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Die Krieger der Königin

Die Krieger der Königin

Titel: Die Krieger der Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. J. McDonald
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niemals daran erinnert werden wollte, was hier passiert war oder wie sein eigener Sklave ihn in den Schatten gestellt hatte.
     
    Draußen stand Mace in seiner Nische. Das einzige sichtbare Zeichen seiner Gefühle war, dass seine Hände sich langsam zu Fäusten ballten.
     
    Devon und Solie schrien beide, als sie durch die Luft taumelten. Immer wieder sackten sie ab, während Airi versuchte, sie beide festzuhalten. Voller Angst, dass der Krieger sie jeden Moment zerreißen würde, schoss die Luftsylphe den Hügel hinauf und auf der anderen Seite wieder hinunter. Sie glitt über ein paar Kiefern, bevor sie sich auf einen Fluss sinken ließ, wo man sie nicht so leicht sehen konnte. Ihre Passagiere kreischten und erbrachen sich, aber sie war nicht stark genug, um auch noch dafür zu sorgen, dass sie es bequem hatten. Sie konnte sie schon jetzt kaum mehr beide halten. Es war sehr ermüdend. Eine ältere Sylphe hätte leicht mit ihnen beiden fliehen können. Eine uralte Sylphe wie Tempest hätte die ganze Stadt hochheben können, aber Airi war immer noch ein Jungspund, obwohl sie bereits über drei Generationen hinweg vererbt worden war.
    Der Fluss schlängelte sich in Richtung der nördlichen Wälder. Airi folgte ihm. Sie konnte spüren, wie der Kampf hinter ihr endete, und sie fürchtete, dass das bedeuten könnte, dass ein Krieger ihnen auf den Fersen war. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass der Jüngere nicht seinem Meister gehorchen würde, außer er hatte verloren, und dann würde der zweite Krieger ihn jagen. Airi wimmerte, aber sie kannte die Gedanken ihres Meisters und wusste, dass er nichts anderes von ihr verlangen würde. Sie musste das Mädchen retten. Sie musste sie alle retten.
    Als sie keine Kraft mehr hatte, ließ sie die beiden Menschen sanft auf eine moosige Wiese gleiten.
    »Airi!«, keuchte Devon, erhob sich und griff nach ihr. Seine Hand glitt durch sie hindurch, während sie auf dem Boden schimmerte. Er fluchte, bevor er anfing, in seiner Jacke zu suchen, bis er schließlich eine kleine, dünne Flöte hervorzog. Airi zitterte, als er sie an die Lippen setzte und anfing zu spielen. Er spielte das Instrument seit Kindertagen und wusste, welche Musik sie mochte und welche Lieder sie liebte. Sein Vater hatte es ihm beigebracht, so wie er es von seinem Großvater gelernt hatte. Das war das Versprechen, das man ihr gab, als sie zum ersten Mal das Tor durchschritten hatte, und Devon achtete sorgfältig darauf, es einzuhalten.
    Seine Musik bedeutete für Airi Heilung und gab ihr etwas, worauf sie sich konzentrieren konnte, während sie von seiner Lebensenergie trank. Diese Welt war für ihre Art gleichzeitig fremd und giftig, aber nach der Bindung konnte sie von Devon trinken, und seine Musik machte ihn umso süßer. Sie trank mit tiefen Schlucken, während das gerettete Mädchen sie und ihren musizierenden Meister anstarrte, den Mann und die schimmernde Luft vor ihm. Die Angst auf ihrem Gesicht verschwand. Devon schloss die Augen und spielte weiter. Hohe, süße Töne erfüllten die Au, die Sonne ging unter und die Sterne tauchten am Himmel auf. In den Büschen fingen Grillen an zu zirpen, eine Begleitung zu Devons Flötenspiel.
    Airi fühlte sich besser und sang mit. Vielleicht war dieser Krieger bereits unterwegs, aber das war nicht wichtig. Ihr Meister spielte nur für sie. Sogar das Mädchen, das sie gerettet hatten, war nicht wichtig. Schließlich fühlte Airi sich stark genug, um die körperlichste ihrer verschiedenen Formen anzunehmen, die Form, die sie so selten annahm: ein durchsichtiges kleines Mädchen, so dünn, als wäre es aus Zweigen gemacht. Eine Form, die illegal war, so dass Devon für seine Erlaubnis hingerichtet werden konnte. In dieser Form setzte sie sich auf den Boden und schlang die Arme um die Knie. Ihr Meister ließ die Flöte sinken. Er wirkte erleichtert.
    Das Menschenmädchen saß ein paar Meter entfernt, zitterte in ihrer alten Kleidung und beobachtete die beiden wachsam. Sie hatte panische Angst, das konnte Airi fühlen, und ihr Krieger war nirgendwo zu sehen. Inzwischen, so viel wusste Airi, war er entweder tot oder besiegt. Airi trauerte mit dem Mädchen.
    »Ich kenne dich, oder?«, fragte die Rothaarige und schaute Devon an.
    Er nickte, steckte die Flöte wieder ein und trat nach vorn, bis er eine Hand an Airis Wange legen konnte. »Geht es dir gut?«, fragte er sie leise, deutlich besorgt.
    Airi lächelte ihn an. Seine Sorge war nicht das, was sie hier festhielt, aber

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