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Die Kriegerin der Kelten

Die Kriegerin der Kelten

Titel: Die Kriegerin der Kelten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manda Scott
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worden war und wo schließlich, in noch jüngerer Zeit, die Stadt Camulodunum, Roms Hauptstadt in der Provinz Britannien, aus dem Boden erwuchs.
    Mehr als fünftausend Krieger schlugen ihr Lager auf im Tal des Reiherfußes, dort, wo drei Flüsse sich zu einem einzigen vereinigten und wo in der Zeit vor der Invasion Roms die Grenzen der Länder der Eceni, der Trinovanter und der Catuvellauni aufeinandertrafen. Das Tal hatte damals allen drei Stämmen gehört oder auch keinem, je nachdem, wie man die Lage betrachtete, sodass dieser Ort schließlich zum Tal der Götter wurde. Doch auch die Götter hatten die Eceni nicht davor bewahren können, auf diesem heiligen Boden angegriffen und um beinahe die Hälfte dezimiert zu werden. Zu den Opfern zählten nicht zuletzt Eburovic, der Vater der Bodicea, der niedergemetzelt worden war, als er seine Tochter und Bán, deren jüngeren Bruder, zu verteidigen versuchte. Die Leiche von Letzterem, so schien es, war nach dem Kampf vom Schlachtfeld gestohlen worden, sodass Breaca geglaubt hatte, ihr Bruder sei bei dem Angriff ums Leben gekommen. Beinahe zwanzig Jahre lang hatte sie um Bán getrauert.
    Seit Tagos’ Tod und den damit heraufziehenden Aufständen hatte Breaca keinen Augenblick mehr ganz für sich allein gehabt - die schmerzhafte Zeit der Rekonvaleszenz nach ihrer Auspeitschung einmal ausgenommen. Nun fand sie hier, im Tal des Reiherfußes, für ein Weilchen Ruhe und Frieden und gönnte sich ein Bad.
     
    Hinter einer Flussbiegung, wo der Strom langsamer dahinfloss und das Wasser stellenweise fast schon zu stehen schien, wartete der Reiher. Deutlich zeichnete sich sein Spiegelbild auf der Wasseroberfläche ab. Da wehte von Osten eine zarte Brise heran und zerbrach die Reflexion. Kleine Fische hoben rund um das Spiegelbild herum ihre Mäuler aus dem Nass, schienen die Luft zu küssen. Doch der Reiher beachtete sie nicht.
    Langsam schloss der Vogel die Augen und öffnete sie wieder. Breaca ließ sich auf dem Rücken treiben, während kalt das Wasser an ihr vorüberströmte. Sie beobachtete ihr Haar, das sich um das Schilfgras schlängelte, und sah, wie sich in der Pupille des Reihers ihr eigenes Abbild spiegelte, verschwand, und schließlich wieder erschien.
    Dann glitt ein Schatten über ihren Körper und verdeckte die schwache Frühlingssonne, die ihr soeben noch ins Gesicht geschienen hatte. Ohne sich zu bewegen, fragte Breaca: »Luain mac Calma schien mir persönlich stets mehr ein Reiher zu sein als ein Mann - ob er es also wohl war, der uns diesen Vogel geschickt hat? Was denkst du?«
    »Schon möglich. Allerdings wäre es mir lieber, er würde uns einen menschlichen Boten aus Fleisch und Blut senden. Zumindest dann, wenn es sich um eine eilige und wichtige Nachricht handelte, die er einem von uns hier zukommen lassen wollte. Aber bei Luain weiß man ja nie.«
    Nur eine knappe Armeslänge von dem Vogel entfernt stand Airmid am Flussufer. Doch das Tier regte sich nicht. Airmid war genauso groß wie Luain, der Vorsitzende des Ältestenrats von Mona. Und sie war auch genauso schlank, hatte allerdings dennoch nichts von einem Reiher an sich. Stattdessen hatte sie seit dem Übergriff des Prokurators immer mehr von dem Wesen Nemains angenommen, jener Göttin, die die Tochter von Briga war und die man zugleich die Herrscherin über das Wasser nannte und die Herrscherin über den Mond, die die Göttin der Träume war und die Göttin des Heilens - die Göttin all dessen, was Graine auf immer verloren zu haben schien. Das Wesen des Frosches jedoch, der einst das Traumsymbol Airmids gewesen war, hatte sich verflüchtigt.
    Wann immer Breaca nun an die Göttin Nemain dachte, so dachte sie auch an Airmid. Sie konnte die beiden nicht mehr klar voneinander trennen. Und das deutete nicht zuletzt auch auf die Distanz hin, die sich in jüngster Zeit in das Verhältnis zwischen ihr und Airmid geschlichen hatte, wenngleich es natürlich noch einige andere Anzeichen gab für den wachsenden Abstand zwischen ihnen beiden.
    Die Träumerin trat noch einen Schritt näher und ließ sich auf den weichen Boden niedersinken. Bedächtig zupfte sie einen Grashalm aus der Erde und begann: »Wenn er uns eine Nachricht bezüglich Graine senden wollte, so würde Luain mit Sicherheit einen etwas direkteren Weg gewählt haben, um uns diese Botschaft zukommen zu lassen. Aber offenbar gibt es im Augenblick noch nichts Besonderes über sie mitzuteilen. Von Dubornos und Hawk dagegen ist bereits eine Nachricht

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