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Die Kriegerin der Kelten

Die Kriegerin der Kelten

Titel: Die Kriegerin der Kelten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manda Scott
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schien: »Reite rüber nach links! Wir bilden deine Schutzschilde!«
    Valerius spürte, wie ein sanfter Hauch über seine Haut strich. Doch diesmal war es bloß der Wind, kein Eisen, das an ihm vorbeizischte. Normalerweise hätte er Civilis’ Anweisung nun nicht so ohne Weiteres zugestimmt, doch zum Diskutieren blieb einfach keine Zeit. Stattdessen hatte Civilis angeboten, ihn mit seinem eigenen Leben zu schützen, und ohne zu zögern nahm Valerius das Angebot an, denn das war in diesem Moment das einzig Richtige.
    Geleitet von einem Instinkt, der mindestens ebenso tief in seinem Inneren verwurzelt war wie die blitzschnellen Bewegungen, mit denen die Legionen ihre Waffen zogen, riss er das Krähenpferd hart nach links. Über drei geradezu selbstmörderische Pferdelängen hinweg preschte er parallel geradewegs vor der Frontlinie des römischen Heeres entlang, wartete auf jenen entsetzlichen Moment, in dem die Langspeere des Feindes seinen Körper durchbohren würden - und fühlte doch nichts dergleichen, denn schon war Civilis an seine Seite geeilt, dicht gefolgt von seinen Männern, und gemeinsam bildeten sie eine feste Mauer aus Fleisch und Knochen und Eisen, die den gefürchteten Speerhagel abfing. Unbeirrt ritt die kleine Truppe weiter, geradewegs an jenen Legionaren entlang, die bis vor kurzem noch ihre Kameraden gewesen waren.
    Rund fünfhundert Bataver mitsamt ihren Pferden starben eines Todes, wie er ruhmreicher nicht hätte sein können, auf dass zumindest der Rest ihres Flügels mit dem Leben davonkäme und weiterkämpfen könnte.
    »Civilis!«
    Valerius’ Ausruf war Schlachtruf und Dankeswort in einem, und sogar seine Trauer spiegelte sich in den kurzen Silben wider - ein kurzer Schrei für sämtliche bereits gefallenen Kameraden, denn für mehr war keine Zeit. Sein größter Trumpf aber war das Krähenpferd. Es vollführte eine so scharfe Wende, wie sonst nur Jagdhunde sie schaffen konnten, und galoppierte dann schnurstracks wieder über jenes Feld zurück, über das sie soeben noch auf die Legionen zugestürmt waren, dabei immer exakt jenem Pfad folgend, den auch die Häsin gewählt hatte. Selbst der Hengst schien in gewisser Weise begriffen zu haben, dass dies der einzige Weg auf dem gesamten Schlachtfeld war, dem sie sicher und unbeschadet folgen konnten.
    Trotz der frühzeitigen Niederlage der Bataver rückten die schier unzähligen Reihen von Breacas Kriegern, die Valerius’ Flügel gefolgt waren, stetig weiter voran. Valerius zog das Krähenpferd wieder ein Stückchen nach rechts, um den Nachfolgenden nicht im Wege zu sein, zügelte es dann zu einem langsameren Tempo und ließ es schließlich kehrtmachen, sodass es abermals mit der Stirn in Richtung der Legionen gewandt stand. Zwischenzeitlich hatten Cygfa und Longinus zu Valerius aufgeschlossen. Doch nicht nur diese beiden hatten sich um Valerius geschart, sondern auch Huw und Madb und Knife und gut zwei Drittel der Krieger von Mona. Valerius wusste, dass er für diese Geste nun eigentlich hätte dankbar sein müssen, und empfand doch nichts dergleichen. Denn er hatte Civilis verloren und seinen gesamten Flügel von Batavern. Und dabei hatte die Schlacht noch nicht einmal wirklich begonnen.
    Valerius hätte weinen mögen, doch auch dafür war nun einfach nicht der passende Augenblick. Keuchend und mit geröteten Wangen fragte Cygfa: »War das etwa Corvus’ Werk?«
    »Ich weiß es nicht.« Genau diese Frage hatte er den Göttern nämlich auch bereits gestellt und die Antwort letztlich nicht entschlüsseln können. »In jedem Fall müssen die Gräben gezogen worden sein, bevor unsere Späher dieses Tal entdeckten. Gleich bei ihrer ersten Ankunft müssen die Pioniere und Wegbereiter bereits diese Fallgruben ausgehoben haben. Das eigentliche Lager wurde dann erst später errichtet. Falls Corvus diese Gräben also nicht selbst befohlen hat, hat er zumindest davon gewusst.«
    »Und hat dir trotzdem nichts davon gesagt.« Für eine solche List hätte Cygfa Corvus auf der Stelle getötet.
    »Aber warum sollte er denn auch? Wir befinden uns schließlich im Krieg«, widersprach Valerius mit kräftiger Stimme, doch sein Herz wehklagte, und noch nicht einmal er selbst glaubte, was er da gerade sagte. Corvus hätte mir doch zumindest einen kleinen Hinweis geben müssen , flüsterte eine Stimme in seinem Hinterkopf.
    Den gleichen Gedanken hatte auch Cygfa, er konnte es klar an ihrem Gesichtsausdruck ablesen. »Und, was machen wir jetzt?«, fragte sie.
    »Ganz

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