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Die Krieger der Königin: Schattenmacht: Roman (Knaur TB) (German Edition)

Die Krieger der Königin: Schattenmacht: Roman (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Die Krieger der Königin: Schattenmacht: Roman (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. J. McDonald
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verletzt?«
    Solie sah zu Leon und musterte die Stufen, an deren Ende er lag. »Er ist nicht einfach nur gefallen?«, fragte sie, obwohl sie hoffte, dass es so war. Mace dachte, dass Ril seinen eigenen Meister angegriffen hatte, und wenn es so war, würde Ril sterben.
    Ril schüttelte elend den Kopf, und seine Stimme wurde von der Form des Schnabels verzerrt, der seinen halben Mund bildete. »Jemand hat ihn geschlagen. Und ihn gestoßen. Ich habe es gespürt.«
    »Du hast ihn nicht verletzt?«, fragte Solie vorsichtig. »Ohne es zu wollen?« Bei dieser Frage wirkte Ril so verletzt und verwirrt, dass es ihr das Herz brach.
    »Hat er nicht«, antwortete eine andere Stimme. Solie entdeckte Loren, die sich an eine Wand drückte. Sie hatte offensichtlich panische Angst, war aber trotzdem bereit, Shore zu Hilfe zu schicken. »Ich habe Leon schreien hören. Ich bin zur selben Zeit angekommen wie Sala. Ril war noch nicht da. Er hat es nicht getan.«
    Die Anspannung löste sich ein wenig, und Mace richtete sich auf. »Ril«, sagte Solie ruhig, »es ist okay. Lass uns helfen.«
    »Es ist nicht okay! Leon ist verletzt!«
    »Ril!«
    Solie sah auf, als Lizzy mit gerafften Röcken durch die Kriegerwolke eilte. Sie ignorierte alle genauso wie Rils Aussehen, ließ sich auf die Knie und in seine Arme fallen und fing an zu schluchzen, als sie ihren Vater sah. »Daddy!« Ril presste sie wehklagend an sich. Sein Wahnsinn verschwand und wurde durch tiefen Kummer ersetzt.
    Solie sackte in sich zusammen und sah zu Mace auf. »Hol einen Arzt«, befahl sie, und er gehorchte, obwohl sie beide wussten, dass das nicht ausreichen würde.

    Menschen hatten sich oben an der Treppe versammelt und flüsterten ängstlich. Sie sollten wieder in Sicherheit sein, nachdem Justin tot und begraben war und nur von seinem Vater betrauert wurde. Aber jetzt hatte alles von neuem begonnen, und diesmal hatte das Unglück das Herz ihrer Gesellschaft getroffen.
    Leon Petrule. Er war derjenige, der die Gemeinschaft siegreich gegen Alcors Kriegssylphen geführt hatte; derjenige, der Solie ausgebildet und die Gründung und weitere Entwicklung des Tales beaufsichtigt hatte. Er war als Kanzler genauso sehr ein Teil von Sylphental wie Solie als Königin. Und jetzt war niemand sicher, ob er überhaupt noch lebte.
    Sala stand in der Menge. Sie beteiligte sich nicht an den Gesprächen, aber da sie als ruhig bekannt war, erwartete das auch niemand. Der heutige Tag war nicht gut gelaufen. Solie hatte das Gift nicht getrunken, das sie ihr verabreichen wollte. Hätte sie es getan, wäre Sala inzwischen Königin. Sie hatte Claw befohlen, sich für ihren Ruf bereitzuhalten. Wäre es nötig gewesen, hätte er sie direkt über Solies Leiche begattet. Doch Solie hatte nicht getan, was von ihr erwartet wurde, und jetzt hatte Sala das unangenehme Gefühl, dass die Königin sie verdächtigte. Wessen sie verdächtig war, wusste Sala nicht genau, aber das letzte Mal war sie so beunruhigt gewesen, als die Obrigkeit in Yed angefangen hatte, Gabralina zum Tod des Richters zu verhören.
    Sala mochte dieses Gefühl nicht, weil sie dann impulsiv handelte. Als sie mit Loren die Treppe hinaufgestiegen war und gehört hatte, was Leon sagte, hatte sie sofort gewusst, was Ril gerade tat und warum. Und der Gedanke, dass Leon Beweise dafür fand, dass nicht Justin die Morde geplant hatte und somit das Tal nach wie vor in Gefahr schwebte …
    Sie war mit Loren und Shore weitergegangen, um sich hinter dem Stall des Schmieds von ihnen zu trennen. So schnell es ihr möglich gewesen war, war sie zurückgeilt und hatte sich im Vorbeilaufen die Schaufel aus dem Mistwagen gegriffen. Leon, der glücklicherweise abgewandt stand, hatte sie erst im letzten Moment kommen hören. Sie hatte ihn zweimal mit der Schaufel geschlagen und ihn dann die Treppe hinuntergestoßen, bevor sie weggelaufen war. Sie war in dem Moment zurückgekommen, in dem auch Loren eintraf. Zusammen hatten sie den verletzten Mann entdeckt, kurz bevor Ril erschienen war und auch andere Leute von dem Tumult angezogen wurden.
    Sala wartete mit ihnen, die Arme verschränkt, bis sie endlich erfahren würde, dass Leon tot war. Er musste es sein. Als sie ihn das erste Mal geschlagen hatte, hatte er sie für einen Moment angesehen. Sie wusste nicht, ob er sie erkannt hatte oder nicht. Wenn doch und wenn er jemandem davon erzählte, dann konnten nicht einmal Claw und Wass sie retten.
    Wenn er diesen Sturz überlebt hatte, entschied sie, musste er

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