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Die Krieger der Königin: Schattenmacht: Roman (Knaur TB) (German Edition)

Die Krieger der Königin: Schattenmacht: Roman (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Die Krieger der Königin: Schattenmacht: Roman (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. J. McDonald
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an und blickte dann zu Hedu. Sie nickte und schaufelte frisches Essen auf die Teller der jüngeren Kinder, ob sie es nun wollten oder nicht.
    Nelson beäugte Hedu misstrauisch, als erwartete er, dass einer ihrer berüchtigten Kämpfe bevorstand. Nelson war ein friedlicher Mensch, aber das hatte ihn nicht davon abgehalten, Hedu mit einem Stuhl zu schlagen, als sie noch ihre Schwierigkeiten auskämpften. »Was ist mit dir los?«
    »Nelson«, warnte Galway, »iss dein Mittagessen.«
    Der junge Mann sah seinen Adoptivvater an, seufzte und konzentrierte sich wieder auf seinen Teller. Zehn Minuten später war er fertig und ging. Die meisten anderen Kinder folgten ihm. Hedu mit ernstem Gesichtsausdruck war ein ungewöhnlicher Anblick, aber sie neigten nicht dazu, sich Sorgen zu machen, bevor es unbedingt nötig war.
    Die zwei Erwachsenen waren nicht so unbekümmert.
    »Was ist heute passiert, Thom?«, fragte Iyala leise ihren Ehemann. Nach Jahrzehnten, in denen ihn jeder Galway genannt hatte, erschien es ihm manchmal fast seltsam, dass seine Frau ihn beim Vornamen nannte.
    Er zuckte mit den Schultern, schob seinen Teller weg und musterte seinen Stiefsohn.
    »Es scheint, als wolle Solie Kinder«, sagte Hedu.
    »Ah«, hauchte sie, »ich verstehe. Also wirst du Vater, ja? Das ist eine große Verantwortung.«
    Hedu sah sie ungläubig an. »Wie soll ich das machen? Ich kann keine menschlichen Kinder zeugen.«
    »Und?« Sie fing an, den Tisch abzuräumen. »Ich habe nur zwei meiner Kinder selbst geboren. Der Rest ist einfach aufgetaucht.«
    Hedu blinzelte nachdenklich.
    »Das bedeutet nicht, dass du jetzt einfach losziehst und irgendwo ein Kind aufliest«, warnte Galway. »So etwas irritiert gewöhnlich die Eltern.«
    Hedu lächelte ihn kurz mit glitzernden Augen an. »Sie will ein Baby in sich drin. Jetzt, wo ich weiß, was es ist, kann ich es fühlen. Das kann ich ihr nicht geben.«
    »Willst du?«, fragte Iyala.
    »Ja. Ich will, dass Solie glücklich ist.« Er schauderte. »Ich will nicht, dass sie daran denkt, mich zu verlassen.«
    »Also«, sagte Galway und tippte sich nachdenklich mit einem Finger auf die Lippen, »es gibt einen Weg, sie zu schwängern, wenn auch mit einem kleinen Umweg.«
    »Umweg?«, fragte Hedu.
    »Weißt du, wie menschliche Frauen schwanger werden?«, fragte Galway.
    Hedu warf ihm einen Blick zu. »Ja, außer es unterscheidet sich sehr von Kühen.«
    Galway lächelte, und Iyala lachte herzhaft. Unter den Kriegern war es eine Art Hobby zuzusehen, wenn die Bullen in die Herde geschickt wurden.
    »Also, wenn du das weißt, dann weißt du auch, was man macht, wenn eine Kuh sich besonders ziert?« Hedu blinzelte.
    »Necke den armen Jungen nicht, Thom«, sagte Iyala. »Sag es ihm einfach.«
    Hedu starrte ihn an und riss die Augen auf, als Galway es ihm erklärte.

7
    S olie saß in einem üppigen, privaten Garten, den ihre Freundin Loren mit Hilfe ihrer Wassersylphe Shore für sie geschaffen hatte. Solie betrachtete die kleine Sylphe ebenfalls als Freundin, obwohl diese nur ein Mal mit ihr gesprochen hatte und in ihrer Nähe immer sehr nervös war.
    Trotzdem war es anscheinend Shores Idee gewesen, den Garten anzulegen. Er war wunderschön, mit plätschernden Bächen und prächtig blühenden Büschen, wenn auch klein, nur ungefähr dreißig Meter lang und breit. Aber er lag direkt vor den Türen ihres Schlafzimmers und war von der wachsenden Stadt aus nicht einsehbar, so dass er Solie eine Rückzugsmöglichkeit bot. Und auch der Lärm der Stadt wurde durch die kunstvolle Anordnung der Bäche und von klingelnden Windspielen fast vollkommen übertönt. Solie konnte glauben, sie wäre Kilometer von allem entfernt. Es war ihre private Zuflucht.
    Unglücklicherweise wussten zu viele Leute davon und wollten sie besuchen. Es war nicht fair, dachte Solie und wusste, dass dieser Gedanke unfreundlich war. Aber der Morgen war die einzige Zeit an diesem Tag, sich mal hinzusetzen und in Ruhe Tee zu trinken. Da musste doch nicht Loren in ihrem Garten sitzen. Loren war eine talentierte Gärtnerin, und mit Shore an ihrer Seite konnte sie so viele Gärten schaffen, wie sie wollte. Sie musste nicht zu Solie kommen.
    Oder vielleicht war es die unterschwellige Spannung zwischen Loren und Lizzy, die dafür sorgte, dass Solie so unruhig war. Durch Shores Anwesenheit konnte sie es viel deutlicher spüren, als ihr eigentlich lieb war.
    Loren war zwanzig Jahre alt und damit altersmäßig genau zwischen Lizzy und Solie. Sie war eine

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