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Die Krieger der Königin: Falkenherz

Die Krieger der Königin: Falkenherz

Titel: Die Krieger der Königin: Falkenherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. J. McDonald
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besetzt, und die Vorhänge wehten nicht nur, weil jemand dahinter auf und ab hüpfte. Einer fickte seine Eroberung sogar in der Mitte des Harems. Anscheinend war es ihm egal, wer zusah – oder es war ihm so sogar lieber.
    Lizzy umrundete das beschäftigte Paar und tat wie alle anderen so, als hätte sie nichts gesehen. Wäre sie es gewesen, die auf dem Boden lag – und sie hatten keine Zweifel daran, dass sie es hätte sein können, hätte es Rils seltsamen Schutz nicht gegeben –, wäre es ihr auch lieber gewesen, niemand hätte sie beachtet.
    Sie verstand immer noch nicht, was er getan hatte, um die anderen Krieger von ihr abzuhalten. Er hatte sie seinen Meister genannt, als er sie geliebt hatte, aber wie konnte das sein? Ihr Vater war sein Meister und war es immer gewesen, und Ril hatte diesen Zustand aufrechterhalten, auch nachdem er befreit worden war.
    Obwohl er Leon nicht wirklich loswerden konnte. Meister waren lebenslang Meister, egal, wie viele Meister der Krieger hatte, und Leons Befehle wären immer vorrangig – obwohl Solie ihn als Königin natürlich ausstach. Aber nichts davon machte Lizzy zum Meister, auch nicht die Tatsache, dass sie sich geliebt hatten. Es brauchte Zauber, um eine Sylphe zu binden. Sie hatte diese Rituale miterlebt, die nicht von der Sylphe selbst gewirkt werden konnten, außer in der Gegenwart einer Königin. Und auch dann nicht auf sich selbst bezogen. Priester führten die Rituale durch, mit der aufwändigen Choreografie und dem Sprechgesang. Lizzy hatte mehr als ein Mal dabei zugesehen, manchmal auch mit Ril im Raum, aber er hatte bei diesen Gelegenheiten nichts Besonderes gesagt oder getan. Trotzdem war es ihm irgendwie gelungen, sie zu seinem Meister zu machen. Er hatte dafür gesorgt, dass sie hier sicher war. Und noch mehr, sie
fühlte
sich auch sicher. Um ehrlich zu sein, sie fühlte sich fantastisch.
    Eapha erschien und lächelte. Auf ihrer Oberlippe stand Schweiß, und an ihrer Haut hing ein Geruch, der Lizzy erröten ließ. Zwo war mit ihr zusammen gewesen, und sie glühte förmlich.
    »Weißt du, wann Ril zurückkommen wird?«, fragte Lizzy leise.
    Eapha ging zum Tisch und nahm sich ein Brötchen und mehrere Früchte. »Nein. Aber irgendwann kommt er zurück. Was sollen sie sonst mit ihm machen?«
    Lizzy nahm sich eine Schale mit Grütze, sagte aber nichts mehr, bis sie sich ein gutes Stück entfernt hatten. Keine der anderen Frauen am Tisch gehörte zu dem Kreis von aufgeklärten Kriegern und ihren Frauen, und es wäre dumm, zu riskieren, dass ihr Geheimnis entdeckt wurde. Bis jetzt hatte niemand den Kreis verraten, aber Eapha hatte Lizzy vor anderen Frauen gewarnt, die für einige Freiheiten andere verrieten. Es hieß, Melorta, die oberste Wächterin, habe sich so ihre Stellung erworben.
    Sie erreichten eine Ecke an der hinteren Wand. Ap schrie irgendwo in der Nähe, weil irgendein Krieger mit ihr schlief. Die Frau genoss Sex wirklich. Lizzy war erstaunt, dass ihre Stimme nie brach.
    »Ich habe mich mit Zwo unterhalten«, meinte Eapha. »Er sagt, dass du Rils Meister bist. Es hat ihn sehr interessiert, aber er kann nicht mit dir reden, weil dein Wortschatz immer noch so klein ist.« Sie lächelte, und dabei erschienen Grübchen auf ihren Wangen.
    Lizzy lachte und errötete. »Du meinst, ihr beide findet auch noch die Zeit, euch zu unterhalten?«
    Eapha schlug sie leicht. »Sei lieb. Ich meine es ernst. Es hat ihn wirklich fasziniert. Er wusste nicht, dass Frauen die Meister von Krieger sein können.«
    »Oh, sicher«, sagte Lizzy, und ihr fiel auf, dass sie mit Eapha noch nie über Sylphental gesprochen hatte. Die Frau hatte allerdings auch nicht danach gefragt. An diesem Ort erkundigte man sich nicht nach der Vergangenheit der anderen. Zwo musste sehr aufgeregt gewesen sein, wenn Eapha das Thema ansprach.
    »Krieger bevorzugen sogar weibliche Meister«, erklärte Lizzy. »Zu Hause haben alle Krieger Frauen. Ril ist die Ausnahme. Er ist der Krieger meines Vaters. Er hat es noch nie ausgesprochen, aber wir wissen alle, dass er Vater liebt.« Und mich, dachte sie, sprach es aber nicht aus. »Aber alle anderen haben Frauen. Na ja, den anderen Sylphen scheint es egal zu sein, welches Geschlecht ihre Meister haben.«
    »Wie seltsam«, meinte Eapha.
    »Es gibt auch keine Harems. Krieger schlafen nur mit ihren Meistern. Außer Ril«, fügte sie hinzu.
    Eapha lachte. »Das wäre dann wirklich sehr seltsam. Also bist du nicht Rils Meister?«
    »Nicht, dass ich wüsste.

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