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Die Kriegerin der Kelten

Die Kriegerin der Kelten

Titel: Die Kriegerin der Kelten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manda Scott
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Schild des einen Soldaten, und dieser musste einen Satz machen, um auszuweichen. Beim zweiten Mal wartete Breaca auf den Augenblick, in dem sie flüchtig einen Blick auf die nackte Haut an der Kehle des Mannes erhaschen konnte.
    Burannos kämpfte einige Schritte vor ihr. Sie fühlte die Schwungkraft seines Speerwurfs und sah den Legionar, auf den der Junge gezielt hatte, taumeln. Ihr eigener Stein zielte tiefer und zertrümmerte dem Mann die Kniescheibe. Schon grub sich mit aller Kraft ein Speer in den Schild seines Kampfgefährten, geschleudert von einem Mädchen mit rostrotem Haar, das - wenn es schon nicht Burannos’ Zwillingsschwester war - so doch zumindest eine nahe Verwandte von ihm sein musste. Als sie mit einem hastigen Satz zurücksprang, schälte die Schwertklinge des Legionars ein Stück Haut von ihrem Unterarm. Ein anderer Krieger, gleichgültig gegen den Tod, griff ein, um seinen Speer in das Gesicht eines Legionssoldaten zu rammen, der im selben Moment starb, in dem er erkannte, dass er ganz allein einem Dutzend Kriegern gegenüberstand.
    Schließlich griff auch Breaca nach ihrem Schwert, und sie fluchte lästerlich, als die ersten beiden Hiebe mit der schweren Waffe an Muskeln in ihrem Körper zerrten, die noch immer schmerzhaft verspannt waren von ihrem nächtlichen Wettkampf gegen Valerius. Dann erwärmten sich ihre Muskeln allmählich, sodass etwas mehr Schwung in ihre Bewegungen kam. Und eine Zeit lang war einfach kein Raum mehr für Zweifel oder die Schwerfälligkeit schmerzender Gliedmaßen, sondern es kam einzig und allein darauf an, Einsatz zu zeigen und zu kämpfen und am Leben zu bleiben und - mit etwas Glück - den jungen Kriegern ein Beispiel zu geben, das nicht ganz so schlecht war.
     
    Von all den konzeptlosen Gefechten, die Breaca bereits in ihrem Leben gekämpft hatte, war dies das chaotischste und stümperhafteste. Am Ende ließ Breaca erschöpft ihr Schwert sinken. An ihrer Klinge haftete Blut, allerdings stammte es von einem Legionar, den sie lediglich noch mit einem raschen Schnitt durch die Kehle getötet hatte, nachdem er bereits von einem anderen Krieger niedergestreckt worden war.
    »Das war zwar alles andere als ein glorreicher Kampf, aber wenigstens haben wir niemanden verloren. Es hätte durchaus schlimmer kommen können.«
    Es war Dubornos, der von seinem Platz an ihrer Schulter aus sprach.
    Gemeinsam beobachteten er und Breaca, wie der junge Bursche, Burannos, vorwärtsstürmte und zu dem Mädchen mit dem rostroten Haar lief, um sie mitten auf dem Pfad der Ahnen zu umarmen, als ob sie gerade eine letzte entscheidende Schlacht ausgetragen hätten und nicht ein kleines, letztendlich unbedeutendes Geplänkel, bei dem sie lediglich die Schwanzspitze einer Schlange abgeschnitten hatten, deren Kopf jedoch immer noch nichtsahnend wartete und sie alle kurzerhand und ohne zu überlegen vernichten konnte.
    »Wir müssen noch unendlich viel besser werden, ehe wir es mit einer kompletten Legion aufnehmen können«, gab Breaca zurück.
    Mit einer müden Handbewegung wischte sie sich den Schweiß vom Gesicht. Zu beiden Seiten des Steinernen Pfads der Ahnen tobten noch immer ein Dutzend ähnlich unorganisierter Kämpfe, während Kriegerinnen und Krieger aller Altersstufen Legionare angriffen, die sich zu Kreisen formiert hatten oder in einer geschlossenen Linie gegen den Feind vorrückten. Dann und wann ragten Helme mit schwarzen und weißen Federbüschen über den Gefechtslinien auf. Breaca sah auch einen in Rot, der noch höher reichte als die anderen. Gleich darauf konnte sie beobachten, wie genau dieser auch schon wieder herabfiel. Speere flogen in hohem Bogen über das wogende Kampfgetümmel hinweg und verschwanden im Moor.
    Erschöpft ließ Breaca sich auf das Gras niedersinken, dachte an Valerius und daran, was er wohl über den eklatanten Mangel an Disziplin sagen würde, den die Krieger ihres Kriegesheeres hier an den Tag legten. Sie dachte an Ardacos und daran, dass die Bärinnenkrieger, die er zehn Jahre lang in dem Krieg im Westen des Landes angeführt hatte, zu keiner Zeit jene aus Rangordnung und Furcht erwachsene Disziplin gebraucht hatten, sondern stets einfach nur dem Feuer und dem Herzen der Bärin gefolgt waren, wobei Ardacos mehr ihr Führer im Geiste gewesen war als in natura.
    Sie dachte an die Kriegerinnen und Krieger von Mona und an die Jahre, die es dauerte, um sie so sorgfältig zu schulen und auszubilden, dass jeder Einzelne von ihnen in absolutem Vertrauen

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