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Die Krieger der Königin: Schattenmacht: Roman (Knaur TB) (German Edition)

Die Krieger der Königin: Schattenmacht: Roman (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Die Krieger der Königin: Schattenmacht: Roman (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. J. McDonald
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hatte.
    »Hallo?«
    Claw zuckte zusammen, und seine Gestalt schimmerte. Fast hätte er sich in die schreckliche, reißzahnbewehrte Kreatur verwandelt, in der er gezwungenermaßen verharrt hatte, als Boradel noch sein Meister war. Er wirbelte zischend herum und entdeckte nur ein Dutzend Schritte entfernt im Flur eine Frau, die ihn beobachtete. Schnell nahm er wieder seine menschliche Form an. Er verstand nicht, wie sie es geschafft hatte, so nahe heranzukommen. Auf jeden Fall hatte sie keine Angst. Ihre Gefühle waren ruhig und freundlich, während sie wartete.
    »Du bist ein Kriegssylph, oder?«, fragte sie. »Gabby hat mir erzählt, dass ihr immer Blau und Gold tragt.«
    Sie kam näher, und Claw blinzelte, weil er sich nicht sicher war, was er tun sollte. Er sollte die Tür bewachen, aber die Frau wirkte nicht gefährlich. Frauen waren beruhigend. Er atmete tief durch, als die Erinnerungen verblassten.
    Sie schenkte der Tür keine Beachtung, sondern konzentrierte sich stattdessen mit dieser unendlichen, wohltuenden Ruhe ganz auf ihn. Sie war viel jünger als Rachel, und ihre weichen braunen Haare waren in einem Zopf zurückgebunden. Sie trug einfache Kleidung und ein einfaches Schultertuch, auch wenn Claw kein Sachverständiger für Mode war. Wie alle Krieger mochte er Frauen, und in ihrer Nähe verspürte er nicht den leisesten Drang zu Gewalttätigkeit.
    »Wie heißt du?«, fragte sie. Sie kam näher, bis sie nur noch ein paar Schritte von ihm entfernt stand, und sah ihn an.
    »Claw«, stammelte er.
    »Ich bin Sala. Nett, dich kennenzulernen.«
    Sie musterte seine wilden, blauen Haare. Er hatte sie am Anfang so geschaffen, weil er vergessen hatte, dass Menschen keine blauen Haare hatten. Später hatte Rachel ihm gesagt, dass es in Ordnung war, so zu sein. Wenn es ihm gefiel, gefiel es ihr auch. Und es war vollkommen egal, was die anderen dachten, selbst wenn er wusste, dass sie ihn für verrückt hielten.
    »Ich mag deine Haare«, erklärte Sala ihm.
    »Oh«, flüsterte er. »Danke.«
    Sala lächelte, ihre Gefühle flackerten nicht.

    Die Familie Galway lebte in einem riesigen Herrenhaus, das von einer enthusiastischen Erdsylphe namens Stria geschaffen worden war. Sie war eine Freundin der Familie. Nachdem sie bei den meisten Leuten darauf beschränkt gewesen war, einfache, klar strukturierte Häuser zu schaffen, hatte man ihr beim Haus der Galways freie Hand gelassen. Sie hatte ein Gewirr aus Räumen und Fluren geschaffen, das genauso weit unter die Erde reichte wie in den Himmel. An jeder Wand hingen Bilder von Dingen, die Stria zu dieser Zeit gerade interessiert hatten, die Möbel waren Teil des Hauses, und überall befanden sich Fenster. Es war seltsam, aber die Familie hatte sich daran gewöhnt, jeder hatte im Haus sein eigenes Zimmer, nachdem sie vor ihrer Ankunft im Tal ein einziges kleines Cottage bewohnt hatten.
    Galway und Hedu gingen den Weg zum Haus entlang und schlängelten sich zwischen dem herumliegenden Kinderspielzeug und dem Werkzeug hindurch. Das Gras war lang und der Garten ungepflegt. Die Galways waren nicht gerade die ordentlichste aller Familien, aber die Nachbarn beschwerten sich nicht, da in den letzten sechs Jahren eine dichte Fliederhecke den Blick auf das Chaos verdeckte. Außerdem waren da auch noch die regelmäßigen Besuche eines Kriegssylphen, der sich als Teil der Familie betrachtete.
    Die beiden erreichten das Haus kurz vor dem Mittagessen und traten in eine riesige Eingangshalle. Die Decke war zehn Meter hoch und bestand aus einem Kaleidoskop aus verschiedenfarbigem Glas. Eine schwere, geschwungene Treppe führte in den ersten und zweiten Stock, verschiedene Gänge zogen sich durch den Rest des Hauses. Es war still. Stria war es irgendwie gelungen, dafür zu sorgen, dass Geräusche sofort gedämpft wurden. Das machte es manchmal ziemlich schwer, die Person zu finden, nach der man gerade suchte, und es war fast unmöglich, alle gleichzeitig an den Esstisch zu holen.
    Im Moment war allerdings der größte Teil der Familie dort um den riesigen Tisch aus massivem Malachit versammelt, der sich aus dem Boden des Esszimmers erhob, das im Mittelpunkt des Hauses lag. An einem Ende des Raumes floss ein kleiner Bach durch einen tiefen Kanal im Steinboden, bevor er in Richtung der Badezimmer wieder verschwand, wo er die Badewanne ständig mit frischem, wenn auch kaltem Wasser füllte.
    Fünf Leute saßen um den Tisch. Alle sprachen gleichzeitig, während sie nach dem Essen griffen, das Iyala

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