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Die Kriegerin der Kelten

Die Kriegerin der Kelten

Titel: Die Kriegerin der Kelten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manda Scott
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wieder weitgehend getrocknet, sodass die kleinen Brandherde, die überall an den Rändern der Stadt züngelten, genügend Nahrung fanden und gierig ihren Rauch gen Himmel spien.
    Valerius befand sich im südlichen Teil von Camulodunum und führte jene Krieger an, die trotz seiner Vergangenheit keinerlei Scheu davor gehabt hatten, unter seiner Anleitung zu trainieren und unter seinem Kommando zu kämpfen. Nun stand Valerius an der Spitze ihrer kleinen Schar, vor sich eine Reihe von römischen Veteranen, die sich im Inneren der aus Ziegeln und Mörtel errichteten Barrikade zu einem provisorischen Angriffsflügel zusammengeschlossen hatten. Von Kopf bis Fuß in Leder und eiserne Rüstungen verpackt und mit frisch angemalten Schilden ausgerüstet, blickten diese dem Feind entgegen. Valerius roch den Rauch, der langsam den Westen der Stadt mit seinen Schwaden erfüllte, schon lange, bevor er ihn sehen konnte. Und der Geruch war ihm durchaus willkommen, schien in dieser Umgebung aber dennoch auf gewisse Weise fehl am Platze, ganz so, als ob die morgendlichen Feuerstellen, die sonst im Großen Versammlungshaus auf Mona glühten, plötzlich in dieses Durcheinander des Krieges hineinkatapultiert worden wären, mitten zwischen den Schweiß, die Entleerungen der vor Angst und Anspannung spontan nachgebenden Därme und den überall gegenwärtigen, nach Eisen schmeckenden Geruch des Blutes.
    Und diese spontanen Darmentleerungen waren alles andere als selten. Besonders unter den Jugendlichen, die Valerius nun zu einer Angriffslinie zu formieren suchte, war diese Unpässlichkeit weit verbreitet. Leider hatte er noch keine geeigneten Mittel und Wege gefunden, um die jungen Frauen und Männer frühzeitig auf den eklatanten Bruch zwischen den Kriegsdarstellungen in den Liedern der Stämme und der Realität im Kampf gegen die Legionen vorzubereiten. Er hatte ihnen nicht mehr vermitteln können, dass sie ohne den Ritus der langen Nächte der Einsamkeit und die Kriegerprüfung keinerlei Grundlage hatten, auf die sie ihr Selbstvertrauen gründen könnten. Tragischerweise jedoch war es genau dieses Selbstvertrauen, das in dem chaotischen Getümmel auf dem Höhepunkt einer Schlacht den entscheidenden Unterschied ausmachen konnte, ebenso wie ein kurzer Augenblick der Schwäche in einer Schlacht über deren gesamten weiteren Fortgang entscheiden konnte. Und er hatte ihnen auch nicht sagen können, dass allein die Summe all dieser grausamen Momente am Ende des Tages darüber entschied, ob dieser Tag erfolgreich verlaufen war oder sich zu einer Niederlage entwickelt hatte. Nicht mit einem einzigen Wort hatte Valerius sie vorwarnen können, dass selbst in den Zeiten vor der römischen Invasion niemand jemals ohne jene typische, die Gedärme zerquetschende Angst in die Schlacht marschiert oder geritten war und dass genau diese Angst einen auch nie verlassen würde, sondern sich lediglich ein wenig legte, sodass man irgendwann trotz seiner Furcht zumindest wieder klar genug denken konnte, um ordentlich kämpfen zu können.
    Aus den Augenwinkeln sah er plötzlich Flammen auflodern. Rasch wandte er sich um und winkte jenen mageren, hakennasigen Burschen zu sich heran, der sich bereits während des Trainings durch ein bemerkenswertes Maß an Eigeninitiative hervorgehoben hatte, und schickte ihn an die Spitze des Halbflügels - noch immer dachte Valerius in den Begrifflichkeiten der römischen Kavallerie, eine Angewohnheit, die er eigentlich schon längst wieder hatte ablegen wollen. Gemeinsam mit seinen Kameraden sollte der junge Krieger eine rasche Kehrtwende vollziehen, um die Linie der Veteranen dann von deren hinterem Ende aus anzugreifen.
    Der Bursche war nur halb so alt wie Valerius, und wie so viele war auch er ein Namensvetter Caradocs. Die Zeremonie, mit der für diese Jungen und die Dutzende von Breacas jeweils ein neuer Name ausgesucht worden war, hatte eine komplette Nacht und die Hälfte des folgenden Tages in Anspruch genommen. Am Ende aber war diese Anstrengung von Erfolg gekrönt gewesen.
    Dementsprechend wusste Knife mit der krummen Nase, so der neue Name des Jungen, sogleich, dass er gemeint war, sprintete ohne zu zögern an die Spitze seiner zwölf Kriegerkameraden und drängte diese mit beeindruckender Schnelligkeit zu einem ordentlichen Flügel zusammen. Ein Mädchen namens Conna bildete gemeinsam mit Longinus das Zentrum der Angriffstruppe, während Valerius Rückendeckung bekam von einem Jugendlichen mit dem Namen Snail, der

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