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Die Krieger der Königin: Schattenmacht: Roman (Knaur TB) (German Edition)

Die Krieger der Königin: Schattenmacht: Roman (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Die Krieger der Königin: Schattenmacht: Roman (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. J. McDonald
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Sklave verbracht. Das wusste sie, und trotzdem hatte sie ihm nicht gedankt. Sie war sogar ein wenig in ihn verliebt, hatte aber nie etwas gesagt.
    Sie wollte einfach nicht über ihre Vergangenheit nachdenken. In einem Moment war sie die etwas gelangweilte, ab und zu verprügelte Geliebte des obersten Richters der Hauptstadt von Yed gewesen. Im nächsten war er tot, und sie wurde trotz all ihrer Proteste des Mordes angeklagt. Sie hatte sich schrecklich allein gefühlt.
    Gabralina schluckte schwer und ging zu Leon, füllte ihre Kelle und hielt sie ihm entgegen. »Durstig?«, fragte sie.
    Er sah zu ihr herunter und lächelte. Sein Gesicht war schmutzig, und er wirkte müde. »Danke«, sagte er, nahm die Kelle und trank sie aus. Er gab sie ihr zurück, dann legte er ihr für einen Moment die Hand auf die Schulter. »Gute Arbeit.«
    Gabralina lächelte, dann seufzte sie, als er sich erneut den Trümmern zuwandte. Den Sylphen zufolge waren jetzt alle Verwundeten befreit, und der Rest des Chaos konnte bis zum Morgen liegenbleiben. Solie schickte bereits viele Leute und Sylphen wieder nach Hause. Ein paar Augenblicke später war Gabralina eine von ihnen.
    Sie ging mit einem Seufzer, der Eimer war vergessen. Sie hatte Leon immer noch nicht gedankt, bemerkte sie, während sie sich in ihr leeres Bett legte und sich fragte, wo ihr Kriegssylph geblieben war.

    Claw betrat so leise wie möglich Rachels Haus. Er zitterte ein wenig, als er die Tür verschloss und seine Stiefel auszog, um sie ordentlich unter die Garderobe zu stellen, an der er seine Jacke aufhängte. Sie war schmutzig. Er hasste es, wenn seine Kleidung schmutzig war und Rachel sie waschen musste. Er hatte schon selbst gewaschen, aber bei ihm lief immer alles ein. Rachel sagte, er würde das Wasser zu heiß machen, aber das ergab für ihn nicht viel Sinn.
    Dreiundzwanzig Leute waren im Lagerhaus gestorben, zusammen mit sieben Sylphen und einem Dutzend Ochsen. Er wusste nicht, wie viele Verletzte es gab; das war Lucks Aufgabe. Bevor Mace ihn nach Hause geschickt hatte, hatte er noch gesehen, wie erschöpft sie war.
    Claw ging durch das winzige Wohnzimmer ins Schlafzimmer. Nach der Arbeit mit den schweren Trümmern war er erschöpft. Er wollte sich einfach nur neben Rachel zusammenrollen und vielleicht sogar selbst ein wenig schlafen.
    Er betrat das Schlafzimmer. Seine Augen waren fähig, das Dunkel zu durchdringen. Rachel lag auf dem Bett, zur Seite gedreht, so dass ihr Gesicht der Tür zugewandt war. Fast schien es, als würde sie ihn ansehen.
    Claw hielt verwirrt inne und trat näher. Sie lag sehr still da. Zum ersten Mal fiel ihm auf, dass er sie nicht fühlen konnte, nicht einmal in dem geringen Maß, wie es sonst der Fall war, wenn sie schlief.
    Sie sah auch nicht so aus, als würde sie schlafen.
    Claw wimmerte und zitterte plötzlich so stark, dass er fast umgefallen wäre. Er musste Luck holen. Aber Luck war vollkommen erschöpft und arbeitete an einem Dutzend Leute, die ohne sie sterben würden, und sie war am anderen Ende der Stadt und er wusste … er wusste …
    Der blauhaarige Krieger kletterte auf das Bett und achtete sorgfältig darauf, Rachel nicht zu stören, als er sich an ihre Seite schmiegte, einen Arm um sie gelegt. Ihr war vielleicht kalt. Sie mochte es, wenn er sich neben sie legte und bei ihr war, wenn sie am Morgen aufwachte.
    Claw wimmerte wieder, ein Geräusch, dass kein in dieser Welt heimisches Wesen jemals hätte erzeugen können. Dann schwieg er und lag einfach neben seiner Meisterin im Dunkeln.

    Mace patrouillierte durch die Stadt, zusammen mit einem Dutzend anderer Krieger, die er zurückgehalten hatte. Das Lagerhaus war wieder sicher. Man konnte es nicht mehr betreten, aber sie hatten es vollkommen geräumt. Trotzdem gefiel ihm die Sache nicht. Solche Unglücksfälle durften in einem Stock eigentlich niemals geschehen, und die Tatsache, dass die Königin keinem von ihnen die Schuld gab, machte es noch schlimmer.
    Also suchte und verfolgte er in der ganzen Stadt negative Gefühle. Es gab viele davon. Die Geschehnisse hatten den Leuten Angst gemacht und sie aufgeregt. Fast jeder schien jemanden zu kennen, der gestorben war, und die Stadt hallte von gemeinschaftlichen Schmerzen wider. Trotzdem verfolgte der große Krieger die Gefühle, die ihn auf Gefahr hinwiesen. Durch sie verrieten sich die Leute immer.
    Mace fand einen wütenden kleinen Jungen, der weglaufen wollte, weil seine Eltern ihm keinen Welpen kauften. Ein einziger Blick

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