine Ansammlung von heruntergekommenen Hütten. Und Leon konnte sich nicht vorstellen, wie die Menschen hier überlebten. Bei dem Gedanken an die hier auftretenden Krankheiten wand er sich innerlich. So weit er in der Dunkelheit sehen konnte, gab es Dutzende von Behausungen aus aufgestapelten Steinen und zerrissenem Stoff. Viele von ihnen waren im Windschatten großer Felsbrocken erbaut, damit sie nicht der vollen Macht der Böen ausgesetzt waren. Feuer flackerten in offenen Gruben, und um sie herum versammelten sich Leute, um zu kochen und sich zu unterhalten. Leon entdeckte nicht viele Kinder, aber einige rannten herum und spielten trotz der späten Stunde miteinander.
    Am Rande des Feuerscheins zögerte er und beobachtete, wie die Frau, der er gefolgt war, zu anderen Leuten trat, die dem Anschein nach ihre Familie waren. Hier draußen, außerhalb der eigentlichen Stadt, lebten offensichtlich viele Menschen. Leon beobachtete, wie die Frau ihr Trinkgeld mit den Einnahmen der anderen zusammenwarf, dann zog sie eine Flasche Wasser heraus, die aufgeregt herumgereicht wurde. Als einer der Männer Leon entdeckte, winkte er ihm sich ihnen anzuschließen.
    Mit einem Schulterzucken folgte Leon der Aufforderung.
     
    Ril lag wie Shalatar auf den Knien, den Oberkörper vorgebeugt, die Stirn am Boden und die Arme nach vorn ausgestreckt. Der Boden bestand aus glänzendem Marmor, der so sehr poliert war, dass Ril seine eigene hasserfüllte Miene sehen konnte, während er sich selbst böse anstarrte, weil es ihm nicht erlaubt war, den Kopf zu heben und andere böse anzustarren. Er fühlte, wie der Kaiser um ihn herumging, und die Haut zwischen seinen Schulterblättern kribbelte.
    Die Tatsache, dass Shalatar sich in derselben Position befand, tröstete ihn kaum. Der Mann war zufrieden, auf dem Boden zu liegen. Er fühlte sich sogar geehrt. Ril hatte das Gefühl, wahnsinnig zu werden. Er holte tief Luft, hielt sie kurz an und atmete dann langsam aus. Er neigte nicht zu Wutanfällen. Er überlegte gründlich, plante sorgfältig und handelte erst dann, wenn er sich sicher war. Er würde einen Ausweg finden, eine Lücke entdecken. Er musste einfach.
    »Er ist nicht sehr eindrucksvoll anzusehen, oder?«, sagte der Kaiser. Niemand wagte es, ihm zu antworten. Er war in den mittleren Jahren, so dünn, dass er schon fast ausgezehrt wirkte, und genauso kahl wie Shalatar, nur dass sich bei ihm

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