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Die Krieger der Königin

Die Krieger der Königin

Titel: Die Krieger der Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. J. McDonald
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schluckte schwer und lehnte sich gegen Hedu, suchte seine Wärme. Er wandte den Blick keinen Moment von dem anderen Krieger ab, aber er legte den Arm um sie und drückte sie beruhigend. »Warum hast du gerade gesprochen, wenn es dir nicht gestattet ist?«
    »Du hast es mir erlaubt, meine Königin.«
    Warum nannte jeder sie ständig so? »Wie kann ich deine Königin sein?«
    »Du trägst das Muster der Stocklinie. Deine Befehle sind unumstößlich.« Er nickte Hedu zu. »Er fühlt es auch.«
    Solie warf Hedu einen Blick zu. Er hatte sich entspannt, als Mace gesprochen hatte, und seine Aufmerksamkeit war jetzt eher auf den bewusstlosen Vogel gerichtet, der in der Faust des größeren Kriegers hing. »Hedu?«, fragte sie.
    Hedu warf ihr und Mace kurz einen Blick zu. »Er ist Teil des Stockes. Ich hatte für einen Moment Angst, aber es ist in Ordnung.« Er warf einen bösen Blick zu dem Vogel. »Kann ich ihn umbringen?«
    »Nein!«, rief Solie.
    Galway sagte: »Du wirst es vielleicht tun müssen.« Anders als die anderen hatte er keine Angst. Er wischte kurz über den blutigen Kratzer, den er sich zugezogen hatte, und wartete ab, was geschehen würde, da der Kampf vorbei war.
    Nicht alle waren so ruhig. »Was ist los?«, verlangte Morgal zu wissen. »Jemand sollte mir das erklären!« Er und die anderen Männer standen ein gutes Stück entfernt und beobachteten Mace ängstlich. Der riesige Krieger ignorierte sie.
    »Kannst du uns sagen, was los ist?«, fragte Solie ihn.
    Mace antwortete sofort. »Wir wurden ausgeschickt, dich zu töten. Mir wurde befohlen, jeden auf diesem Hügel zu töten, dich zuerst, aber ich kann die Königin nicht verletzen.«
    »Was?«, flüsterte sie, immer noch verwirrt. Hedu drückte sie an sich.
    »Du bist die Königin des Stockes«, wiederholte Mace und zeigte auf Hedu. »Seinetwegen. Die Notwendigkeit, zu beschützen und zu gehorchen, steht über jedem Befehl meines Meisters.« Sie starrte ihn entgeistert an. »Ich habe gefühlt, wie du Königin geworden bist. Deshalb komme ich zu dir.«
    »Kommst … zu mir …?«, wiederholte sie.
    »Ja, meine Königin.«
    Solie fühlte sich, als würde sie jeden Moment in Ohnmacht fallen. Alles geschah viel zu schnell. Hatte sie jetzt zwei Krieger? »Was ist mit ihm?«, flüsterte sie und zeigte auf den bewusstlosen Vogel.
    »Ril ist aus einer anderen Stocklinie, aber er hat keine Königin.« Maces Augen glühten. »Du kannst ihn zu deinem Krieger machen.«
    »Zu meinem?«, wiederholte Solie.
    »Das ist doch Wahnsinn!«, mischte Morgal sich ein, der sich so weit wieder gefasst hatte, um wütend zu werden. »Wir werden nicht …«
    Mace warf ihm einen Blick zu. Plötzlich hing der Hass fast greifbar in der Luft. Morgal schrie auf und wich zusammen mit fast allen anderen Männern zurück. Galway war der Einzige, der sich nicht von der Stelle bewegte.
    Solie starrte den Vogel an. »Warum sollte ich das tun?«.
    Hedu drehte sich um und küsste ihre Schulter. »Wir werden ihn töten müssen, wenn du es nicht tust.«
    »Was muss ich machen?«, flüsterte sie, und ein Schauder lief ihr über den Rücken.
    »Lass mich das Muster auf ihn projizieren«, schlug Mace vor. »Deinen Herrschaftsanspruch. Ohne eine Königin wird er sich dagegen nicht wehren können.« Er hob den Vogel hoch und schüttelte ihn.
    Solie stand zitternd daneben und schaute zu.
     
    Als Ril erwachte, empfand er Verwirrung und Schmerz. Er war angegriffen, überrumpelt und verletzt worden. Sein Flügel brannte vor Schmerz, und verwirrt stellte er fest, dass er kopfüber in der Hand von Mace hing. Als Nächstes sah er ein Mädchen, das die Augen vor Furcht weit aufgerissen hatte. Sie stand vor ihm und starrte ihn an.
    Plötzlich konzentrierte sich Mace, nahm das Muster aus der Seele des Mädchens und projizierte es. Ril fing an zu zittern. Sie war nicht nur ein Meister, denn das, was er spürte, war der Geist einer Königin, das Muster einer Königin. Nur dass sie keine Sylphe war, sondern eine Menschenfrau, die einen Krieger an sich gebunden und ihn dazu gebracht hatte, ihr Muster zu erkennen, so wie er das einer Königin erkennen würde. Aber das machte sie nicht zu Rils Königin, und er schrie, während er versuchte, seine Macht und seinen Hass zu konzentrieren.
    Das Mädchen trat zurück und schlug die Hände vor den Mund. Der junge Krieger legte den Arm um sie, seine Augen glühten rot. Ril kämpfte gegen sie beide, gegen alle, aber Mace zwang ihm gnadenlos das Muster der Königin auf. Er

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